Müller setzt den Schlusspunkt – DTM Sieg im Regen Hockenheims

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Es müllert wieder in der DTM. Mit seinem dritten Saisonsieg hat sich Nico Müller (SUI, Audi) Rang zwei im Gesamtklassement gesichert – und das bei äußerst schwierigen Bedingungen in Hockenheim. Ergiebiger Regen sorgte besonders in der Anfangsphase des abschließenden 18. Rennen der Saison für turbulente Szenen, mit vielen Positionswechseln, einer Safety-Car-Phase und einer Rennunterbrechung. Von der Pole-Position setzte sich Müller gegen seine Audi-Markengefährten Mike Rockenfeller (GER) und Champion René Rast (GER) durch.

Schnellste DTM aller Zeiten – erste Saison einer neuen Ära mit großem Sport, großem Spektakel
Mit einem reinen Audi-Podium endete die erste Saison einer neuen DTM-Ära passend zu ihrem Verlauf: Die Marke mit den vier Ringen sicherte sich Fahrer-, Marken- und Teamtitel, sowie ein Dutzend der 18 möglichen Saisonsiege. Nicht, ohne sich mit BMW und Aston Martin dabei packende Duelle zu liefern. Im zweiten Durchgang des Finales in Hockenheim war Timo Glock (GER) bester BMW-Verteter und beendete so eine schwierige Saison mit einem persönlichen Highlight – Rang vier. Mit einem weiteren Punkteresultat endete auch die Saison für Aston Martin: Jake Dennis (GBR) feierte sein fünftes Top-10-Ergebnis in 18 Rennen, für das R-Motorsport-Team war es der 19. Punkte-Erfolg.

SUPER GT und DTM – ein vielversprechender Anfang
In Hockenheim traten zudem erstmals Fahrzeuge aus der japanischen SUPER-GT-Serie und der DTM gemeinsam in einem Rennen an. Technisch ähnliche Fahrzeuge bei unterschiedlichem Rennformat – im Samstagsrennen beeindruckten die Gäste aus Fernost mit starken Leistungen, allen voran Jenson Button (GBR, Honda) als Neunter. Button zeigte dabei eine sehenswerte Aufholjagd, obwohl Einheitsreifen von Hankook, stehende Starts und reine Reifenwechsel Neuland darstellten. Bereits im kommenden Monat werden die beiden Rennserien ein weiteres gemeinsames Rennen austragen: Am 23. und 24. November treten in Fuji 15 SUPER-GT-Fahrzeuge gegen sieben DTM-Renner an.

Stimmen – 2. Rennen, Saisonfinale Hockenheim
„Gratulation an René Rast und Audi. Sie haben die DTM-Debütsaison mit dem neuen Vierzylinder-Turbomotor dominiert, insbesondere in der zweiten Saisonhälfte. Ich ziehe meinen Hut vor René, der wirklich ein außergewöhnlicher Fahrer ist. Ich gratuliere aber auch R-Motorsport und BMW. R-Motorsport hat den Aston Martin in Rekordzeit entwickelt und von Saisonbeginn an vier Autos eingesetzt. Sie haben sich im Verlauf der Saison kontinuierlich gesteigert und sind immer wieder in die Punkteränge gefahren. BMW hat gekämpft: Marco Wittmann stach oft hervor und wurde dafür mit dem dritten Platz der Fahrerwertung belohnt. Die DTM-Saison endete in Hockenheim mit einem Highlight: Der Auftritt der drei Autos aus der SUPER-GT-Serie war historisch. Der Zuspruch der DTM-Fans für Jenson Button und seine vier Fahrerkollegen aus Japan war enorm. Leider hat ihnen das Regenwetter das Leben wahrlich schwer gemacht. Jetzt freuen wir uns auf das gemeinsame Rennen am 23. und 24. November in Fuji.“ – Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.

„Das war der Saisonabschluss, den wir uns gewünscht hatten. Mein Team und Audi haben einen tollen Job gemacht, das Auto über Nacht für den Regen konkurrenzfähig zu machen. Wir hatten hbeute einfach das Auto, das wir bei diesen Bedingungen gebraucht haben. Dazu haben wir alles richtig gemacht und haben jetzt die ‚Vizemeisterschaft‘ in der Tasche. Für die kommende Saison bin ich hochmotiviert. Das ultimative Ziel ist es immer, den Titel zu feiern. Genau daran werden wir arbeiten.“- Nico Müller, Sieger

„Es war ein guter Start für mich, doch auf einmal war René Rast in der Parabolika neben mir. Nach dem Abbruch haben wir uns entschieden, neue Reifen für den ersten Stint aufzuziehen. Das hat gut funktioniert. Wir hatten wohl nicht den besten Pflichtstopp – trotzdem großes Kompliment an die Jungs, denn vorne rechts hatten wir diesmal jemanden, der das noch nie gemacht hatte. Er musste einspringen, weil jemand krank geworden war. Leider konnte ich Nico mit dem zweiten Reifensatz nicht folgen. Trotzdem: ein großartiges Wochenende für mich, für unser Team und für Audi. Wir werden für kommende Saison härter arbeiten, um in der Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden.“ – Mike Rockenfeller, 2. Platz

„Von meinem Super-Start war ich selbst ein bisschen überrascht. Wir haben in den ersten Kurven ein paar Konkurrenten überholt und in der Parabolika noch Mike. Ich musste aber hoffen, dass er mich sieht, was in der Gischt schwer war. Nach dem Restart und dem Pflichtstopp waren wir mit dem Reifendruck etwas zu konservativ. Wenn es weniger regnete, hat es besser funktioniert. Wir waren aber insgesamt nicht im richtigen Fenster mit dem Reifendruck. Nach dieser tollen Saison wäre ein nächster Titel im kommenden Jahr natürlich ein großes Ziel, denn drei Titel haben nicht viele Fahrer geschafft.“ – René Rast, 3. Platz

„Heute war ein harter Tag für uns, aber wir haben viel gelernt. Mit Sicherheit können die japanischen Teams für die Rennen in Fuji viele Erkenntnisse mitnehmen. Zudem müssen sich die DTM-Fahrer dort auf andere Bedingungen einstellen. Alles in allem habe ich das Wochenende in der DTM aber sehr genossen. Die Atmosphäre war großartig, der Zuspruch der Fans, hier treten große Marken gegeneinander an, das Racing ist herausragend – toll, dabei zu sein.“ – Jenson Button, 16. Platz

Ergebnis – 2. Rennen, Saisonfinale Hockenheim
01. Nico Müller (SUI), Audi, 27 Runden in 1:04.45,023 Std.
02. Mike Rockenfeller (GER), Audi, + 3,835 Sek.
03. René Rast (GER), Audi, + 8,403 Sek.
04. Timo Glock (GER), BMW, + 11,849 Sek.
05. Jamie Green (GBR), Audi, + 13,094 Sek.
06. Joel Eriksson (SWE), BMW, + 16,248 Sek.
07. Robin Frijns (NED), Audi, + 22,172 Sek.
08. Jake Dennis (GBR), Aston Martin, + 36,954 Sek.
09. Bruno Spengler (CAN), BMW, + 51,319 Sek.
10. Loïc Duval (FRA), Audi, + 55,877 Sek.

Schnellste Rennrunde: Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, 1.52,014 Min.
Pole-Position: Nico Müller, Audi RS 5 DTM, 1.50,813 Min.
Wetter: 10°C, starker Regen
Strecke: 10°C, nass

Dreifachtriumph im Finale: Audi krönt seine erfolgreichste DTM-Saison
Regen, Feuerwerk und totale Partystimmung bei Audi: Auch im letzten Rennen der DTM 2019 hat die Marke mit den Vier Ringen der Konkurrenz keine Chance gelassen und ihre erfolgreichste DTM-Saison beim Finale in Hockenheim mit einem Dreifachtriumph gekrönt.

Zwölf Siege, zwölf Pole-Positions, zwölf schnellste Runden, 40 von 54 möglichen Podiumsplatzierungen: Der Audi RS 5 DTM war in der DTM 2019 mit seinem neuen Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor das Maß der Dinge. In der Herstellermeisterschaft sammelte Audi 1.132 Punkte – mehr als doppelt so viele wie Verfolger BMW. Nachdem René Rast schon im drittletzten Rennen auf dem Nürburgring den Fahrertitel geholt hatte, sicherte sich Nico Müller mit einem Sieg im letzten Rennen die Vizemeisterschaft vor Marco Wittmann im BMW. In der Teammeisterschaft belegten die drei Audi Sport Teams Rosberg, Abt Sportsline und Phoenix die ersten drei Plätze.

„Jeder bei Audi kann stolz auf diese außergewöhnliche Saison sein“, sagte Audi-Entwicklungsvorstand Hans-Joachim Rothenpieler, der in Hockenheim den Pokal für die Herstellermeisterschaft entgegennahm. „Das war Vorsprung durch Technik par excellence, aber auch eine fantastische Leistung der gesamten Audi-Mannschaft.“

Audi-Chef Bram Schot und Hildegard Wortmann, Vorständin für Marketing und Vertrieb, waren beim DTM-Finale ebenfalls vor Ort und freuten sich in der Box des Audi Sport Team Abt Sportsline über den dritten Saisonsieg von Nico Müller und die Plätze zwei und drei für Mike Rockenfeller und René Rast.

Auf regennasser Strecke war Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline am Sonntag nicht zu schlagen: Von der Pole-Position aus fuhr der Schweizer souverän zum Sieg, obwohl er beim Boxenstopp etwas Zeit verlor und kurz hinter René Rast zurückfiel. „Es gibt kaum etwas Besseres, als die Saison mit einem Sieg zu beenden“, sagte Müller. „Die Vizemeisterschaft ist nun auch sicher. Es war eine großartige Saison. Danke an Audi und ABT für den tollen Job in diesem Jahr.“

Dank Mike Rockenfellers zweitem Platz verdrängte das Audi Sport Team Phoenix das BMW Team RMG im letzten Rennen noch vom dritten Platz der Teammeisterschaft. „Es war heute extrem rutschig“, sagte „Rocky“. „Leider hat mein zweiter Reifensatz nicht gut funktioniert. Aber von Startplatz sechs auf Platz zwei nach vorn zu fahren, ist absolut okay.“

René Rast gelang nach seinem Sieg am Vortag ein weiteres Podiumsergebnis. Der zweimalige DTM-Champion katapultierte sich in der ersten Runde von Startplatz acht auf Position zwei nach vorn, lag später kurz in Führung, ehe er Nico Müller und Mike Rockenfeller vorbeilassen musste. „Auf dem Podium zu stehen und den Meisterpokal in den Händen zu halten, war ein sehr emotionaler Moment“, sagte Rast. „Ich habe lange davon geträumt, in der DTM fahren zu dürfen. Dass ich den Titel nun schon ein zweites Mal gewonnen habe, ist unglaublich. Ich freue mich für jeden, der mitgearbeitet hat, meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen – es ist ein unglaubliches Gefühl. Danke an das Team Rosberg, danke an Audi!“

Mit Jamie Green, Robin Frijns und Loïc Duval auf den Positionen fünf, sieben und zehn sammelten alle sechs Audi-Werksfahrer im letzten Rennen Punkte. Alle sechs beendeten die Saison 2019 auch unter den besten acht der Fahrermeisterschaft.

Jonathan Aberdein vom Kundenteam WRT Team Audi Sport schloss die Saison 2019 trotz eines Ausfalls im Finale als bester Rookie des Jahres auf Tabellenrang zehn ab.

„Heute Abend verdient jeder eine Party“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Solche Ergebnisse sind alles andere als selbstverständlich. Danke an alle für die viele harte Arbeit. Es ist für die ganze Audi-Familie ein verdienter Erfolg. Bei diesen schwierigen Bedingungen mit dem Regen erneut das komplette Podium zu besetzen und den siebten Sieg in Folge zu feiern, ist einfach fantastisch. Unsere Jungs haben heute keine Fehler gemacht. Ich freue mich auch sehr, dass Nico (Müller) die Saison mit einem Sieg beenden konnte, nachdem ihm der Titel durch die Finger geglitten ist.“

Ganz beendet ist das Jahr 2019 für die DTM aber noch nicht: Am 23. und 24. November finden im japanischen Fuji die ersten beiden gemeinsamen Rennen der DTM und der Super GT statt.

Presseinfo DTM/Audi

06.10.2019