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In der 11. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell Rapid Wien vs. WAC auf dem Programm. Nach einem sehr harten, phasenweise zu harten, Spiel trennen sich die beiden Teams die Punkte. Endstand in Wien-Hütteldorf im Duell Vierter gegen Dritter 1:1-Unentschieden.

Wer sich in einen fußballerischen Leckerbissen erwartete wurde bitter enttäuscht. Nur eine Viertelstunde wurde „Fußball gespielt“. Dabei waren die Gastgeber die bessere Mannschaft Nach einer Ulmann-Flanke herrscht Chaos im Strafraum. WAC-Torhüter Kofler behält den Durchblick (3.). In der Startphase waren es auch die Gastgeber die den sportlichen Takt vorgaben. Nach rund 15 Minuten kamen schlussendlich auch die Kärntner im Spiel an. Ab diesem Zeitpunkt verlief das Spiel weitgehend ausgeglichen. Böse Zungen könnten auch behaupten, es plätscherte vor sich hin. Die Höhepunkte waren Härteeinlageeinlagen und hier taten sich überraschend die Hütteldorfer in „negativer Erscheinung“. Nach einer rustikalen Attacke von Schwab und einem harten Einsteigen von Fountas hätte Schiedsrichter die Gastgeber personell dezimieren können, wohl eher müssen. Fußball wurde selten bis gar nie gespielt. In Wahrheit auf beiden Seiten. Der WAC hat sich die Schneid von der grenzwertigen Vorgangsweise der Gastgeber sprichwörtlich ablaufen lassen. Bei den Gastgebern hatte man das Gefühl, dass der Ball eher ein „Übungsfremdkörper“ ist. Gefährlich wurde es nur, wenn sich die Gastgeber auf ihre sportliche sportlichen Qualitäten besinnten. In der 31. Minute gab es mal wieder Aufregung und die hatte es in sich. Barac setzt sich rustikal gegen Weissman durch. Ein grenzwertiges Vorgehen welches allerdings nicht die kollektive Unordnung in der Folge beim WAC entschuldigt. Knasmüllner setzt den Ball an die Stange. Fountas steht goldrichtig und staubt zum 1:0-Führungstreffer ab. Aufgrund der Entstehung und der Vorgeschichte ein diskutabler Treffer. Dies sah der WAC-Co-Trainer genauso. Er wurde wegen Schiedsrichterkritik auf die Tribüne geschickt. Mit dem Führungstreffer im Rücken übernahmen dann auch die Hütteldorfer klar das Kommando und fanden durch Fountas (36.) und Knasmüllner (39.) dicke Chancen auf den zweiten Treffer vor. Dieser fiel allerdings vor der Pause nicht mehr. Pausenstand in einem rustikalen, keinesfalls berauschenden Spiel 1:0. Aufgrund der Phase nach dem Führungstreffer fiel dieser Spielstand unter die Rubrik „keinesfalls unverdient“. Jedoch muss man auch anmerken, dass bei einem anderen Schiedsrichter die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt längst personell dezimiert gewesen. Denn auch vor der Pause tat sich Badji mit einer Attacke aus der Rubrik „sehr hart und unnötig“ hervor.

Nach dem Seitenwechsel verwandelten zunächst die Gastgeber die Führung. Dies taten die Grün-Weißen mit überschaubarem defensivem Aufwand. Auch weil die Gäste weiter sportlich hinter den Erwartungen zurückblieben. In der 54. Minute hatten die Wolfsberger Glück. Bei einer Attacke von Schmitz gegen Stojkovic hätte Schiedsrichter auf Elfmeter geben können, wohl eher müssen. 180 Sekunden später verfehlte Badji das Gäste-Tor. Weitere 120 Sekunden danach tat es ihm Mitspieler Fountas nach. In dieser Phase hatte der WAC zwar ein optisches Gewicht. So wirklich gefährlich wurden die Gäste allerdings kaum bis in Wahrheit eher. Das erste echte Ausrufezeichen setzte Niangbo. Sein Schuss verfehlte das Rapid-Tor nur knapp. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel zwar „etwas fairer“. Es gab aber durchaus weiter „fragwürde Aktionen“ und „diskutable Schiedsrichterentscheidung“. So auch in der 63. Minute als Barac nach einem Foulpfiff zwei Mal in Richtung des Gegners Schmitz nachtrat. Vor den Augen des Schiedsrichterteams welches unverständlicherweise keine Karte zeigte. Aus dem folgenden Freistoß gelang den Gastgebern der Ausgleichstreffer. Nach einer Flanke von Liendl setzt sich Leitgeb im Zweikampf gegen Hofmann durch und drückt den Ball zum 1:1 in die Maschen (63.). Nach diesem Treffer zeigten beide Teams auch, dass sie wirklich guten Fußball spielen konnten. Nun entwickelte sich ein rassiges Spiel. Die Gastgeber hatten hier ein optisches und Chancenübergewicht. Die besten Möglichkeiten gaben Fountas (67.) bzw. Auer der in allerhöchster Not gegen Weissman rettete (85.). Am Ende blieb es im Allianz Stadion beim 1:1-Unentschieden.

Eine sportlich nüchterne Analyse dieses Spiels fällt unter die Rubrik „schwierig bis unmöglich“. Schiedsrichter Harkam hatte einen schweren Nachmittag und hätte wohl einige Platzverweise aussprechen müssen. In den Phasen in denen die Gastgeber sich auf das „Fußballspielen“ ‚konzentrierten‘ waren sie bessere Mannschaft und hatten so mehr vom Spiel. Vielleicht haben sich die Grün-Weißen durch ihre sehr ruppige, phasenweise grenzwertige Spielweise um einen möglichen Heimsieg gebracht. Auf der Gegenseite blieb der WAC über weite Strecken hinter den eigenen Möglichkeiten zurück. Spielmacher Liendl und Torjäger Weismann waren praktisch abgemeldet und kein Faktor. Am Ende rettete den Kärntnern eine Standartsituation einen Punkt. Ob er verdient war oder nicht? Nachdem Fußball an diesem Tag bestenfalls eine untergeordnete Rolle spielte gibt es auf diese Frage auch keine journalistische Antwort.

Rapid Wien vs. WAC 1:1 (1:0)

Allianz Stadion, 21.200 Zuschauer, SR Harkam

Tore: Fountas (31.) bzw. Leitgeb (64.)

Rapid Wien: Strebinger – Hofmann, Dibon, Barac – Stojkovic (81./Auer), D. Ljubicic, Schwab, Ullmann – Knasmüllner (69./Murg) – Badji (58./Arase), Fountas
WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid (93./Wernitznig), M. Leitgeb, Liendl (77./A. Schmidt), Ritzmaier – Weissman (88./Schmerböck), Niangbo

20.10.2019


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