Dominic Thiem gewinnt nach packendem Final-Fight gegen Schwartzman die Erste Bank Open

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Der große Triumphator der Erste Bank Open 2019 heißt Dominic Thiem! Der als Nummer eins gesetzte Lokalmatador zwang am Sonntag im Finale des mit 2.433.810 Euro dotierten Tennis-Highlights in der mit 9.600 Zuschauern erneut ausverkauften Wiener Stadthalle den Argentinier Diego Schwartzman (ATP-Rang 15) in 2:25 Stunden mit 3:6, 6:4, 6:3 in die Knie und sorgte damit für den vierten österreichischen Sieg in der Turnier-Geschichte nach Horst Skoff (1988) und Jürgen Melzer, der 2009 und 2010 triumphiert hatte.

Mit dem fünften Turniersieg nach Indian Wells, Barcelona, Kitzbühel und Peking hat Thiem die meisten Titel in dieser Saison auf der ATP-Tour gewonnen. Für seinen insgesamt 16. ATP-Triumph erhielt der Niederösterreicher einen Siegerscheck in Höhe von 474.295 Euro sowie 500 Punkte für die Weltrangliste.

Dabei erwischte Thiem keinen optimalen Start und musste wie schon im Achtelfinale gegen den Spanier Fernando Verdasco und im Semifinale gegen den Italiener Matteo Berrettini den ersten Satz abgeben. In dieser Phase hatte der Österreicher vor allem mit dem Aufschlag zu kämpfen, den Schwartzman gleich dreimal durchbrach. Doch Thiem ließ sich davon nicht entmutigen und kämpfte unverdrossen weiter, bis er dafür mit dem Break zum 5:4 im zweiten Durchgang belohnt wurde. Nach dem Satzausgleich setzte der Weltranglisten-Fünfte sofort nach und nahm Schwartzman gleich im ersten Game des Entscheidungssatzes den Aufschlag ab. Danach ging es mit dem Service bis zum Stand von 5:3, ehe Thiem bei Aufschlag des Argentiniers gleich die erste sich bietende Chance nützte, um den Heimtriumph perfekt zu machen.

„Nach den Erlebnissen in den vergangenen Jahren hätte ich nie geglaubt, dass die Stimmung hier noch besser werden kann, aber es war heuer die ganze Woche hindurch surreal“, war Thiem beeindruckt. „Ihr habt einen Riesenanteil an meinem Titel. Tausend Dank an jeden Einzelnen, der gekommen ist“, rief er in einem ersten Interview unmittelbar nach dem Match auf dem Center Court seinen zahlreichen Fans zu. Und die großartige Unterstützung durch die Zuschauer hob er auch in der Sieger-Pressekonferenz hervor: „Der Sieg in Kitzbühel war schon ein Wahnsinn, und ich hätte nie gedacht, Kitz und Wien in einem Jahr zu gewinnen. Es war auch Wahnsinn, wie die Woche verlaufen ist. Ich bin dreimal nach Satzrückstand zurückgekommen und habe alle diese Partien noch gewonnen. Da hat das Publikum extrem viel mitgeholfen. Es ist einfach ein Riesenvorteil, wenn man so eine unglaubliche Masse an Leuten hinter sich hat“, so Thiem.

Der Lichtenwörther gestand auch, dass er nicht unbedingt überzeugt gewesen war, auch das heutige Match zu drehen. „Daran habe ich in sehr vielen Momenten gezweifelt. Mir taugt sein Spiel nicht unbedingt. Wenn ich antreibe, tut ihm das nicht weh, dazu greift mein hoher Spin in der Halle nicht so. Es war wichtig, dass ich im zweiten Satz drangeblieben bin und mit dem Break zum 5:4 die Kehrtwende eingeleitet habe. Ich bin zum Glück noch rechtzeitig auf Betriebstemperatur gekommen. Es sind so viele Dinge, die so einen Heimtitel besonders machen: Die Stimmung, dass die ganze Familie und viele enge Freunde da sind und weil doch einige Dinge mehr anstehen als bei anderen Turnieren. Das alles und die Tatsache, wie stark das Turnier besetzt war, geben diesem Sieg einen ganz besonderen Stellenwert“, ergänzte Thiem.

Der Sieg im Doppel ging an Rajeev Ram (USA) und Joe Salisbury (GBR), die sich im Endspiel gegen die topgesetzte Paarung Lukasz Kubot (POL) und Marcelo Melo (BRA) mit 6:4, 6:7 (5/7), 10:5 durchsetzten. Salisbury schaffte damit den zweiten Doppelerfolg in Serie in der Wiener Stadthalle, nachdem er im Vorjahr an der Seite seines englischen Landsmanns Neal Skupski gewonnen hatte.

Presseinfo Erste Bank Open

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27.10.2019