Peter Hlinka

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Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Dein Verein“ waren am Montag u. a. Peter Hlinka, Andreas Protil und Thomas Nentwich.
Alle Stimmen zu „Dein Verein“:

Peter Hlinka (Trainer der Vienna, Meister mit Rapid 2005, Cupsieger mit Sturm 2010):

…über seine Zeit bei Rapid: „Bei Rapid war es meine erfolgreichste Zeit in der aktiven Karriere. Wir hatten eine wahnsinnig gute Mannschaft, die Peter Schöttel und Pepi Hickersberger zusammengestellt haben. Wir haben den Meistertitel geholt und uns für die Champions League qualifiziert. Die Feier im Flugzeug nach dem legendären Tor von Jozef Valachovic in Moskau war unvergesslich. Es ist lange her, von der Vergangenheit kann man sich nicht viel kaufen, aber das verbindet, der Erfolg, den wir gehabt haben, war großartig. Für den Verein und die Fans, für uns Spieler. Wir waren so hungrig und wollten unbedingt den Erfolg haben. Wir haben damals sehr gut zueinander gepasst, der Charakter und die Qualitäten, die jeder Spieler besitzt, die Mannschaft hat das auf den Platz gebracht, was man sich gewünscht hat. Pepi Hickersberger hat großartige Arbeit geleistet. Die Mannschaft auf die Art und Weise geführt, die für mich extrem prägend war, auch für meine jetzige Trainerkarriere. Wie er mit den Spielern gesprochen hat und taktisch aufgestellt hat, war schon sehr, sehr lehrreich. Pepi Hickersberger und Peter Schöttel im Hintergrund, das hat einfach gepasst.“

…über die aktuelle Situation von Rapid: „Bei Rapid ist die Geschichte immer komplex, die letzten Monate der Ära von Fredy Bickel waren nicht ganz gut, auch wenn ich keinen Einblick habe, es steht mir nicht zu die Arbeit von der einen oder anderen Person zu beurteilen. Ich denke, von außen betrachtet es läuft nicht so rund. Leute in den Führungspositionen brauchen Zeit, Didi (Kühbauer) tut es gut, dass Zoki (Barisic) im Hintergrund arbeitet, sie verstehen sich gut, und über Fußballkompetenz brauchen wir nicht diskutieren. Jetzt im Sommer haben sie aus meiner Sicht sehr gute Transfers getätigt, das gesamte Konstrukt passt jetzt besser glaube ich, eine Entwicklung ist spürbar. Ich war oft im Stadion und die Mannschaft gibt eine andere Figur ab als in den Monaten davor. Sie zeigt wieder den Rapid-Geist, den sich die Fans auch wünschen. Beim letzten Spiel gegen Altach hat man den Hunger auf Tore gesehen, den Gegner unter Druck zu setzen.“

…über die Präsidentenwahl beim SK Rapid: „Gerade bei Rapid ist die Position nicht unwichtig. Zu Bedenken ist, welche Verhältnisse zwischen Präsidenten und Führungspersonen im operativen Bereich gestellt werden. Ich habe mich aber wenig mit diesem Thema auseinandergesetzt und ich hoffe, dass beide Kandidaten nur eines im Kopf haben, nämlich die Intention den Verein weiterzubringen. Ich bin kein Fan von zu populistischen Aussagen, man sollte in Ruhe behutsam arbeiten. Die Leute arbeiten lassen, wie es momentan der Fall ist. Ich glaube beide Kandidaten sind interessant und ich bin auch gespannt, wer das Rennen gewinnt.“

…über die Vienna. „Wir haben sehr hohe Ziele, es läuft momentan sehr gut, aber wir haben auch schwierige Phasen gehabt. Gemeinsam mit meinem Trainerteam um Markus Katzer und anderen Personen haben wir das gut gemeistert. Wir haben aufgrund unseres starken Partners Uniqa sehr gute Möglichkeiten, nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch infrastrukturell, wir wollen auch den Nachwuchs weiterbringen und Frauenfußball ist bei uns sehr hoch angesiedelt. Daher haben wir einiges vor, wir wollen das Ganze step-by-step aufbauen.“

…wo er sich als Trainer in fünf Jahren sieht: „Mit dem Thema habe ich mich gar nicht auseinandergesetzt, ich bin perfektionistisch gestrickt, ich bin ein Typ der realistisch denkt. Ich habe hohe Ansprüche an mich und die Mannschaft. Diese Träume, was in fünf Jahren passiert, damit kann ich nicht viel anfangen. Unser Ziel heißt Aufstieg in die Regionalliga, was nachher passiert wird sich alles zeigen. Zuerst muss ich die UEFA-Pro-Lizenz schaffen (um in der Bundesliga Trainer sein zu können), wenn ich da (in den Kurs, Anm.) überhaupt reinkomme.“

…über seine Zeit beim SK Sturm: „Es war für mich sehr lehrreich, ich kam mit 22 aus der Slowakei, es war meine erste Station in Österreich, als ich nach den Olympischen Spielen 2000 in Sydney das Angebot von Sturm Graz bekommen habe. Die Mannschaft hat damals extrem gut gespielt, wir haben in der zweiten Gruppenphase der Champions League gespielt, im Frühjahr habe ich in einem gewissen Old Trafford unter Ivica Osim debütiert. Ein Erlebnis. Ich habe mit Spielern wie Vastic, Mählich, Reinmayr, Haas gespielt. Mit 22 war ich der Zweitjüngste nach Ferdinand Feldhofer. Damals war man mit 22 der Jüngste, heute ist das nicht denkbar. Für meine Karriere war diese Zeit extrem wichtig. Das Training war extrem intensiv, jeder konnte spielen, der Konkurrenzkampf war enorm. Ivica Osim hat das gut moderiert. In meiner zweiten Periode bei Sturm Graz, nachdem ich aus Augsburg zurück nach Österreich gekommen bin, habe ich mit Sturm den Cup gewonnen. Es war auch eine sehr prägende Zeit. Mit Franco Foda haben wir einen sehr guten Trainer gehabt, der viel Wert auf Taktik gelegt hat. Mit nicht so großen Namen haben wir sehr guten Fußball gespielt. Dieses familiäre Umfeld, wir sind nach jedem Spiel zusammen gewesen, wir haben auch einiges gefeiert, das war sehr, sehr fein. Die Erinnerungen sind sehr lebendig und extrem positiv.“

…über die aktuelle Situation von Sturm: „Der Trainer El Maestro ist einer der polarisiert, es tut der Mannschaft nicht schlecht, finde ich. Es war sehr kompliziert bei Sturm. Ich hätte gerne Roman Mählich weiter gesehen. Es war eine schwierige Saison. El Maestro hat der Mannschaft ein anderes Gesicht gegeben, sie stehen gut da. Die Transfers im Sommer zeigen ihre Wirkung. Despodov hat der Mannschaft sehr gut getan. Rapid muss zuhause das zeigen, was man von ihnen erwartet, ich sehe Rapid ein bisschen vorne, aber El Maestro ist mit seiner Mannschaft und der Art und Weise nicht ungefährlich dort.“

Thomas Nentwich (Vorstandsmitglied spusu SKN St. Pölten):

…auf die Frage, wie lange Husein Balic noch zu halten sein wird: „Dass er ein begehrter Spieler ist, ist uns bewusst. Er hat auch dementsprechende Leistungen gebracht. Für uns ist es wichtig, dass er die Leistung – solange er beim SKN unter Vertrag steht – abruft und wenn Vereine kommen, die an Balic interessiert sind und gesprächsbereit sind, dann werden wird das auch tun. Der SKN ist einfach auf Transfererlöse angewiesen – so wie viel andere kleinere Klubs. Wir werden sehen, was sich in der nächsten Zeit entwickelt.“

…über das Stadion: „Natürlich sind wir sehr glücklich mit dem, was wir dort haben – auch mit der Infrastruktur. Ich denke, dass das für einen Verein heutzutage maßgeblich ist, damit man sich weiterentwickeln kann. Und wenn wir es schaffen, das Umfeld in St. Pölten noch besser zu begeistern, dann denke ich, dass in St. Pölten auch noch mehr möglich ist.“

…auf die Frage, wo man in fünf Jahren stehen möchte: „In fünf Jahren muss das Ziel sein immer in dem Bereich um den Strich mitzuspielen.“

…über Veränderungen der Fußballer im Vergleich zu seiner Profi-Zeit: „Gewisse Dinge haben sich natürlich geändert. Es ist aber trotzdem wichtig den Kontakt zu den Spielern zu suchen und den richtigen Umgang zu finden. Es ist nicht mehr so wie früher, als es den Patriarchen gegeben hat und der hat einfach alles bestimmt. Das hat sich schon verändert. Aber wichtig ist, dass wir als Team gut zusammenarbeiten.“

…über seinen Umstieg vom Fußballplatz Richtung Schreibtisch-Job: „Der Umstieg ist schleppend vorangegangen. Ich habe meine Karriere beendet, war dann Co-Trainer von Jochen Fallmann bei den St. Pölten Juniors, dann auch kurzfristig interimsmäßig bei den Profis, bin dann in den Sportbeirat gegangen und mittlerweile seit einem guten Jahr im Vorstand für den Bereich Sport zuständig.“

Andreas Protil (Geschäftsführer LASK):

…über die aktuelle LASK-Mannschaft: „Sie sind wirklich sehr bodenständig, haben die richtigen Werte, behandeln sich gegenseitig, wie man sich behandeln soll. Sie behandeln auch die Greenkeeper und die Leute im Büro mit dem nötigen Respekt. Da ist keiner abgehoben. So stellt man sich‘s in einer Familie vor und das passt auch perfekt zu unserem Leitspruch ,Gemeinsam sind wir LASK‘ – weil das leben wir wirklich.“

…über den Trainerwechsel vor der Saison: „Ich war schon sehr zuversichtlich. Wir haben da die nötige Kompetenz an der richtigen Stelle. Jürgen Werner und Siegmund Gruber haben einen Trainer gesucht, der perfekt zu uns passt. Und ich glaube, zwischenzeitlich werden auch die größten Kritiker erkannt haben, dass wir einen Trainer geholt haben, der zu uns passt.“

…auf die Frage, welcher LASK-Sieg größer war, jener gegen Inter Mailand 1985 oder der Erfolg gegen Eindhoven: „Ganz eindeutig der am Donnerstag. Also ich war als Jugendlicher damals dabei, aber das Spiel hat einen ganz anderen Stellenwert.“

…über das kleine, neunköpfige Back-Office-Team beim LASK und wie man es schaffe, die ganzen Aufgaben zu stemmen: „Weil wir wirklich ein sehr effizientes und tolles Team haben, einen hohen Spirit auch im Office und nicht nur in der Mannschaft. Jeder ist für jeden da, jeder arbeitet für jeden. Das fängt beim Zeugwart an, geht über die medizinische Abteilung, die Physiotherapeuten, Masseure, Greenkeeper bis hin zum Staff. Ich bin sehr stolz auf das Team.“

Die ABSTAUBER

Auch die „Die Abstauber“ wedelten mit ihrer unkonventionellen und frischen Art am Bundesliga-Montag ordentlich Staub auf. In der Live-Schalte war Husein Balic zu Gast.

Husein Balic (spusu SKN St. Pölten) bei „Die Abstauber“:

…über seinen sportlichen Plan nach dem Sommer: „Ich habe mit St. Pölten hier konkrete Ziele, das Trainerteam baut auf mich und vertraut mir. Das will ich ganz einfach zurückzahlen. Nach dem Sommer muss man dann schauen. Da weiß ich selbst noch nichts Konkretes.“

…auf die Frage, ob eine Vertragsverlängerung in St. Pölten auch eine Option wäre: „Das wäre auch eine Option, ja.“

…auf die Frage, wie er auf eine Einberufung vom bosnischen Nationalteam reagieren würde: „Das ist wirklich eine gute Frage. Da bin ich jetzt extrem überrumpelt. Ich habe meine erste Nationalteam-Erfahrung mit Österreich gemacht. Und ich würde auch gerne mit Österreich weiter den Weg gehen – so ehrlich muss man sein. Ich habe früher auch schon immer gesagt: Die, die mich als erster anrufen, für die werde ich spielen. Und von Bosnien ist jetzt quasi noch nie irgendwas gekommen. In dem Fall wäre meine Antwort – also ich müsste es mir überlegen – aber vielleicht sogar nein.“

…auf die Frage, ob das Rampenlicht und die Gerüchte seine Leistungen pushen: „Ich würde eher sagen, dass mir das nicht mal so gut tut. Am Beginn der Saison waren auch ganz viele Gespräche um meine Person mit irgendwelchen Gerüchten. Und da war ich eigentlich nicht so zufrieden mit meinen Leistungen. Jetzt geht es wieder bergauf. Ich meine, dass ich dann gegen Rapid das Tor schieße, wirft halt wieder die ganze Sache auf. Aber ich bin einfach froh, dass es jetzt so geklappt hat.“

…über das Zusammenspielen mit Kwang-Ryong Pak: „Er sichert die Bälle extrem gut und kann sie gut verlängern. Ich tue mich mit ihm sehr leicht, weil er einfach diese Präsenz vorne ausstrahlt und ich die Räume hinter ihm anlaufen kann.“

Über die ABSTAUBER:
In dem innovativen Diskussions-Format diskutieren wöchentlich vier Hosts über die wichtigsten Ereignisse auf dem Rasen und in den sozialen Medien. Neben den Sky Moderatoren Johannes Brandl und Johannes Hofer sind Florian Prokopetz, Jean-Claude Mpassy, Andreas Födinger, Lukas Traxler, Holger Hörtnagl, Martin Grath und seit dieser Saison Maximilian Ratzenböck Teil des Teams. In ,,Die ABSTAUBER‘‘ können Fans durch ihre Social Media Aktivitäten Teil der Sendung werden. Weitere Informationen zu ,,Die Abstauber“ gibt es unter: dieabstauber.at/

Medieninfo Sky Österreich

12.11.2019