16 Referees sind aktuell in der Erste Bank Eishockey Liga im Einsatz und verfolgen das Ziel, sich stetig weiterzuentwickeln. Um dies bestmöglich zu gewährleisten, ist die Liga Teil von in Summe neun Austauschprogrammen, die neben der Weiterentwicklung für frischen Wind bei Schiedsrichtern und auch Teams sorgen sollen.
Greg Kimmerly, Director of Officiating, leitete über 1.100 NHL-Partien. Seit 2016 steht für ihn die Entwicklung der Schiedsrichter der Erste Bank Eishockey Liga ganz oben auf der Agenda. Eines der wichtigsten Werkzeuge dazu sind die zahlreichen Austauschprogramme.
Über IIHF Austauschprogramm ins internationale Schaufenster
Seit diesem Jahr ist die Erste Bank Eishockey Liga Teil des IIHF Austauschprogramms. Anders als bei den Austauschprogrammen mit spezifischen Ligen, hilft dieses Projekt der IIHF beim Scouting für Großveranstaltung und ist nicht nur auf eine bestimmte Liga beschränkt. Erst letzte Woche leitete Manuel Nikolic, Schiedsrichter der Erste Bank Eishockey Liga, ein Spiel in der schwedischen SHL, einer der absoluten Top-Ligen der Welt. Im Rahmen des IIHF Austauschprogramms kam dafür ein Referee der Schweizer NLA in der Erste Bank Eishockey Liga zum Einsatz. Diese Spiele wurden als Scouting der IIHF für die Weltmeisterschaft im Mai herangezogen. Manuel Nikolic steht dabei weiterhin auf der „Long-List“ und versucht sich mit seinen Leistungen für die WM zu qualifizieren. „Wie jeder Spieler arbeiten auch Schiedsrichter hart daran ihre sportlichen Ziele zu erreichen. Bei einer WM dabei zu sein ist nichts Alltägliches und erfordert konstant gute Leistungen“, vergleicht Greg Kimmerly den Weg und die Ziele eines Schiedsrichters mit jenen eines Profisportlers.
Das IIHF Austauschprogramm ist aber nur eines von vielen Projekten, bei dem die Erste Bank Eishockey Liga partizipiert. Mit vielen europäischen Top-Ligen, wie zum Beispiel der NLA (Schweiz), der DEL (Deutschland), der Extraliga (Tschechien) oder der Metal Ligaen (Dänemark), existieren darüber hinaus Vereinbarungen zum direkten Austausch von Schiedsrichtern. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich – für Referees, die Ligen und auch für die Teams.
Schiedsrichter profitieren von der Erfahrung
Zehn von 16 Schiedsrichter der Erste Bank Eishockey Liga sind zurzeit Teil dieser Austauschprogramme. Im Schnitt ist jeder dieser Schiedsrichter zumindest einmal im Monat auch in einer anderen Liga im Einsatz. „Für unsere Schiedsrichter ist dies eine enorm wichtige Erfahrung. Neben dem so wichtigen Austausch lernen sie sich auf neue Situationen einzustellen“, so Kimmerly. „Da es in den unterschiedlichen Ligen natürlich auch unterschiedliche Regeln gibt, benötigt es für die Beteiligten eine akribische Vorbereitung. Zusätzlich herausfordernd ist, dass sie die Referees, die Athleten und die Headcoaches der anderen Ligen nicht kennen. So werden auch die Aufstellungen vor den Begegnungen genauestens studiert, um eine gute Kommunikation am Eis zu gewährleisten“, beschreibt der Kanadier den Vorbereitungsprozess. „Aber auch die Entwicklungsmethoden der Referees unterscheiden sich von Liga zu Liga – es ist sehr wertvoll, wenn die Beteiligten neue Methoden kennenlernen“, so Kimmerly.
Liga bekommt Möglichkeit zum Vergleich
Die Ligen profitieren vor allem durch die Möglichkeit ihre eigenen Schiedsrichter mit jenen aus anderen Ligen zu vergleichen. „Dadurch, dass regelmäßig Schiedsrichter aus anderen Ligen bei uns pfeifen, haben wir eine ständige Standortbestimmung. Wir sehen welche Dinge wir sehr gut machen, aber auch wo wir Entwicklungspotentiale haben. Darüber hinaus können auch die Headcoaches durch den Schiedsrichteraustausch die Qualität der eigenen Schiedsrichter besser einordnen“, kennt Kimmerly die Vorteile.
Frischer Wind für Teams und Liga
In der Erste Bank Eishockey Liga sind in Summe 16 Schiedsrichter regelmäßig bei elf Teams eingesetzt. „Unsere Schiedsrichter pfeifen natürlich regelmäßig dieselben Teams. Das hat zwar den Vorteil, dass unsere Schiedsrichter die Headcoaches und auch die Spieler gut kennen und somit die Kommunikation erleichtert wird, bringt aber auch Nachteile mit sich. Durch die Austauschprogramme kommt regelmäßig ein frischer Wind aufs Eis, von dem sowohl die Teams als auch die Schiedsrichter profitieren“, erläutert der Director of Officiating.
22.11.2019