Karthikeyan gewinnt sensationelles Dream Race am Sonntag in Fuji

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Narain Karthikeyan (Modulo Epson Honda NSX-GT) hat auf dem Fuji Speedway den zweiten Lauf des Dream Race gewonnen. Nach einem spektakulären Rennen, das von zahlreichen Zwischenfällen und Safety-Car-Einsätzen geprägt war, setzte sich der Inder knapp gegen Marco Wittmann (BMW M4 DTM) und Loïc Duval (Audi Sport RS 5 DTM) durch.

Karthikeyan setzte sich aus dem Windschatten in Führung, als er eingangs der zweiten Rennrunde den von der Pole-Position gestarteten Duval überholte. Danach hielt er gekonnt den Attacken seiner Markenkollegen, angeführt von Naoki Yamamoto (RAYBRIG Honda NSX-GT), Koudai Tsukakoshi (KEIHIN Honda NSX-GT) und Daisuke Nakajima (MOTUL MUGEN Honda NSX-GT), stand. Diese vier Fahrzeuge bestimmten das Tempo an der Spitze des Feldes, bis mehrere Safety-Car-Einsätze für zunehmende Spannung sorgten. In der Schlussphase wurden gleich mehrere Fahrzeuge in Zwischenfälle verwickelt. Nach der letzten Neutralisierung gab es einen hochspannenden Sprint von nur einer Runde bis ins Ziel.

Safety-Car-Einsätze sorgen für mehr Spannung
Die ersten beiden Safety-Car-Einsätze gab es, weil nach Reifenschäden jeweils hinten links von Duval und DTM-Champion René Rast (Audi RS 5 DTM) Teile von der Strecke geräumt werden mussten. Audi-Motorsportchef Dieter Gass mutmaßte, dass diese Schäden durch eine nicht optimale Fahrzeug-Abstimmung wegen beschränkter Fahrzeit im Training bei trockenen Bedingungen herrührten.

Nach dem zweiten Neustart schieden einige SUPER-GT-Fahrer bei Kollisionen mit mehreren Fahrzeugen aus, darunter Tsukakoshi und Nakajima, die lange Zeit in der Spitzengruppe fuhren. Das Safety-Car kam zum dritten Mal zum Einsatz, weil Kohlefaserteile nach den Unfällen von der Strecke entfernt und außerdem James Rossiters CALSONIC IMPUL Nissan GT-R geborgen werden musste, der mit schweren Unfallschäden in der ersten Kurve ausgerollt war.

Karthikeyan kontrollierte an der Spitze das Tempo, aber hinter ihm ging es hoch her: In der letzten Runde des Rennens lieferten sich Duval und Wittmann einen harten Kampf um Platz zwei, mehrere Positionswechsel inklusive. Der Franzose eroberte auf den letzten Metern vor der Ziellinie den zweiten Rang, bekam dann aber wegen eines Kontakts mit Wittmann einige Kurven zuvor eine Zeitstrafe von einer Sekunde auferlegt. Die Top Drei kam innerhalb von 0,935 Sekunden ins Ziel und Wittmann erbte Platz zwei, noch dazu an seinem Geburtstag.

Hinter den Top Drei fuhr Yamamoto als Vierter ins Ziel – vor dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Kamui Kobayashi (BMW M4 DTM), der ein starkes Debüt im DTM-Auto als Fünfter beendete.

Qualifying: Duval diesmal ganz vorne
Nach seinem Ausfall am Samstag, noch bevor das Rennen überhaupt gestartet wurde, triumphierte Duval im Zeittraining am Sonntagmorgen. Zwar wurde er als Zweiter gewertet, erbte dann aber die Pole-Position, nachdem das ursprünglich schnellste Auto strafversetzt wurde. Daisuke Nakajima hatte die schnellste Zeit herausgefahren, wurde aber um fünf Plätze zurückversetzt, da sein Team nach einem kapitalen Abflug von Teamkollege Hideki Mutoh im Training am Freitag das Monocoque austauschen musste. Damit nahm der Japaner sein letztes SUPER-GT-Rennen als Sechster in der Startaufstellung in Angriff: Der 30-Jährige hatte am Sonntag vor dem Start seinen Rücktritt vom Rennsport bekanntgegeben.

Stimmen – 2. Lauf, Dream Race, Fuji Speedway
„Als ich vor dem ersten Dream Race am Samstag die Startaufstellung betrat, wurde mir bewusst, was die GTA und wir zusammen geschafft haben. Der Anblick von fünf Weltklasse-Marken in der Startaufstellung – und die Erkenntnis, dass wir, nach sieben Jahren harter Arbeit, zwei Motorsport-Welten zusammengebracht haben – war ein wirklich emotionaler Moment. Außerdem konnte ich einmal mehr sehen, dass die Angleichung unserer beiden Serien ganz klar der richtige Weg für uns ist. Mit dieser gemeinsamen Herangehensweise bewegen wir uns in die richtige Richtung. Natürlich liegt noch jede Menge Arbeit vor uns, aber ich hoffe, dass wir von diesem Wochenende lernen können, unsere Erfahrungen mit nach Hause nehmen werden und weiter auf diesem Weg vorangehen können. Ich sehe eine große Zukunft in dieser Art von Motorsport.“ – Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.

„Unser Auto hat sich mit den Hankook-Reifen auf Anhieb gut angefühlt. Daher waren wir zuversichtlich, dass wir eine Chance haben würden, vorne mitzukämpfen. Es war toll, festzustellen, dass wir unter allen Bedingungen schnell waren. Mit dem Rennsieg ging ein Traum in Erfüllung. Dieses gemeinsame Rennen von SUPER GT und DTM war wirklich etwas Besonderes. Die DTM-Fahrer sind fantastisch, das war ein toller Auftritt für beide Serien.“ – Narain Karthikeyan, Sieger

„Ein großartiges Gefühl. Bis heute war das Wochenende für uns recht schwierig, wir hatten am Freitag und Samstag viele Schwierigkeiten und zudem gestern etwas Pech mit unserer Strategie. Heute aber lief alles nach Plan, vor allem die Aufholjagd von Platz sieben. Es war ein Rennen mit reichlich Action, das wirklich Spaß gemacht hat. Für die Zuschauer war es eine gute Show und gute Unterhaltung. Die letzte Runde war sehr speziell, sogar in der DTM sehen wir solche Kämpfe nicht so oft. Das Duell mit Loïc war ganz, ganz toll: Ich wusste, dass er frischere Reifen hatte, aber ich war fest entschlossen, alles zu tun, um Platz zwei zu behalten. Es war ein toller Kampf, besonders in den letzten drei Runden. Das ist, was alle sehen wollen. Ich glaube, alle haben den heutigen Tag genossen.“ – Marco Wittmann, 2. Platz

„Heute war besser als gestern! Ich wusste, dass die SUPER-GT-Autos im Vergleich zu uns etwas schneller waren. Daher habe ich mich in der Anfangsphase nicht allzu stark gewehrt. Dann hatte ich in Kurve vier den Reifenschaden, der mich viel Zeit gekostet hat. Dank des Safety-Cars aber konnte ich wieder nach vorne fahren. Beim letzten Indy-Restart war ich 13., da gab es noch etwa acht Runden, das hat Spaß gemacht. Dann, in der Schlussrunde, wusste ich, dass ich die frischeren Reifen hatte. Keiner kommt hierhin, um Zweiter oder Dritter zu werden. Daher habe ich um den Sieg gekämpft, alles dafür versucht. Es war ein cooles Rennen, eine wirklich coole letzte Runde. Schade, dass ich eine Strafe erhielt, aber ich habe alles versucht, damit ich nach vorne komme. Am Ende des Tages haben wir geschafft, wofür wir hier waren. Zweiter oder Dritter ist dann letztendlich relativ egal. Wir haben unser Ziel erreicht, wir haben eine großartige Zeit gehabt und alle haben es sehr genossen.“ – Loïc Duval, 3. Platz

Ergebnis – 2. Lauf, Dream Race, Fuji Speedway
01. Narain Karthikeyan (IND), Honda NSX-GT, 31 Runden in 57.38,362 Min.
02. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, + 0,935 Sek.
03. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM DTM, + 1,825 Sek.
04. Naoki Yamamoto (JPN), Honda NSX-GT, + 3,412 Sek.
05. Kamui Kobayashi (JPN), BMW M4 DTM, + 3,743 Sek.
06. Daisuke Nakajima (JPN), Honda NSX-GT, + 4,356 Sek.
07. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 4,536 Sek.
08. Ryō Hirakawa (JPN), Lexus LC500, + 4,681 Sek.
09. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, + 5,624 Sek.
10. Benoît Tréluyer (FRA), Audi RS 5 DTM, + 7,226 Sek.

Schnellste Rennrunde: Narain Karthikeyan (IND), Honda NSX-GT, 1.31,572 Min.
Pole-Position: Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, 1.46,940 Min.
Wetter: 21°C, bewölkt
Strecke: 21°C, trocken

Vom letzten Platz aufs Podium: Audi-Pilot Duval mit sensationeller Aufholjagd beim „Dream Race“
Spektakuläre Zweikämpfe, packende Überholmanöver und am Ende ein irres Fotofinish: Das zweite gemeinsame Rennen der DTM und der SUPER GT riss die Zuschauer im japanischen Fuji von den Sitzen. Einer der Hauptdarsteller am Sonntag: Audi-Pilot Loïc Duval, der sich nach einem Reifenschaden mit einer sensationellen Aufholjagd noch einen Platz auf dem Podium sicherte.

Der Franzose hatte mit dem Audi RS 5 DTM am Vormittag im Regen die Pole-Position geholt. Im Rennen auf trockener Strecke musste der ehemalige SUPER-GT-Champion nach nur sieben Runden wegen eines Reifenschadens hinten links außerplanmäßig an die Box kommen. Sein Audi Sport Team Phoenix nutzte dann eine von insgesamt drei Safety-Car-Phasen für einen weiteren Reifenwechsel – ein Schachzug, der sich auszahlte: Duval konnte den Vorteil der frischeren Reifen in den letzten Runden ausnutzen, mehrere Konkurrenten überholen und so unter dem Jubel der Fans auf Platz drei nach vorn fahren. Dabei war er nach sieben Runden noch Letzter.

„Was für ein Rennen!“, sagte Duval. „Wir waren im Trockenen nicht ganz so schnell wie die SUPER-GT-Autos und hatten gleich am Anfang einen Reifenschaden. Aber dank der Safety-Cars konnten wir uns zurückkämpfen. Die letzten beiden Runden waren verrückt. Wir sind praktisch nur nebeneinander gefahren. Wir sind nach Fuji gekommen, um eine gute Show abzuliefern und die Leute zu unterhalten. Ich denke, das ist uns gelungen. Für mich war es ein großartiges Rennen, das ich im Auto total genossen habe.“

Mit Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Abt Sportsline), René Rast (Audi Sport Team Rosberg) und Benoît Tréluyer (WRT Team Audi Sport) auf den Plätzen sieben, acht und zehn kamen am Sonntag alle vier Audi RS 5 DTM in die Top Ten. Rast kämpfte lange um einen Platz auf dem Podium, ehe sich auch der amtierende DTM-Champion einen Reifenschaden einfing – unglücklicherweise am Ende der langen Start-Ziel-Geraden, weshalb der Zeitverlust für ihn noch größer war als zuvor bei Duval.

„Das war ein extrem aufregendes Rennen mit jeder Menge Zwischenfällen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Wir haben trotz der Reifenprobleme noch ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Der Kampf von Loïc Duval gegen Marco Wittmann in der letzten Runde war einfach sensationell. Für mich hat er den zweiten Platz absolut verdient gehabt. Die Entscheidung, ihm eine Strafsekunde zu geben, ist für mich nicht nachvollziehbar. Das Rennen heute war beste Werbung für die Class 1. Ich freue mich schon jetzt auf den Auftakt der neuen DTM-Saison Ende April 2020 in Zolder – und natürlich auch auf das nächste Dream Race. Dieses Wochenende in Fuji hat Lust gemacht auf mehr.“

Presseinfo DTM/Audi Sport

24.11.2019