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Der SKN St. Pölten feiert nach überzeugender Leistung einen 82:76-Überraschungssieg gegen die Swans Gmunden. Die Niederösterreicher werfen damit die Frage auf, ob solche Leistungen noch länger als Überraschung gelten sollten. Immerhin rückt nach den zuletzt gezeigten Leistungen die Tabellenspitze immer näher.

Der UBSC Graz setzt sich mit 107:73 und einer starken Vorstellung im Duell der Krisenklubs eindeutig gegen die Traiskirchen Lions durch. Vor allem die Neuverpflichtung von Inside-Spieler Povilas Gaidys, für die Steirer ein alter Bekannnter, wirkte sich sehr positiv auf das Spiel des UBSC aus.

Swans Gmunden vs. SKN St. Pölten Basketball
76:82 (25:22, 43:44, 57:62)

Sonntag, 17.30 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden

Ein Kracher wartete zum Abschluss der Runde. St. Pölten, für viele das Überraschungsteam der Liga, reiste nach dem überzeugenden Sieg gegen Kapfenberg an den Traunsee. Doch trotz einer scheinbar nicht enden wollenden Verletzungsserie gelten die traditionell heimstarken Gmundner in eigener Halle so gut wie immer als Favorit. Die Gäste aus Niederösterreich erwischten dennoch den etwas besseren Start. Vor allem vom Dreier zeigte sich das Team von Coach Andreas Worenz treffsicherer als die Swans. Mit einem 12:0-Run zeigte die Heimmannschaft, dass sie auch ohne Kapitän Enis Murati, der aufgrund eines Nasenbeinbruchs ausfiel, offensiv brandgefährlich sein kann. Der SKN gab sich jedoch unbeeindruckt. Mit einem Dreier zu Viertelende ließ Kelvin Lewis den Rückstand seiner Mannschaft auf nur drei Punkte schrumpfen (22:25). Das Spieltempo blieb auch im zweiten Abschnitt hoch. Lewis traf für die niederösterreichischen Landeshauptstädter aus allen Lagen und kam nahezu nach Belieben zum Korb. Doch auch die Swans konnten offensiv Akzente setzen. Nach 15 gespielten Minuten war bei 36:36 somit alles offen. An dem knappen Spielstand änderte sich bis zu Pause kaum etwas und bei 44:43 ging es in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit drosselten beide Teams das Tempo etwas, was vor allem den von Verletzungssorgen geplagten Oberösterreichern zu Gute kam. Benedikt Güttl sprang als Scorer für Murati in die Presche. Mit zwei Dreiern sorgte der Ex-Traiskirchner für eine knappe Führung. Am Ende des Viertels waren es aber wieder die Gäste aus Niederösterreich, die im Zuge eines 12:0-Laufs eine knappe 62:57 an sich rissen. Im finalen Abschnitt setzte SKN-Spielmacher Philip Jalalpoor rasch mit zwei Dreiern nach und St. Pöllten zog erstmal zweistellig davon. Toni Blazan und Daniel Friedrich antworteten mit Distanzwürfen für die Heimmannschaft und plötzlich war die Partie wieder offen. In den Schlussminuten konnte sich St. Pölten und allen voran Big Man Marko Kolaric einige wichtige Offensiv-Rebounds erkämpfen und so den nächsten Überraschungssieg in trockene Tücher bringen. Endstand: 82:76 für den SKN.

Aleksi Koskinen, Assistant Coach Gmunden: Wir haben als Team hart gekämpft. Jeder hat alles gegeben, aber wir haben den Ball nicht so gut geworfen wie normalerweise. Wir haben am Ende zwar die freien Würfe bekommen, die wir wollten, aber nicht getroffen. Dazu kam, dass wir im vierten Viertel sieben Offensiv-Rebounds zugelassen haben. Dafür haben sie uns bestraft. Wir haben so hart gekämpft, wie wir konnten. Aber diesmal waren wir nicht im Stande, das Spiel am Ende noch zu drehen.“

Daniel Friedrich, Spieler Gmunden: „Es war ein schweres Spiel für uns mit dieser Ausgangssituation und wir haben gekämpft und das Spiel lange offen gehalten. Aber um zu gewinnen, haben wir schlussendlich einfach zu wenige Würfe getroffen und im vierten Viertel auch zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Wir haben hart gekämpft, aber das hat heute nicht gereicht.“

Andreas Worenz, Head Coach St. Pölten: „Es ist verdammt schwer in Gmunden zu gewinnen. Deshalb ist dieser Sieg doppelt so schön.”

Kelvin Lewis, Spieler St. Pölten: „Das ist definitv ein großer Sieg für uns in einem schwierigen Umfeld, immerhin ist Gmunden jedes Jahr eines der stärksten Teams der Liga. Wir kamen ins Spiel und haben unser Bestes gegeben und wirklich hart für diesen Sieg gearbeitet.“

Beste Scorer: B. Güttl 20, T. Blazan 18, D. Friedrich 14 bzw. P. Jalalpoor 28, K. Lewis 18, M. Kolaric 14

UBSC Graz vs. Traiskirchen Lions
107:73 (21:17, 52:35, 77:49)

Sonntag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark Graz

Von einem „Krisenduell“ war im Vorfeld die Rede, lief es doch zuletzt bei beiden Klubs alles andere als rund. Zwei Siege für Graz und drei für Traiskirchen waren nach zwölf Runden beiden Mannschaften deutlich zu wenig. Dementsprechend hofften so knapp vor Weihnachten beide Teams auf eine Trendwende. Dass beide Seiten die Partie erstnahmen und einen Sieg brauchten, wurde bereits zu Beginn deutlich. Mit einem Dreier von Jan Razdevsek startete Traiskirchen, der UBSC glich sofort aus. Das sollte sich bis Viertelende mehrmals wiederholen. In Minute sechs musste die Grazer Heimmannschaft allerdings einen Rückschalg hinnnehmen, als der bis dahin starke Center Matija Poscic mit einer Knöchelverletzung vom Feld musste. Dank aggressiver Verteidigung und Treffern aus der Distanz vom US-Duo Derrick Jamerson und Anton Beard beendete der UBSC das erste Viertel aber mit einer knappen 21:17-Führung. Viertel zwei begannen die Grazer mit einem Fuß am Gaspedal. Mit einem 9:2-Run setzte sich die Mannschaft aus der steirischen Landeshauptstadt rasch auf 30:19 ab. Da die Grazer Verteidigung weiter den Lions weiter das Leben schwer machte und sich das Team von Head Coach Ervin Dragsic auch noch auf eine hervorragende Wurfquote stützen konnte, stand es zur Halbzeit bereits 52:35.

Auch die Pause änderte am Spielverlauf nichts mehr. Die Lions wirkten gebrochen, der UBSC befreit. Die Steirer bewegten vorne den Ball und zeigten sehenswerten Team-Basketball. Die Traiskirchner hatten unter Neo-Coach Markus Pinezich hingegen noch einige Abstimmungsschwierigkeiten. Bei 77:49 für das Heimteaml am Ende des dritten Viertels war schon vor dem Schlussabschnitt alles entschieden. Dort setzten beide Mannschaften alle Spieler ein, Graz gewann letztlich mit einer dominanten Vorstellung 107:73. Von den Fans besonders gefeiert wurde der Einstand von Neuverpflichtung Povilas Gaidys. Der Litauer Big Man, der bereits in der Vergangenheit für die Steirer gespielt hatte, brachte mit 24 Punkten und 10 Rebounds unter dem Korb jene körperliche Präsenz, die den Grazern im bisherigen Saisonverlauf gefehlt hat.

Ervin Dragsic, Head Coach Graz: „Unglaubliches Spiel für uns, ich kann den Jungs nur gratulieren. Jetzt haben wir gesehen, was uns ein Spieler unter dem Korb (Neuverpflichtung Povilas Gaidys, Anm.) bringen kann. Er kann uns defensiv und offensiv helfen. Und auch Letoux war super, muss ich sagen. Gratuliere an die Mannschaft für die Leistung. Ein Sieg, der doppelt zählt für uns.“

Povilas Gaidys, Spieler Graz: „Es war ein gutes Comeback-Game für uns und für mich (Povilas wurde knapp vor dem Spiel verpflichtet, spielte in der Vergangenheit aber bereits für Graz, Anm.). Als Team wollten wir das Beste daraus machen und das ist uns gelungen.“

Markus Pinezich, Head Coach Traiskirchen: „Wir sind in Pre-Season Woche Nummer eins im Moment (Pinezich hat die Lions erst kürzlich als Coach übernommen, Anm.). Wir haben einiges gut umgesetzt in den ersten Minuten, doch dann kam der Mini-Run der Grazer und wir sind in alle Einzelzeile zerfallen.“

Shawn Ray, Spieler Traiskirchen: „Graz hat heute wirklich wirklich gut gespielt. Wir waren nicht stark genug, um zu gewinnen. Graz hat seine Heimhalle verteidigt. Hoffentlich spielen wir nächste Woche besser.“

Beste Scorer: J. Ledoux und P. Gaidys je 24, D. Jamerson 17 bzw. S. Ray 16, J. Razdevsek 15, G. Gentner 9

Im letzten B2L Spiel – Deutsch Wagram bricht den Bann
Rechtzeitig zum Jahresabschluss hat Deutsch Wagram den Bann gebrochen. In der 15. Runde der Basketball Zweite Liga gelang dem Schlusslicht aus Niederösterreich der erste Sieg. Gegen die BBU Salzburg war vor allem eine ausgezeichnete Offensivleistung ausschlaggebend. So eine zeigten auch die Basket Flames, die die RAIDERS von Beginn an dominierten und zurück nach Tirol „schossen“.

Union Deutsch Wagram Alligators vs. BBU Salzburg
99:90 (24:13, 53:42, 80:62)

Sonntag, 16 Uhr – BORG Deutsch Wagram

Ohne Erfolgserlebnis gingen die Alligators in dieses letzte Spiel des Jahres 2019, davon war ihnen aber von Beginn an nichts anzumerken. Die Deutsch Wagramer versteckten sich nicht, agierten aggressiv und hielten von Beginn an voll mit. Ab der sechsten Minute sogar mehr als das: Mit einem Zwischspurt, bei dem vor allem Branislav Balvan die Zügel in die Hand nahm, erarbeiteten sie die Gastgeber eine 23:14-Führung nach dem ersten Viertel. Die Salzburger wirkten überrascht, konnten mit dem selbstbewussten Auftreten der Niederösterreicher nicht umgehen. Zwar verkürzte die BBU angeführt von Adrian Mitchell den Rückstand kurzzeitig auf drei Punkte, nach einem Timeout verschaffte sich Deutsch Wagram aber wieder Luft. Mit 53:42 ging es in die Halbzeit-Pause.

Wer dachte, danach würde sich das Spielgeschehen ändern, irrte gewaltig. Die Alligators blieben bissig, ihnen war anzumerken, dass sie dieses Jahr unbedingt mit dem ersten Saisonsieg abschließen wollten. Vor allem offensiv zeigten die jungen Deutsch Wagramer eine absolute Top-Leistung. So wuchs der Vorsprung Punkt um Punkt – vor dem letzten Viertel betrug er bereits 18 Zähler. Zu Beginn des Schlussabschnitts machte sich kurz Nervosität breit, als Dimitris Mouratoglou mit neun Punkten in Folge den Rückstand der BBU einstellig werden ließ. Näher als auf sechs Punkte kam Salzburg aber nicht heran. Die daraus resultierende 90:99-Pleite im Weinviertel war auch ein herber Rückschlag im Kampf um die Play-offs.

Hannes Quirgst, Head Coach Deutsch Wagram: „Heute haben wir uns selbst belohnt, uns das schönste Weihnachtsgeschenkt gemacht mit dieser tollen Teamleistung von allen Spielern. Ich kann nur meinen Hut ziehen, das war ein tolles Spiel. Danke auch an die Fans die uns gepusht haben. Ich hoffe, es geht im nächsten Jahr so weiter.“

Branislav Balvan, Spieler Deutsch Wagram: „Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, obwohl wir am Defensivrebound Schwächen hatten. Aber wir konnten das mit unserer Offense ausgleichen. Das war der Schlüssel zum Sieg heute.“

Dejan Ljubinkovic, Head Coach Salzburg: „Ich gratuliere Deutsch Wagram zum heutigen Sieg. Es war sehr verdient. Ich wünsche ihnen im neuen Jahr noch einige Siege. Guten Rutsch und ein gesegnetes Weihnachtsfest.“

Dimitris Mouratoglu, Spieler Salzburg: „Das heutige Spiel war gut. Wir waren nicht konzentriert, haben keine gute Defense gespielt, was auch die 99 erhaltenen Punkte zeigen. Gratulation an Deutsch Wagram. Sie haben die ganze Saison schon gut gespielt, auch wenn sie nicht gewinnen konnten. Sie waren heute extrem gut, wir nicht. Deswegen haben sie sich den Sieg verdient.“

Beste Scorer: Balvan 20, Marek 18, Wlasak 14 bzw. Mouratoglo 30, Sanchez Daza 21, Mitchell 16.

Basket Flames vs. Swarco Raiders Tirol
90:59 (29:18, 56:30, 83:41)

Sonntag, 17.30 Uhr – Lions Dome, Traiskirchen

In den ersten fünf Minuten wirkte es so, als hätten die RAIDERS die lange Anreise nach Traiskirchen gut verdaut. Nemanja Markovic traf von „Downtown“, auch unter dem Korb waren die Tiroler erfolgreich. Als B2L-Topscorer seine ersten Punkte erzielte, schien der Faden der Gäste aber langsam zu reißen. Ein Timeout stoppte die Flames nur kurz, in den letzten drei Minuten des ersten Abschnitts gelang den RAIDERS aber kein Punkt, weshalb die Wiener auf 29:18 davonziehen konnten. Und dieser Trend setzte sich fort: Den Gästen gelang gar nichts mehr, die Basket Flames drückten aufs Tempo. Erst nach vier Minuten im zweiten Abschnitt erzielte das Team von Felix Jambor die ersten Punkte, da lagen sie aber bereite zwanzig Punkte zurück. Zur Pause sollte es sogar 26 sein.

Damit war das Spiel so gut wie entschieden. Vor allem, weil die Tiroler auch zu Beginn der zweiten Halbzeit defensiv einfach nicht dagegenhalten konnten. Die Wiener hatten hingegen ihren Spaß, bewegten den Ball gut und fanden immer wieder einen offenen Mann, der sicher abschloss. Kein Wunder, dass am Ende vier Spieler zwischen 17 und 14 Punke erzielten. Nach 25 Minuten stand es bereits 71:36, spätestens da war klar, dass diese Partie gelaufen war. In der letzten Viertelstunde kamen auf beiden Seiten alle Spieler zum Einsatz, am klaren Ergebnis änderte das aber nichts mehr. Schlussendlich siegten die Basket Flames mit 90:59.

Franz Zderadicka, Head Coach Basket Flames: „Wir haben eine konzentrierte erste Halbzeit gespielt. Und im Unterschied zu den letzten Spielen die Konzentration bis zu Schluss gehalten. Für uns ist das ein sehr positiver Kalenderjahresabschluss.“

Mario Gatto, Obmann Basket Flames: „Schönes Spiel! Schade, dass es nicht mehr Wiener sehen konnten. Ich habe mich sehr über die Erfüllung eines meiner Weihnachtswünsche gefreut.“

Felix Jambor, Head Coach Tirol: „Gratulation an die Basket Flames. Sie haben eine herausragende Wurfleistung gezeigt und sehr clever in der Defense agiert. Sie haben uns nie ins Spiel kommen lassen. Nichts desto trotz war unsere Leistung in der ersten Halbzeit inakzeptabel. Da werden wir noch drüber reden und daran arbeiten müssen.“

Stefan Oberhauser, Spieler Tirol: „Das war ein toughes Spiel für uns. Wir hatten große Probleme mit dem Pressing, sind nicht in den Rhythmus gekommen und das starke Shooting der Flames hat uns zusätzlich fertig gemacht. Das war eine bittere Niederlage nach den zwei knappen zuletzt. Wir wollten das unbedingt wieder gut machen, die Chancen haben wir aber vertan.“

Beste Scorer: Obermann, Sept je 17, Vay 15 bzw. Cisse 21, Oberhause 19, Gardiner, Markovic je 6.

Presseinfo Basketball Austria/B2L

22.12.2019


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