Die Oberwart Gunners konnten ihren Jahresabschluss gerade noch retten! In der 15. Runde der Basketball Superliga feierten die Burgenländer erst in der Overtime einen wichtigen Sieg gegen den BC Vienna. Viel Gegenwehr – vor allem von Marko Car – spürten auch die Kapfenberg Bulls, die sich schlussendlich aber doch gegen den UBSC Graz durchsetzen konnten.
Überhaupt keine Probleme hatten hingegen die Swans Gmunden mit Traiskirchen, das am Traunsee regelrecht unterging.
Gunners Oberwart vs. BC Vienna
103:98 (23:20, 33:35, 62:60; 85:85)
Sonntag, 17.30 Uhr – Sporthalle Oberwart
Im Alpe Adria Cup setzt es zuletzt eine klare Niederlage gegen Sencur (SLO), das tat dem Selbstvertrauen des BC Vienna aber scheinbar keinen Abbruch. Die Wiener starteten in Oberwart gut ins Spiel, hielten gegen die Gunners voll dagegen. Von allen Spielern der Sechs-Mann-Rotation ging offensiv Gefahr aus. Bei den Gastgebern war es vor allem Sebastian Käferle, der dafür sorgte, dass sich ein enges Spiel entwickelte. Es ging hin und her, gab zahlreiche Führungswechsel. Kein Team konnte sich um mehr als fünf Punkte absetzen, zur Pause lagen die Gäste 35:33 in Front.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte Oberwart – oder besser gesagt Orion Outerbridge. Der US-Center erzielte sieben Punkte in den ersten zwei Minuten, was Vienna-Coach Luigi Gresta zu einer seiner berühmten Auszeiten zwang. Und der Vulkanausbruch zeigte Wirkung: Mit zwei Dreiern brachte Jason Detrick den BC Vienna wieder heran. Zwar blieb Oberwart im restlichen dritten Abschnitt immer in Front, ein Buzzer-Beater von Paul Radakovics hielt das Spiel für Wien aber offen.
Horst Leitner, Head Coach Oberwart: „In einem schwierigen Spiel gegen eine sehr eingespielte und gut funktionierende Mannschaft haben wir heute etwas länger kämpfen müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Nichtsdestotrotz war es speziell offensiv eine starke Leistung unserer Mannschaft. Defensiv waren sehr viele sehr schwierige Würfe der Wiener dabei. Ich bin stolz, wie die Burschen in der zweiten Halbzeit mit der Situation umgegangen sind.“
Sebastian Käferle, Spieler Oberwart: „Es war heute das erwartet schwere Spiel. Wir wissen, dass die Wiener mit der Sechser-Rotation unglaublich stark spielen und das hat uns das ganze Match Kopfzerbrechen bereitet, weil sie uns immer attackiert haben. Aber am Ende haben wir die ,Clutch-Plays‘ gemacht und am Ende verdient gewonnen.“
Paul Radakovics, Spieler BC Vienna: „Kleinigkeiten haben heute den Unterschied gemacht. Ich glaube wir hätten es genauso verdient wie die Oberwarter. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft. Nichtsdestotrotz müssen wir mit einer Niederlage heimfahren, aber der Kopf bleibt oben.“
Beste Scorer: Käferle 24, Outerbridge 22, Alexander 14 bzw. Detrick 33, Shoutvin 23, Gvozden 14.
Swans Gmunden vs. Traiskirchen Lions
90:49 (21:12, 49:27, 71:38)
Sonntag, 17.30 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden
Im Duell mit „David gegen Goliath“-Charakter hielt Traiskirchen in den ersten Minuten gut mit. Head Coach Markus Pinezich, der nach vier Jahren als Assistant Coach der Swans gestern an Traunsee zurückkehrte, schien seine Lions vor allem defensiv gut eingestellt zu haben. Mit der Hereinnahme von „Maskenmann“ Enis Murati, der nach seiner Nasenbeinverletzung wieder dabei war, änderte sich das aber. Murati erzielte acht Punkte in Folge und sorgte für die 21:12-Führung nach Viertel eins. Weil Traiskirchen im Laufe des zweiten Abschnitts offensiv überhaupt keine Lösungen mehr fand, bröckelte die Defense immer mehr, was die Swans nutzten, um vorentscheidend davonzuziehen.
Nach der 49:27-Pausenführung war klar, machten die Gmundner unmittelbar nach Seitenwechsel klar, dass sie sich an diesem Tag die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Sie agierten konzentriert, während Traiskirchen weiterhin maßlos überfordert wirkte. So wuchs deren Rückstand Punkt um Punkt an. Vor dem Schlussviertel waren es bereits 33 Punkte, die auf Gmunden fehlten. Und auch in den letzten zehn Minuten änderte sich nichts mehr am Charakter des Spiels. Die Swans spazierten schlussendlich zu einem 90:49-Sieg und damit zurück an die Tabellenspitze.
Anton Mirolybov, Head Coach Gmunden: „Gratulation an meine Spieler. Wir haben gut als Team gespielt. Wenn man einen Gegner unter 50 Punkten hält, ist es immer ein gutes Zeichen. Ich bin vor allem auf die jungen Spieler stolz, die das ganze Jahr hart arbeiten und jetzt ihre Minuten verdienen.“
Jordan Loveridge, Spieler Gmunden: „Es hat uns geholfen, dass wir niemanden unterschätzen. Wir haben versucht uns auf das zu konzentrieren, was wir beeinflussen können – also unser Spiel. Wenn wir hart spielen und Würfe treffen, sind wir zuhause schwer zu schlagen.“
Markus Pinezich, Head Coach Traiskirchen: „Im ersten Viertel haben wir die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, Großteils umgesetzt. Dann kam der Run der Gmundner, nachdem wir die Situationen offensiv wie defensiv nicht mehr so gelesen haben.“
Florian Duck, Spieler Traiskirchen: „Erste Halbzeit war sicher ein Fortschritt im Vergleich zu den letzten Spielen. Aber wir haben viele dumme Turnover gemacht, die können wir abstellen, dann verlieren wir vielleicht nur um 15 oder 20 Punkte, was gleich etwas besser aussehen würde.“
Beste Scorer: Murati 17, Loveridge 16, Woods 14 bzw. Isbetcherian 10, Andjelkovic 8, Ray, Schmit je 7.
UBSC Raiffeisen Graz vs. Kapfenberg Bulls
78:85 (17:23, 35:41, 60:62)
Samstag, 19 Uhr – Raiffeisen Sportpark Graz
In einem sehr gut gefüllten Raiffeisen Sportpark Graz fanden die Gastgeber gut in die Partie. Nach der 8:3-Führung fand aber auch Kapfenberg ins Spiel. Dreier von Jeremy Jones, Bogic Vujosevic und Mladen Primorac stand es plötzlich 8:14. Diese Sechs-Punkte-Führung hielten die Bulls bis zum Ende des ersten Abschnitts. In Viertel zwei schalteten die Bulls noch einen Gang höher. Immer wieder machten sie das Spiel schnell, bauten aus diesen Situationen nach einem Distanzwurf von Willie Atwood den Vorsprung auf bis zu 17 Zähler aus. Doch Graz wachte noch einmal auf, konterte ebenfalls mit einigen Treffern aus „Downtown“. Die letzten zwei gingen auf das Konto von Marko Car, der sein Team so auf 35:41 zurückbrachte.
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte dann zwar wieder den Bulls, mehr als eine zwischenzeitliche Zwölf-Punkte-Führung sollte aber nicht herausschauen. Der entscheidende Run wollte dem Meister nicht gelingen, womit die Grazer im Spiel blieben. Vor allem dank Car, der extrem schwierige Würfe traf. Als ihm bei 55:56 auch noch ein Steal gelang hatte er sogar die Chance auf die Führung, den leichtesten Versuch des Spiels vergab er aber. So blieben die Bulls in Front, was sich an diesem Abend auch nicht mehr ändern sollte. Einmal hatte Graz noch die Chance in Führung zu gehen, mehr war nicht mehr drinnen. Zu abgebrüht agierte vor allem Bogic Vujosevic der den Meister im letzten BSL-Spiel des Jahres zu einem 78:85-Sieg führte.
Erwin Dragsic, Head Coach Graz: „Gutes Spiel mit guter Energie. Wir haben den Sieg verschenkt, zu viele Fehler gemacht, um so eine Partie zu gewinnen. Aber ich bin zufrieden.“
Marko Car, Spieler Graz: „Wir haben eine gute Partie gemacht, gegen eines der besten Teams der Liga. Mit ein paar besseren Entscheidungen und intelligenterem Spiel, hätten wir sogar gewinnen können. Aber sie haben mehr Erfahrung, am Ende haben wir Fehler gemacht. Aber aus diesen Fehlern können wir für die Zukunft lernen.“
Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „War ein schwieriges Spiel, das haben wir erwartet. Wir haben den Sieg nach Hause gebracht, obwohl wir undiszipliniert gespielt haben. Aber im Endeffekt ist der Erfolg verdient.“
Ian Moschik, Spieler Kapfenberg: „Graz hat uns das Leben schwerer gemacht als wir geglaubt haben. Es war ein sehr intensives Spiel, die Defense war okay, in der Offense müssen wir noch viel besser werden. Trotzdem Gratulation an Graz, sie haben ein gutes Spiel gegen uns abgeliefert.“
Beste Scorer: Car 36, Gaidys 14, Ledoux 8 bzw. Vujosevic 21, Jones 17, Primorac, Atwood je 14.
Presseinfo Basketball Austria/ABSL
29.12.2019