Am Mittwoch stand in der 27. Runde der Tipico Bundesliga das Duell TSV Hartberg vs. Rapid Wien auf dem Programm. Die Hütteldorfer feiern am Ende einen verdienten 0:1-Auswärtssieg der allerdings von weiteren verletzten Spielern der Grün-Weißen überschattet ist. Für die Kühbauer war es der vierte Sieg in Serie!
Der Reihe nach: Das Spiel begann mit drei Knalleffekten. Die Gäste mussten unmittelbar vor dem Spielbeginn den nächsten verletzten Spieler verkraften. Beim Aufwärmen verletzte sich Torhüter Knoflach an der Achillessehne. An seiner Stelle feierte Gartler sein Bundesliga-Debüt. In der zweiten Minute hatten die Hütteldorfer dann gewaltiges Glück. Nach einem Pass von Kainz kommt Gabbichler an den Ball. Sein Schuss klatscht von der Stange zurück ins Spielfeld. In der 14. Minute gab es den nächsten personellen Rückschlag für die Gäste. Nach einem Luftzweikampf mit Kainz blieb Rapid-Offensivspieler Arase benommen am Rasen liegen und musste wenig später ausgewechselt werden. An seiner Stelle kam Kitagawa ins Spiel. Das Spiel selbst war äußerst intensiv, jedoch keineswegs gehässig oder unfair, und intensiv. Der nächste Torabschluss war den Gastgebern vorbehalten. Ein Schuss von Heil verpasste sein Ziel nur knapp (15.). Die Gastgeber waren optisch weiter am Drücker. Für den ersten Treffer des Spiels sorgten in der 24. Minute allerdings die Gäste. Nach einer Hereingabe von Petrovic ist Fountas energischer gegen Huber und verlängert die Hereingabe auf das Tor der Gastgeber. Hartberg-Goalie Swete ist zwar mit den Händen am Ball, kann das Spielgerät aber nicht mehr das 0:1 verhindern. Es war übrigens der erste Schuss auf ein Tor in diesem Spiel. Nach dem ersten Treffer, wird ein Spiel in der Regel „offensiver“. In der Profertil-Arena wirkte dieser Umstand allerdings wie ein Bremsklotz. Das Spiel verflachte zusehends. Rapid Wien hatte wenig Probleme das Spiel zu kontrollieren, ohne allerdings selbst wirklich zwingend gefährlich zu werden. Den Gästen war es auch vorbehalten den letzten erwähnenswerten Abschluss. Ein Kopfball von Schwab verfehlte das Ziel um rund einen Meter. Pausenstand somit 0:1.
Zur Pause nahmen die Gastgeber einen Wechsel vor. Der schnelle Dossou ersetzte den „sportlich durchsichtigen“ Rep. Der TSV Hartberg agierte in der Folge mutiger und attackierte deutlich „höher“. Richtig zwingend wurden die Steirer allerdings kaum. Auf der Gegenseite standen die Gäste defensiv sehr kompakt und lauerten auf Konterangriffe. Diese waren bestenfalls im Ansatz gefährlich. Die erste gute Möglichkeit war den Gästen vorbehalten. Nach einem Ball von Fountas läuft Knasmüllner alleine auf TSV-Torhüter Swete zu. Der nimmt den Ball etwas ungenau mit und gibt somit dem Goalie die Möglichkeit den Winkel zu verkürzen und den Ball abzuwehren. In der Folge waren die Gäste weiter die gefährlichere Mannschaft und hätte durch Kitagawa (69., 71.) für die Entscheidung sorgen können. Der Japaner ließ zwei Topchancen auf den zweiten Treffer aus. Unmittelbar davor gab es für die Hütteldorfer den nächsten verletzungsbedingten Ausfall. Torjäger Fountas musste wegen einer Muskelverletzung im Wadenbereich das Spielfeld verlassen. So blieb das Spiel spannend bis tief in die Schlussphase. Hier hätte Kara in der 77. Minute den sprichwörtlichen „Deckel drauf machen können“: Tat er allerdings nicht! 120 Sekunden später forderten die Gäste einen Elfmeter nach einer Attacke von Cancola gegen Demir. Schiedsrichter Jäger war anderer Meinung! In der 84. Minute fand der eingewechselte Dante eine gute Schussmöglichkeit vor. Sein Schuss viel aber genau auf den Rapid-Torhüter aus. In der 86. Minute hatte Schick die große Chance auf das 0:2. Er scheiterte allerdings alleine vor dem Tor an Torhüter Swete (86.). Es war die letzte Möglichkeit in der Profertil-Arena. Endstand 0:1.
Am Ende feiert Rapid Wien einen 0:1-Auswärtssieg bei der TSV Hartberg. Aufgrund der qualitativ sehr hochwertigen Torchancen in der zweiten Halbzeit darf dieses Resultat durchaus als „schmeichelhaft“ für die Gastgeber bezeichnet werden. Die Steirer wirkten besonders in der zweiten Halbzeit körperlich und geistig müde. Die Passqualität in der entscheidenden Offensivzone war nicht hoch genug. Dementsprechend darf die Leistung der Gastgeber durchaus als enttäuschend bezeichnet werden.
TSV Hartberg vs. Rapid Wien 0:1 (0:1)
Profertil-Arena, ohne Zuschauer (Corona), SR Jäger
Tor: Fountas (24.)
TSV Hartberg: Swete – Heil (63./Lienhart), Huber, Luckeneder, Klem – Kainz (72./Dante), Cancola (87./Kröpfl) – Ried (87./Tschernegg), Rep (46./Dossou), Gabbichler – Tadic
Rapid Wien: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann – Petrovic (59./Grahovac), Schwab – Schick, Knasmüllner (59./Demir), Arase (14./Kitagawa) – Fountas (68./Kara)
17.06.2020