Iouri Podladtchikov

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Nach 16 Jahren auf höchster Wettkampfstufe schliesst Snowboard-Olympiasieger Iouri Podladtchikov das Spitzensport-Kapitel: Der Goldmedaillen-Gewinner von Sotschi 2014 tritt per sofort zurück.

Mit dem Rücktritt von Iouri Podladtchikov geht eine langjährige und überaus erfolgreiche Karriere zu Ende. 2004 bestritt Podladtchikov erstmals einen Halfpipe-Wettkampf auf Stufe Weltcup – seine anmutige Art des Snowboardens brachten ihn schnell in unerreichbare Höhen.

Unzählige Podeste folgten, ehe der Zürcher 2014 den grössten Triumph seiner Karriere feierte: Gold an den Olympischen Spielen in Sotschi.

Er galt lange als unzerstörbar, landete manchmal tief in der Halfpipe, wurde auf den Boden geschmettert. Doch Podladtchikov stand immer wieder auf – bis vor drei Jahren eine lange Leidenszeit begann. 2017 riss er sich an den Weltmeisterschaften in der Sierra Nevada das Kreuzband, 2018 erlitt er kurz vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang ein Schädel-Hirn-Trauma, und 2019 stürzte er an den Weltmeisterschaften in Park City im Final-Training und zog sich einen Riss an der linken Achillessehne zu.

Zeit für den Abschied
Nach Olympia-Gold, drei WM-Medaillen (1x Gold und 2x Silber), 14 Weltcup-Podestplätzen (vier Siegen) sowie mehrfachen X-Games-Podestplätzen ist «die Zeit für den Abschied gekommen. Es gibt für mich keinen nächsten Wettkampf-Winter mehr», sagt der 31-Jährige.

Swiss-Snowboard bedauert den Entscheid sehr, «mit Iouri verlieren wir eine grosse Persönlichkeit. Aber wir verstehen und respektieren natürlich diesen Weg. Wir sind stolz auf ihn und bedanken uns bei Iouri für seine Leidenschaft, seinen Ehrgeiz und die unvergesslichen Momente, die er uns in den vielen Jahren beschert hat. Er war und ist ein grosses Vorbild für alle anderen Athleten. Wir wünschen Iouri von Herzen alles Gute», sagt Sacha Giger, Direktor Ski Freestyle, Snowboard und Telemark.

Podladtchikov weiss, welchen Themengebieten er sich künftig vermehrt widmen möchte: Fotografie und Schreiben. «Ich habe mich zudem wieder an der Universität Zürich immatrikuliert. Für Kunstgeschichte und Philosophie.»

Medieninfo Swiss Ski

23.08.2020