Franz Wohlfahrt (Geschäftsführer Sport Admira): „Es ist nicht Thema der Mannschaft, wenn wir Entscheidungen treffen“

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Der Free-to-Air Montag im TV: Zu Gast bei „Dein Verein“ waren am Montag ua Franz Wohlfahrt, Geschäftsführer Sport Admira, Ercan Kara, Spieler des SK Rapid Wien, SKN St Pölten-Trainer Robert Ibertsberger sowie TSV-Hartberg-Co-Trainer Jürgen Säumel.

Alle Stimmen zu „Dein Verein“:

Franz Wohlfahrt (Geschäftsführer Sport Admira):
… über die Verpflichtung von Damir Buric: „In der vergangenen Woche ist viel passiert, wir sind auf einem guten Weg und haben Entscheidungen getroffen, die notwendig waren. Damir Buric ist in der Südstadt nicht unbekannt, er hat hier eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt. Für uns ein Glücksfall in der schwierigen Situation, dass wir mit ihm den bekommen haben, den wir unbedingt wollten. Es war für uns ein sehr glücklicher Umstand, dass wir uns mit ihm relativ schnell geeinigt haben, Dank Felix Magath, der das eingeleitet hat. Wir sind sehr froh, dass der Felix die Seile in der Hand hat, er ist eine große Unterstützung für mich. Es ist nicht immer möglich als Verein nach außen so zu erscheinen, wie man will. Man muss versuchen die Sachen anzupacken und Lösungen zu finden. Das ist uns in sehr schneller Zeit gelungen, die unfreiwillige Trennung von Zvonimir Soldo war da. Wir mussten darauf reagieren. Wir haben Patrick Helmes als Interimstrainer geholt – als Interimstrainer, was klar abgesprochen war.“

… über die Causa Christoph Schösswendter: „Wir haben eine klare Aussage in der Öffentlichkeit schriftlich getätigt und ich habe es mehrere Male den Medien gegenüber erklärt, dass diese Sache intern behandelt wurde und intern bleibt.“

… über die Aussage von VdF-Sekretär Gernot Baumgartner, dass es kollektivvertraglich in Österreich nicht zulässig sei Spieler durch Trainingsverbot zu einer Vertragsauflösung zu bringen: „Ich lese das Zitat jetzt zum ersten Mal. (… ) Christoph Schösswendter wird von uns ganz normal professionell trainiert aus einem Teil des Trainerteams. Wenn es rechtlich aus seiner Sicht nicht korrekt ist, dann werden wir das hören. Das ist jetzt das erste was ich höre, das geht aber nicht an mich. Wir wollen die Mannschaft soweit wie möglich aus dem Thema heraushalten, das ist nicht immer möglich, es gibt Freundschaften in der Mannschaft, das ist auch logisch. Die Mannschaft hat mit dem nichts zu tun, es ist eine Entscheidung des Klubs. Es ist nicht Thema der Mannschaft, wenn wir Entscheidungen treffen, sondern unser Thema und deswegen lassen wir die Mannschaft außen vor.“

… über die Transfer-Philosophie im Verein: „Die letzten Wochen habe ich viel beobachtet, es ist klar, das Thema eigener Nachwuchs, Akademie einzubauen, aber es ist auch klar, dass es nicht reichen wird mit jungen Spielern in der Bundesliga zu spielen. Vielleicht geht man ein bisschen weg von der Philosophie nur Akademie. Das wird nicht funktionieren, wenn wir in der ersten Liga bleiben wollen.“

Ercan Kara (Spieler SK Rapid Wien):
… über das Ausscheiden in der Champions League Qualifikation: „Es tut schon weh, weil wir in Gent, meiner Meinung nach, ein gutes Spiel gemacht haben. Die Chance von Greiml gehabt haben den Ausgleich in letzter Minute zu erzielen. Es geht weiter in der Europa League, am Freitag ist die Auslosung.“

… über die Diskussion zwischen Taxiarchis Fountas und ihm vor dem Elfmeter in St. Pölten: „Wir haben kurz geredet, wir wollen beide Tore schießen, das sieht man bei uns. Im Cup durfte er ran, jetzt durfte ich ran. Wir regeln das untereinander als Spieler. Taxi ist ein hervorragender Spieler, sehr wichtig für die Mannschaft, wir ergänzen uns sehr gut. Er ist ein kleiner und schneller Spieler, ich bin der große und robuste. Wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut.“

… über seine bisherige Zeit bei Rapid: „Ich komme sehr gut mit dem Trainer aus, ich habe schon einige Gespräche mit ihm gehabt und er hat mir immer gesagt, dass ich von Tag eins an geduldig sein muss und immer an mir arbeiten soll. Ich ärgere mich immer extrem (wenn ich eine Chance nicht verwerte). Ich ernähre mich von meinen Toren. Ich mache gerne Assists, gegen Sturm Graz habe ich den Yusi (Yusuf Demir, Anm.) gut gesehen, es war ein Instinkt ihm den Ball zu überlassen.“

… über Mitspieler Maximilian Hofmann: „Maxi geht auf die Spieler ein, redet mit ihnen, wir sind sehr froh, dass wir so einen Spieler in der Mannschaft haben.“

… über die Verletzung von Dejan Ljubicic: „Ich glaube Dejan geht es gut, ich habe ihn gestern beim Regenerationstraining gesehen.“

… über seinen Werdegang: „Ich habe damals einen Schritt zurück gemacht, zu Karabakh (FC Karabakh Wien, Anm.) und manchmal ist ein Schritt zurück einer nach vorne. Ich habe in der ersten Saison 35 Tore gemacht, in der zweiten 27, in der dritten 22 und dann ging es nach Horn. Ich habe mich wohl gefühlt und dann kam das Interesse von Rapid, da habe ich nicht zweimal überlegen müssen. Eine Akademie-Ausbildung zu haben ist doch was anderes, aber, dass man es trotzdem schafft, ist schön. Es war eine Umstellung (bei Rapid), ich musste mich körperlich verbessern und arbeite jeden Tag um besser zu werden, fühle mich jetzt wohl, es wird noch besser.“

… über die teilweise Rückkehr der Fans ins Stadion: „Es tut enorm gut, die Fans sind das A und O, v. a. bei Rapid. Ich konnte noch nicht vor vollem Stadion spielen. Ich habe es erlebt, als ich bei meinem ersten Spiel auf der Bank gesessen bin, beim Abschiedsspiel von Andy Marek, da hatte ich Gänsehaut beim Aufwärmen, leider bin ich nicht reingekommen. Ich freue mich schon, gegen die Admira vor 10.000 Fans war schon ein geniales Erlebnis, es ist immer wieder schön vor unseren Fans zu spielen.“

… mit einem Ausblick auf die Saison: „Wir waren Vizemeister, schauen von Spiel zu Spiel. Das Potenzial, um Salzburg fordern zu können, haben wir.“

Robert Ibertsberger (Trainer spusu SKN St Pölten):
… über die Entwicklung beim SKN: „Mit dem Spiel gegen Rapid bin ich nicht so unzufrieden, wir waren von der Leistung wieder sehr gut dabei, haben die eine oder andere Situation zu ungeduldig gespielt. Durch zu viele Ballverluste haben wir Rapid viele Kontermöglichkeiten ermöglicht. Wir lassen uns von dieser Niederlage nicht unterkriegen, wir haben gesehen, dass wir gegen Rapid was mitnehmen hätten können. Grundsätzlich habe ich mich sehr gut eingelebt in St. Pölten, in meiner ersten Woche habe ich durch den Lockdown gleich wieder nachhause fahren müssen, das war nicht so einfach, weil du die Mannschaft kennenlernen willst. Das war dann mehr über Telefonate und Video. Man sieht jetzt, wie wir auftreten und spielen, das schaut schon sehr, sehr gut aus. Es geht noch besser und wir wollen uns weiterentwickeln. Der Umbruch war groß bei uns, ich bin sehr froh, dass Michael Blauensteiner bei uns ist, er entwickelt sich extrem weiter, noch offensiver und laufstärker, so brauchen wir unsere Außenverteidiger. Hugi hat in Israel den Verein in die erste Liga geschossen, er hat eine extrem gute Technik, super Übersicht, er ist sehr professionell, will am nächsten Tag jedes Spiel gleich wieder anschauen.“

… über das 4-3-3-System: „Dieses System lässt Flexibilität zu, dass man auf den Gegner eingehen kann. Grundsätzlich geht es nicht um sehr viel Ballbesitz, wir wollen über spielerische Lösungen gute Positionierungen schaffen und schnell zum Abschluss kommen. Das System ist auf gewisse Spieler bezogen, damit wir die Spieler dorthin bringen, wo wir sie sehen wollen. Es funktioniert ganz gut, der Weg stimmt, das merkt man auch in der Mannschaft, dass das sehr positiv ankommt, was wir machen wollen.“

… über Georg Zellhofer: „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut. Wenn man sieht, wie groß der Umbruch war und welche Spieler wir geholt haben. Die Umsetzung am Platz sieht man dann mit meiner Wenigkeit und meinem Trainerteam. Ich bin froh, dass der Verein das so ermöglich hat, wie wir jetzt dastehen.“

… über das kommende Duell mit dem WAC: „Wir müssen die Intensität auf den Platz bringen und annehmen und dass wir Stabilität in der Verteidigung haben. Sie sind schon sehr stark, ich sehe uns nicht chancenlos.“

Jürgen Säumel (Co-Trainer TSV Hartberg):
… über den Beginn seiner Co-Trainer-Tätigkeit: „Für mich war es ein Kaltstart, ich bin direkt aus der Fußballerpension als Co-Trainer eingestiegen und hab irrsinnig viele Erfahrungen sammeln können. Es macht mir irrsinnig Spaß beim TSV. Ich habe mich reinfinden müssen, am Anfang war es heavy, weil ich keine Erfahrung als Trainer gehabt habe, ich lerne jeden Tag dazu. Es war für mich auch überraschend, ich habe mit Markus Schopp seit der Italien-Zeit Kontakt gehabt, wir haben uns immer gut verstanden. Wenn man überhaupt keine Erfahrung als Trainer hat und in der Bundesliga als Co-Trainer anfangen kann, ist das nicht selbstverständlich, da bin ich ihm sehr dankbar. Wenn man die Chance bekommt, muss man sich natürlich Gedanken machen, ich bin sehr, sehr froh im Betreuerteam des TSV zu sein.“

… über Markus Schopp: „Wir waren beide bei Brescia, da war er sehr behilflich, als ich von Turin zu Brescia gewechselt bin. Der Verein hat sich damals seine Meinung eingeholt und er hat sehr positiv über mich gesprochen, er war mich in Italien besuchen und auch in Graz haben wir uns immer wieder getroffen. Ich durfte von ihm in den ersten beiden Jahren schon viel lernen. Er ist ein absoluter Fußballfachmann und die Zeit taugt mir irrsinnig zusammen. Klar ist, dass wir uns irrsinnig gut verstehen, nicht nur wir zwei, sondern das ganze Trainerteam in Hartberg. Ich würde mich natürlich freuen, wenn er mich mitnehmen würde, wenn er den nächsten Schritt macht. Er hat mich immer informiert, was Stand der Dinge war. Er ist ein sehr intelligenter Mensch, der seine nächsten Schritte sehr genau abwiegt und ganz genau weiß, was er will und auch an Hartberg hat.“

… über seine Rolle im Trainerteam: „Ich bin sehr nah an der Mannschaft dran, im ersten Jahr, als ich gerade zum Spielen aufgehört habe, war ich fast ein bisschen zu nah dran. Ich fühle mich in der Kabine irrsinnig wohl, grad im ersten Jahr war es so, dass ich in der Spielerkabine, wenn der Schmäh läuft, dabei sein wollte. Wir ergänzen uns irrsinnig gut, die ganze Zusammenarbeit im Betreuerteam macht sehr, sehr viel Spaß. Ich bin momentan mit meiner Rolle als Co-Trainer beim TSV Hartberg sehr zufrieden, ich kann jeden Tag was dazulernen. Wenn ich eines im Fußball gelernt habe, ist, dass man nicht zu viel planen sollte. Wenn es irgendwann einmal sein sollte, keine Ahnung, in zehn Jahren oder so, ein Angebot geben sollte, werde ich mir es anhören. Es ist nicht so, dass ich morgen oder übermorgen als Cheftrainer arbeiten muss.“

… über das Unentschieden gegen Sturm: „Ich habe es in der zweiten Halbzeit sehr positiv gesehen, wir haben uns sehr viele Chancen herausgespielt und hätten das Spiel drehen können. Wir haben gestern nicht gegen irgendwen gespielt, wir haben gegen Sturm Graz gespielt. Wir haben die Sache über weite Strecken gestern gut gemacht.“

Die ABSTAUBER
Auch die „Die Abstauber“ wedelten mit ihrer unkonventionellen und frischen Art am Bundesliga-Montag ordentlich Staub auf. In der Live-Schalte erzählte Samuel Sahin-Radlinger u. a. über den bevorstehenden Umzug seiner Familie von Berlin nach Ried, was sich in den letzten zehn Jahren verändert hat und seine Nationalteam-Ambitionen.

Samuel Sahin-Radlinger (Torhüter SV Ried) bei „Die Abstauber“:
… über Berlin und Ried: „Das Pendeln wird voraussichtlich noch zwei Wochen sein, in der Länderspielpause werde ich meine Familie nach Ried holen. Ich habe die Familie und Freunde am meisten vermisst, das ganze Essen und drumherum in Österreich. Ich bin relativ heikel (was das Essen betrifft), ich esse kein Fleisch und keinen Fisch, aber was Süßes geht immer.“

… über seine letzten zehn Jahre: „Es hat sich generell viel verändert, ich habe fußballerisch und privat einiges erlebt, bin mittlerweile Papa von zwei kleinen Buben geworden. Jeder weiß, dass ich ein eingefleischter Rieder bin, es war immer ein Traum von mir hier wieder zu spielen. Dass es so schnell geht, habe ich auch nicht geglaubt. Ich bin richtig happy, dass ich wieder daheim bin.“

… über den Umzug seiner Frau von der Metropole Berlin nach Ried: „Einerseits schwierig, was heißt schwierig, sie ist in Berlin geboren und aufgewachsen und wird jetzt nach Ried ziehen, das ist schon ein Riesenunterschied. Ich muss schon sagen, wir waren in der Corona-Zeit bei meinen Eltern am Land, für die Kinder war es ein Traum und meiner Frau hat es auch extrem getaugt. Ich finde es überragend, dass wir den Schritt gemeinsam machen, alleine geht jetzt eh nichts mehr. Dass sie auch dabei ist, freut mich extrem.“

… über das Thema Nationalteam: „Es war ein Mitgrund, in meinem Alter ist es wichtig, dass ich meine Spiele auf möglichst hohem Niveau mache, das ist in Ried gegeben. Es ist auch wichtig, dass ich verletzungsfrei bleibe und den Kopf frei habe für den Fußball und rundherum alles passt. Richtung Nationalteam stehen noch alle Türen offen, glaube ich. Ich habe noch einiges vor.“

Über „Die Abstauber“
In dem innovativen Diskussions-Format diskutieren wöchentlich vier Hosts über die wichtigsten Ereignisse auf dem Rasen und in den sozialen Medien. Neben den Sky Moderatoren Johannes Brandl und Johannes Hofer sind Florian Prokopetz, Jean-Claude Mpassy, Andreas Födinger, Lukas Traxler, Holger Hörtnagl, Martin Grath und Maximilian Ratzenböck Teil des Teams. In ,,Die ABSTAUBER‘‘ können Fans durch ihre Social Media Aktivitäten Teil der Sendung werden. Weitere Informationen zu ,,Die Abstauber“ gibt es unter: dieabstauber.at/

Presseinfo Sky Österreich

28.09.2020