Juniorin Mitterwallner holt Gold bei Heim-WM in Saalfelden Leogang | Zufriedene und verdreckte Gesichter bei Österreichs Junioren nach ihrem WM-Einsatz

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Nach 1 Stunde und 15 Minuten war die erste Medaille für Österreich bei den 33. UCI Mountainbike Weltmeisterschaften in Saalfelden Leogang im Cross Country Rennen der Juniorinnen fixiert. Die Tirolerin Mona Mitterwallner strahlte mit der Sonne im Zielraum um die Wette.

Nach dem Vizeweltmeistertitel im Vorjahr eroberte sie das Regenbogentrikot und krönte sich mit einem Vorsprung von fast zwei Minuten auf die Deutsche Luisa Daubermann zur neuen Juniorenweltmeisterin. Dritte wurde die Tschechin Aneta Novotna.

„Ich war kurz vorm Weinen auf den letzten Serpentinen. Du überlegst, ob das wahr ist, die letzten Meter waren pure Emotion“, freute sich die 18-Jährige, die Österreichs insgesamt 23 Medaille bei Mountainbike Weltmeisterschaften eroberte, die neunte in Gold. „Ich kann das Gefühl noch gar nicht beschreiben und ich habe das noch gar nicht realisiert. Ich habe so lange auf diesen Tag hingearbeitet, so viel trainiert, so viel investiert und jetzt ist es Realität geworden“, fügte eine überglückliche, neue Weltmeisterin an.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, Mitterwallner war in der ersten Runde zu Fall gekommen, setzte sie sich nach der ersten Zieldurchfahrt in Führung und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab: „Ich war nur kurz verunsichert, habe dann aber wieder attackiert und gepusht. Ich wusste, dass die Form passt und wollte einen Sicherheitsabstand herausfahren.“

Schon im Vorfeld galt sie als die große Anwärterin auf den Titel, vor allem als sie letzte Woche bei der Junior Series in Nove Mesto die Generalprobe mit einem Vorsprung von über drei Minuten gewann. Doch den Druck vor dem Heimrennen spürte sie gewaltig: „Es gab ja nur eine Platzierung mit der ich zufrieden gewesen wäre, auch wenn ich von meiner Familie oder dem Nationalteam keinen Druck bekommen habe. Trotzdem spürt man enorm, dass jeder nur ein Ergebnis von einem erwartet.“

Mit der Niederösterreicherin Cornelia Holland schaffte eine weitere Athletin des Nationalteams den Sprung unter die Top 15. Die Wilhelmsburgerin wurde 13. in dem topbesetzten Rennen auf der so herausfordernden Strecke bei der Asitzbahn in Leogang. „Mona ist unfassbar. Wir vergönnen es ihr von Herzen. Sie trainiert so hart, gibt alles für den Sport. Der Druck war groß auf sie, jeder hat den Titel erwartet und sie hat abgeliefert“, zeigte sich Holland von ihrer Teamkollegin begeistert.

Sie gehörte zu den ersten Gratulantinnen der neuen Weltmeisterin. „Die Verhältnisse waren sehr schwierig. In den ersten zwei Runden mussten wir bergauf laufen, das kostet an Substanz. Ich bin froh, dass ich mein Tempo gehen konnte“, analysierte sie ihr Rennen. Die Tirolerin Viktoria Gratzer wurde als drittbeste Österreicherin 31te. Knapp dahinter landete die Kärntnerin Katharina Sadnik auf Rang 33, die Steirerin Valentina Gruber platzierte sich auf 36. Die Niederösterreicherin Fiona Klien beendete das Rennen nach technischen Problemen auf Platz 46.

Ergebnisse:
GOLD: Mona Mitterwallner (AUT) 1:15:55

SILBER: Luisa Daubermann (GER) + 1:56
BRONZE: Aneta Novotna (CZE) + 2:36
13. Cornelia Holland (AUT) + 9:26
31. Viktoria Gratzer (AUT) – 1 Runde
33. Katharina Sadnik (AUT) – 1 Runde
36. Valentina Gruber (AUT) – 1 Runde
46. Fiona Klien (AUT) – 2 Runden
 


 
Zufriedene und verdreckte Gesichter bei Österreichs Junioren nach ihrem WM-Einsatz
Seit dem Auftakt der UCI Mountainbike Weltmeisterschaften in Saalfelden Leogang präsentiert sich das österreichische Team von seiner besten Seite. Nach dem Gold von Mona Mitterwallner im Cross Country Rennen der Juniorinnen schaffte der Niederösterreicher Daniel Churfürst bei den Junioren den 12. Platz.

„Es war geil. Ich hatte ein wenig Glück und bin von technischen Defekten verschont geblieben“, erzählte der 18-jährige Korneuburger. Zwar blieben die Mountainbiker am Donnerstag vom Regen wie am Vortag verschont und die Sonne strahlte über dem Renngelände an der Asitz Bergbahn, jedoch war der Kurs durch die Niederschläge schon sehr tief: „Es war eine richtige Schlammschlacht. Mein Ergebnis kann ich noch gar nicht glauben.“

Von Rang 33 nach der Startrunde arbeitete sich Churfürst Runde für Runde weiter nach vorne und verpasste die Top Ten am Ende gerade einmal um 14 Sekunden. „Ich wusste Top 15 ist möglich, aber im Rennen habe ich gar nicht realisiert, dass ich so gut platziert bin. Es hat riesigen Spaß gemacht“, strahlte der Niederösterreicher.

Eine noch größere Aufholjagd zeigte der zweitbeste Österreicher des Tages Lukas Hatz. „Ich hatte den Start leider ein wenig verschlafen und kam auf Rang 51 aus der Startrunde zurück. Mein Ziel wäre ein Platz in den Top 20 gewesen. Ich habe dann alles gegeben und Platz um Platz aufgeholt“, schilderte der Steirer, der am Ende auf Rang 21 ins Ziel kam. Der Titel in einem spannenden Rennen ging an den Deutschen Lennart-Jan Krayer, der sich die Goldmedaille vor dem Schweizer Janis Baumann sicherte. Im Sprint um den dritten Platz setze sich der Franzose Luca Martin durch.

„Auf die Platzierung kann ich stolz sein, ein tolles WM-Resultat“, so Hatz, der fast 30 Fahrer auf der Strecke überholen konnte. „Es ist nicht einfach hier. Mir ist es aber dann doch immer gelungen wieder wo durchzuschlüpfen“, grinste der Steirer. Ein tolles Comeback gab auch der Vorarlberger Kilian Feuerstein, nachdem er sich bei einem Sturz bei einem Rennen im Rahmen der Österreichischen Meisterschaften schwer verletzte.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, erklärte der drittbeste Österreicher des Tages, der am Ende auf Rang 37 landete: „Ich hatte ja einen Lungenpneumothorax bei einem Sturz am Zanzenberg erlitten, die Lunge ist dabei völlig kollabiert. Von dem her war ich schon glücklich hier am Start zu stehen.“ Theo Hauser beendete das Rennen auf Rang 50, Dominik Gaßner wurde 54ter und Julius Scherrer beendete den Cross Country der Junioren auf Platz 73.

Am Donnerstag ist dann Großkampftag bei den Downhillern, denn auf alle 15 österreichischen Starter wartet die Qualifikation bei den Junioren und bei der Elite. Am Nachmittag kämpfen dann um 15:00 Uhr die U23-Männer um Mario Bair, Julian Pöchacker und Emanuel Zangerle um eine gute Platzierung.

Ergebnisse:
GOLD: Lennart-Jan Krayer (GER) 1:16:39
SILBER: Janis Baumann (SUI) + 0:40
BRONZE: Luca Martin (FRA) + 1:24
12. Daniel Churfürst (AUT) + 7:26
21. Lukas Hatz (AUT) + 9:20
37. Kilian Feurstein (AUT) + 14:37
50. Theo Hauser (AUT) – 1 Runde
54. Dominik Gaßner (AUT) – 1 Runde
73. Julius Scherrer (AUT) – 2 Runden

WM-Programm:
Freitag, 9. Oktober 2020

10:30 Qualifikation Downhill Junioren und Juniorinnen
11:45 Qualifikation Downhill Elite Männer und Frauen
15:00 Cross-Country U23 Männer

Samstag, 10. Oktober 2020
10:00 Cross-Country U23 Frauen
12:15 Cross-Country Elite Frauen
14:45 Cross-Country Elite Männer

Sonntag, 11. Oktober 2020
09:25 Downhill Junioren und Juniorinnen
12:50 Downhill Elite Frauen
14:10 Downhill Elite Männer

WM-Aufgebot für die Mountainbike-Weltmeisterschaften 2020 in Saalfelden Leogang:
Kader Downhill Elite Männer (5): Andreas Kolb, Stefan Mauser, Kilian Schnöller, Boris Tetzlaff, David Trummer
Kader Downhill Elite Frauen (2): Marlena Neissl, Valentina Höll
Kader Downhill Junioren (7): Kilian Buhl, Jonas Göweil, Noah Hoffmann, Maximilian Oberhofer, Nico Ofner, Christof Stulik, Gabriel Wibmer
Kader Downhill Juniorinnen (1): Sophie Gutöhrle
Kader Cross-Country Elite Männer (7): Moritz Bscherer, Fabian Costa, Armin Embacher, Maximilian Foidl, Karl Markt, Gregor Raggl, Florian Wimmer
Kader Cross-Country Elite Frauen (2): Nadja Heigl, Elisabeth Osl
Kader Cross-Country U23 Männer (3): Mario Bair, Julian Pöchacker, Emanuel Zangerle
Kader Cross-Country U23 Frauen (4): Corina Druml, Anna Spielmann, Laura Stigger, Tamara Wiedmann
Kader Cross-Country Junioren (6): Daniel Churfürst, Kilian Feurstein, Dominik Gaßner, Lukas Hatz, Theo Hauser, Julius Scherrer
Kader Cross-Country Juniorinnen (6): Viktoria Gratzer, Valentina Gruber, Cornelia Holland, Fiona Klien, Mona Mitterwallner, Katharina Sadnik
Kader Cross-Country E-MTB (1): Jacqueline Mariacher

Presseinfo ÖRV

08.10.2020