Mit der Tirolerin Anna Spielmann auf Rang 13 und der Kärntnerin Corina Druml auf Platz 17 schafften zwei der drei rot-weiß-roten U23-Fahrerinnen den Sprung in die Top 20 im Cross Country Bewerb der Mountainbike-Weltmeisterschaften in Saalfelden Leogang. Der Sieg ging in Abwesenheit der erkrankten Laura Stigger an die Französin Loana Lecomte vor der Ungarin Kata Blanka Vas und der Niederländerin Ceylin del Carmen Alvarado.
„Die erste Runde habe ich mir noch schwer getan, aber dann ging es besser. Ich bin sehr zufrieden, weil mein letztes Jahr war sehr schwierig, ich musste die Saison ja schon im August beenden“, erzählte Spielmann, die das Rennen auf Rang 13 beendete und fügte an: „Es ist schön, dass wir in Österreich eine WM haben, gerade einmal 1,5 Stunden von meiner Heimat entfernt. Natürlich ist es schade, dass wir keine Zuseher haben.“
Nach einem tollen Auftakt, Druml lag zwischenzeitlich sogar in der ersten Runde auf einem Medaillenplatz, verhinderte ein Sturz bei der Kärntnerin mehr als Platz 17. „Es war ein gemischtes Rennen für mich. Nach dem Start lag ich auf dem dritten Platz, aber im Waldabschnitt habe ich einen Sturz gehabt. Dadurch war der Lenker verdreht und ich musste in der Feed-Zone das richten lassen“, berichtete sie. Auch im Finale hatte sie dann noch Pech und wurde von einem Defekt geplagt: „In der letzten Runde ist dann noch die Kette runtergefallen und ich musste ins Ziel laufen.“
Trotzdem zog die Kärntnerin ein zufriedenes Resümee von ihrer Heim-WM: „Es ist mein bestes WM-Ergebnis. Außerdem hat der sechste Platz bei der Teamstaffel nochmals extrem gepusht.“ Die dritte österreichische Starterin, Tamara Wiedmann aus Tirol, beendete das U23-Rennen auf Rang 33.
Elisabeth Osl beendet Cross Country WM-Bewerb der Frauen auf Rang 24
Nur unweit ihrer Heimat Kirchberg/Tirol bestritt Elisabeth Osl ihre dritte Mountainbike Weltmeisterschaft in Österreich in ihrer Karriere. Die frühere Gesamtweltcupsieger landete auf Platz 24 im Cross Country Rennen der Frauenelite in Saalfelden Leogang. Der WM-Titel ging wie schon zuletzt 2019 an die Französin Pauline Prevot-Ferrand aus Frankreich. Silber eroberte in einem Photofinish die Südtirolerin Eva Lechner, die sich im Sprint gegen die Australierin Rebecca McConnell durchsetzte.
„Ich bin zwar nicht zu 100 Prozent zufrieden, da ich in der vorletzten Runde schon an den Top 20 dran war. In der letzten Runde habe ich dann riskiert und bin gestürzt“, kommentierte Osl ihr Rennen. Seit 2002 stand sie bei zahlreichen Weltmeisterschaften und Großevents im rot-weiß-roten Trikot des Nationalteams am Start, gewann 2002 als Juniorin Österreichs erste Cross Country Medaille, damals vor heimischen Publikum in Kaprun und feierte 2007 im schottischen Fort William den Gewinn einer weiteren Medaille mit Bronze in der Kategorie U23.
Nach dem Missgeschick in der Schlussphase musste sich die 34 im Eliterennen der Frauen neu fokussieren. „Es war leider der Rhythmus weg und wenig später ist mir die Kette vom Rad gesprungen, ich habe in das Leere getreten und der nächste Überschlag war da“, schilderte Osl, die sich dem Kampf mit dem schweren Kurs bei der Asitz-Bergbahn in Leogang bis zum Schluss stellte: „Ich habe bis zur Ziellinie gekämpft, habe mich von der anspruchsvollen Strecke nie einschüchtern lassen. Auch wenn es hart war, war es wieder eine supercoole Erfahrung hier zu fahren.“
Nach der dritten Heim-WM für die Tirolerin soll aber noch nicht Schluss sein. „Wenn alles gut geht, stehe ich beim Weltcup nächstes Jahr wieder hier“, erklärte sie. Ihre Teamkollegin Nadja Heigl landete auf Rang 44.
Maximilian Foidl bester Österreicher im Eliterennen mit Rang 34
Kein Kaiserwetter gab es bei den Mountainbike Weltmeisterschaften für die Elitemänner im Cross Country. Kurz vor dem Start zogen dunkle Wolken über Saalfelden Leogang und sorgte für sehr kühle Temperaturen. In einer wahren Kälteschlacht setzte sich der Franzose Jordan Sarrou durch und feierte nicht nur seinen ersten Titel sondern fixierte auch das dritte Gold für sein Land am Samstag. Silber ging an den Schweizer Mathias Flückinger, Bronze eroberte Sarrous Teamkollege Titouan Carod. Bester Österreicher wurde Maximilian Foidl auf Rang 34, Gregor Raggl platzierte sich als 43ter.
„Das lief leider enttäuschend. Das Ergebnis ist eigentlich okay, aber dann auch nicht das, was rausschauen hätte können“, gab sich Foidl enttäuscht. Der 24-Jährige Tiroler wollte mit einem guten Start sich im vorderen Feld platzieren, was ihm aber nicht ganz gelang. „Der Start war okay, aber du verlierst halt trotzdem gleich eine Minute auf die Führenden. Dadurch musste ich viel riskieren und das ist mir leider nicht aufgegangen“, berichtete der Fieberbrunner, der zur Rennhälfte einen Sturz verkraften musste.
„Als ich da auf der Erde lag, habe ich mich nicht ganz ausgekannt und kurz überlegt, ob ich absteigen soll“, so Foidl, der aber dann weiterfuhr: „So wollte ich das Rennen aber nicht beenden und eine Heim-WM fährt man nicht jeden Tag.“ Auch sein Teamkollege Gregor Raggl hatte gleich zu Beginn schon mit Problemen zu kämpfen. Eine Schnalle an seinem Rennschuh brach, diese musste gleich in der ersten Feed-Zone von den Mechanikern notdürftig geflickt werden. „Ich habe da viel Zeit verloren. Danach bin ich mein Tempo gefahren, war aber dann natürlich am Ende nicht dort, wo ich sein wollte“, erzählte der Roppener.
Die in den letzten Tage so vom Regen aufgeweichte Strecke präsentierte sich am Samstag dann in guter Verfassung. „Sie war echt gut fahrbar und der in der zweiten Rennhälfte eintretende Regen hat den Kurs nicht mehr aufgeweicht“, beschrieb Raggl, der sich über den Zuspruch entlang der Strecke freute. Denn die Streckenposten sprangen für die bei der WM nicht zugelassenen Fans ein und feuerten die Fahrer an. „Eine WM ohne Zuschauer hat sich keiner gewünscht, aber wir sind heilfroh, dass sie stattgefunden hat. Man kann den Organisatoren und den vielen Freiwilligen nur ein Lob aussprechen“, resümierte der Tiroler, der das Rennen auf Rang 43 beendete.
Fabian Costa landete mit einer Runde Rückstand auf Rang 60, knapp vor Florian Wimmer und Armin Embacher, die die Plätze 63 und 64 einnahmen. Moritz Bscherer beendete das WM-Rennen der Elite auf Rang 67, Karl Markt musste aufgrund einer Erkrankung auf den Start verzichten.
Am Sonntag warten dann noch vier Entscheidungen im Downhill auf Österreichs Athleten bei den Heimweltmeisterschaften in Saalfelden Leogang.
Ergebnisse:
Cross Country – U23 Frauen:
GOLD: Loana Lecomte (FRA) 1:13:34
SILBER: Kata Blanka Vas (HUN) + 1:11
BRONZE: Ceylin del Carmen Alvarado (NED) + 2:24
13. Anna Spielmann (AUT) + 8:32
17. Corina Druml (AUT) + 10:10
33. Tamara Wiedmann (AUT) – 1 Runde
Cross Country – Elite Frauen:
GOLD: Pauline Ferrand-Prevot (FRA) 1:27:33
SILBER: Eva Lechner (ITA) + 3:01
BRONZE: Rebecca McDonnell (AUS) + 3:01
24. Elisabeth Osl (AUT) + 11:33
44. Nadja Heigl (AUT) – 2 Runden
Cross Country – Elite Männer:
GOLD: Jordan Sarrou (FRA) 1:25:37
SILBER: Mathias Flückinger (SUI) + 0:45
BRONZE: Titouan Carod (FRA) + 0:55
34. Maximilian Foidl (AUT) + 7:12
43. Gregor Raggl (AUT) + 8:14
60. Fabian Costa (AUT) – 1 Runde
63. Florian Wimmer (AUT) – 1 Runde
64. Armin Embacher (AUT) – 1 Runde
67. Moritz Bscherer (AUT) – 1 Runde
Presseinfo ÖRV
10.10.2020