Vor dem zweiten Ruhetag stand heute eine schwere 185 km lange Bergetappe von Aerea ins Skigebiet Piancavallo auf dem Programm. Die Strecke wies drei Anstiege der 2. Kategorie auf, gefolgt von einer 14 km langen und durchschnittlich acht Prozent steilen Schlusssteigung der 1. Kategorie.
Während des Tages konnte eine frühe zehnköpfige Fluchtgruppe eine Lücke von maximal 6:45 Minuten reißen, ehe das Peloton den Vorsprung der Spitzenreiter langsam reduzierte. Im vorletzten Anstieg attackierte R. Dennis aus der Ausreißergruppe und keiner konnte ihm zu diesem Zeitpunkt folgen. Hinter ihm fuhr eine 5-Mann Verfolgergruppe sowie ein stark reduziertes Feld, in dem sich Rafał Majka, Patrick Konrad und Matteo Fabbro befanden. Der steile Schlussanstieg stand allerdings noch bevor und die Gruppe der Favoriten war nicht gewillt, den Australier an der Spitze wegziehen zu lassen.
Mit noch 15 km bis zum Ziel hatte sich die Lücke des Solisten zum verkleinerten Peloton auf 1:30 Minuten verringert. Wenig später erhöhte Team Sunweb unerbittlich die Pace und in Folge wurde der Solist wieder eingefangen. Eine kleine Gruppe um Rafał attackierte, während Patrick und Teamkollege Matteo etwas zurückfielen. Auf den letzten Kilometern hielt sich der polnische Fahrer tapfer, und kämpfte sich am Ende auf den 5. Platz. Sein österreichischer Teamkollege gelang es auf dem letzten Kilometer noch Zeit gutzumachen und er kam als Sechster in Ziel. In der Gesamtwertung verbleiben die beiden BORA – hansgrohe Fahrer auf dem 6. bzw. 9. Rang.
Ergebnis
01 T. Geoghegan Hart 4:58:52
02 W. Kelderman +0:02
02 J. Hindley +0:04
04 J. Almeida +0:37
05 R. Majka +1:22
06. P. Konrad +1:29
Reaktionen im Ziel
„Heute war ein Tag an dem ich alles geben musste, besonders im letzten Anstieg. Nach dem gestrigen Zeitfahren hatte ich gute Beine, und ich konnte bei den Führenden im Gesamtklassement dranbleiben. Ich war auf dem harten Anstieg vorne mit dabei und konnte meine Position in der Gesamtwertung beibehalten.“ – Rafal Majka
„Bei der heutigen Etappe war das Tempo von Beginn an hoch, und meiner Meinung nach war es die bisher schwerste Etappe beim Giro. Wir konzentrierten uns auf den Schlussanstieg, und ich denke, Rafal und ich haben uns gut geschlagen. Es ist uns sogar gelungen, einige der Favoriten abzuhängen. Jetzt freue ich mich auf den morgigen Ruhetag.“ – Patrick Konrad
„Es war eine sehr anspruchsvolle Etappe. Den ganzen Tag ging es auf und ab. Wir brachten unsere beiden GC-Fahrer zum 14 km langen Schlussanstieg, und von da an wurde es schwer. Die vordere Gruppe von 25 Fahrern fiel völlig auseinander, und als ein Führungstrio sich absetzte war Rafal der letzte Fahrer, der bei Almeida blieb. Er fuhr alleine hinter dem derzeitig Gesamtführenden, wurde dann aber von Masnada eingeholt. Später konnte er ihn jedoch wieder distanzieren und fuhr als Fünfter ins Ziel. Ich denke, das war eine große Leistung von Rafal, während Patrick hinter ihm, und vor der Nibali-Gruppe ins Ziel kam. Insgesamt war es ein Tag, an dem wir nicht viel gewonnen, aber auch nicht viel verloren haben.“ – Jens Zemke, Sportlicher Leiter
Presseinfo BORA – hansgrohe
18.10.2020