Der dreimalige Vizeweltmeister hofft, nach seinem Sabbatical in die MotoGP zurückkehren zu können, Pit Beirer will KTM in der Spitze etablieren. Und Alex Antonitsch sieht Dominic Thiem noch lange nicht am Zenit. Das waren die Highlights von „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 23. November 2020.
Moderation: Christian Brugger
Die Themen: Tennis, MotoGP
Die Gäste: Alexander Antonitsch, Andrea Dovizioso, Pit Beirer, Stefan Bradl, Alex Hofmann
Andrea Dovizioso: „Habe noch immer dieses Feuer in mir.“ – Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 23. November 2020
MOTOGP
„Eine Saison so abzuschließen, ist natürlich gewaltig. Man weiß, wieviel Herzblut wir in das Projekt gesteckt haben. Wir sind oft ins Risiko gegangen, um die ersten Siege einzufahren und überhaupt in dieser Liga konkurrenzfähig zu sein. Das war wirklich emotional für uns.“
Pit Beirer ist mit der Saison hochzufrieden.
„Momentan lautet mein Plan, mehr Motocross im Winter zu fahren. Das ist meine große Leidenschaft. Und ich möchte auch bei Amateurrennen starten. Darauf freue ich mich auch.“
Andrea Dovizioso wird auch in seiner Auszeit Motorrad fahren.
„Du musst von heute auf morgen da sein, dich auf den Tag X vorbereiten – du weißt aber nicht, wann der Tag kommt. Und dann muss du für dich herausfinden, wieviel Feuer noch in dir drinnen ist und um welchen Preis du wieder zurückkommen willst.“
Alex Hofmann über den permanenten Standby-Modus, in den sich Andrea Dovizioso begibt.
„Acht Monate saß ich nicht auf dem MotoGP-Bike und dann kommst du direkt zum Grand Prix. Das ist natürlich ein hartes Programm, aber was willst du machen? Ich hatte keine andere Option und wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann nimmst du sie.“
Stefan Bradl ersetzte in diesem Jahr den verletzten Marc Márquez bei Repsol Honda.
„Für den Zuschauer war es spannend, aber als Fahrer denkst du, was ist denn da los? Beim letzten Rennen hast du dich noch super gefühlt und beim nächsten auf derselben Strecke kommst du nicht mehr zurecht. Das hat keiner richtig verstanden,“
Stefan Bradl über die Inkonstanz aller Fahrer in dieser Saison.
„Ich bin enttäuscht, weil jeder eine hart umkämpfte Saison erwartet hat. Die Unterschiede kamen durch die Reifen. Das hat zu viel Unsicherheit geführt. Ich konnte nicht so fahren, wie ich wollte und das Potenzial des Bikes herausholen. Ich hatte nicht das richtige Gefühl, um konstant fahren zu können.“
Andrea Dovizioso über die verpasste Chance nach dem Saisonausfall von Marc Márquez.
„Marc war dabei, hat alles gegeben, hat’s übertrieben, ist gestürzt. Und alle anderen haben jetzt gelernt, nach den Sternen zu greifen. Deshalb wird vor allem das nächste Jahr spannend. Den WM-Titel kann Joan Mir aber keiner mehr nehmen“
Alex Hofmann hält die Saison 2021 trotz Márquez-Ausfall für eine vollwertige WM.
„Ich habe noch immer dieses Feuer in mir. Ich habe ja auch gezeigt, dass ich in Rennen stark sein kann. Und wenn ich ein gutes Gesamtpaket finde, möchte ich zurückkommen. Aber es ist in der MotoGP sehr hart. Das Niveau ist hoch, die Jugend drängt nach. Es wird nicht einfach, aber nicht unmöglich.“
Andrea Dovizioso hofft auf einen MotoGP-Vertrag für über nächste Saison.
„Ich fühle mich eingesperrt. Vor allem, wenn du dir am Motorrad schwertust und dann die Ergebnisse nicht kommen. Im Honda-Werksteam wird ja auch einiges von dir erwartet. Du hast eines der besten Bikes auf dem Planeten und es heißt, nutz es.“
Stefan Bradl über den Druck nach dem Einspringen für Marc Márquez.
„Wir haben dieses Jahr drei Grand Prix gewonnen. Das hätten uns viele Leute nicht zugetraut. Es wäre trotzdem vermessen, jetzt vom WM-Titel zu reden. Wir befinden uns auf einer sehr dünnen Eisdecke, haben aber etwas aufgebaut und wollen permanent an der Spitze dabei sein.“
Pit Beirer will sich mit KTM dauerhaft vorne festsetzen.
TENNIS
„Alle haben Respekt vor ihm, sodass sie teilweise Fehler machen, weil sie nicht unter die Räder kommen wollen. Sie wissen, dass er bei wichtigen Punkten sein bestes Tennis spielt.“
Alex Antonitsch über Dominic Thiems Standing bei den Topspielern.
„Dominic ist einen Schritt vor den anderen. Er ist auch ein paar Jahre älter und hat schon einen Grand-Slam-Titel gefeiert. Es ist ein Unterschied, ob ich in einem ATP-Final bin oder ein Grand-Slam gewinne, wo Best-of-Five gespielt wird.“
Alex Antonitsch über die Verfolger der Big Three.
„Die beste Zeit von Dominic kommt erst. Mit seinem Team um Alex Stober, Mike Reinprecht und Nico Massú hat er noch einmal zugelegt. Er ist nicht mehr ausrechenbar.“
Alex Antonitsch sieht Dominic Thiem noch nicht am Zenit.
„Man sieht, wie gern er das macht. Er ist 39, hat vieles erreicht und schafft trotzdem noch einmal dieses Ziel. So wie er gespielt hat, tut es ihm fast noch Leid, dass er jetzt aufhört.“
Alex Antonitsch über Jürgen Melzer.
Medienmitteilung „Sport und Talk aus dem Hangar-7“/Servus TV
24.11.2020