Nach der in jeder Hinsicht enttäuschenden Vorstellung in Bratislava am Dienstag gastieren die um Rehabilitation bemühten Rotjacken am Freitag bei Leader Graz.
DIE ECKDATEN:
Saisonspiel Nummer 14 in der bet-at-home ICE Hockey League bestreitet der EC-KAC erneut auswärts: Die Rotjacken treten am Freitagabend bei den Graz 99ers in der Steiermark an, Spielbeginn ist – anders als sonst an Werktagen üblich – bereits um 17.30 Uhr. Diese Begegnung wird als Online-Videostream (Pay-per-View, Preis pro StreamingTicketet: €6,90) auf live.ice.hockey übertragen, zudem berichten der Live-Ticker auf kac.at und das Kärntner Eishockeymagazin im Programm von Radio Kärnten über den Spielverlauf.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC (sieben Siege, sechs Niederlagen) zeigte zuletzt zwei gänzlich unterschiedliche Gesichter: Auf eine hervorragende Vorstellung beim 4:1-Heimsieg gegen Salzburg am Sontag folgte nur zwei Tage später ein ernüchternder Auftritt in Bratislava, der letztlich in einer 1:2-Niederlage mündete. Aktuell liegen die Klagenfurter auf Platz drei der ob der unterschiedlichen Anzahl an Saisonspielen der einzelnen Teams beschränkt aussagekräftigen Tabelle, zieht man den Schnitt an pro Partie eingefahrenen Zählern heran, liegt der EC-KAC (1,69) auf Position fünf.
Die Graz 99ers (zehn Siege, drei Niederlagen) führen das ICE-Ranking aktuell an und können auf den zweithöchsten Punkteschnitt (2,15) hinter dem HCB Südtirol (2,38) verweisen. In ihren jüngsten zehn Partien blieben die Steirer nur ein einziges Mal – beim 2:5 auswärts gegen Fehérvár AV19 Mitte November – ohne Punkt, zuletzt verwandelten sie im Heimspiel gegen Schlusslicht Linz ein 0:1-Defizit nach 40 Minuten noch in einen 3:1-Erfolg. Auch das erste Saisonduell mit den Rotjacken konnten die 99ers für sich entscheiden: In einem Spiel von insgesamt eher mäßiger Qualität siegten sie Anfang Oktober auf Klagenfurter Eis mit 2:0.
DIE ZAHLEN ZUM SPIEL:
2,00 – Die Rotjacken kassierten in ihren bislang sechs Auswärtsspielen nur zwölf Gegentreffer, was (gemeinsam mit dem HCB Südtirol) den ligaweit niedrigsten Schnitt pro Partie (2,00) entspricht. Allerdings tun sich die Klagenfurter in der Fremde auch schwer, zum Torerfolg zu kommen: Nur Salzburg (1,80) und Villach (2,00) trafen auswärts seltener als der EC-KAC (2,17).
3 – In Begegnungen in Graz-Liebenau gaben die Rotjacken zuletzt eine recht gute Figur ab: Nur nach drei der letzten 13 Auftritte dort stand der EC-KAC ohne Punktezuwachs da. Das letzte Spiel in der Steiermark gewann Rot-Weiß am 25. Februar mit 5:2, sämtliche Treffer gingen auf die Konten von Eigenbauspieler (Doppelpacks von Thomas Koch und Daniel Obersteiner sowie ein Tor von Thomas Hundertpfund).
6 – Wie schon im vorangegangenen Auswärtsspiel in Dornbirn ließ der EC-KAC auch am Dienstag in Bratislava sechs Powerplaygelegenheiten ungenutzt. Die Rotjacken warten daher seit insgesamt 16 Überzahlsituationen (oder 24:55 Minuten bei numerischer Überlegenheit) auf einen PP-Torerfolg.
71 – Der EC-KAC kam im Dienstagsspiel in Bratislava insgesamt auf 71 Eintritte in die Offensivzone (Saisonhöchstwert), gelangte dort jedoch zu selten in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Dies lang vor allem an der Art des Zone Entries: In nur 22,5 Prozent der Fälle kombinierte man sich über die blaue Linie (niedrigste Notierung in diesem Spieljahr), mehr als 60 Prozent entsprachen individuellen Vorstößen.
109 – Rückkehrer Fredrik Eriksson etablierte sich in seinen bislang fünf Saisoneinsätzen als stabilisierende Kraft in der KAC-Abwehr: Das frühe Gegentor im Derby gegen Villach am 9. Oktober war das einzige bei Even Strength, bei dem der Schwede heuer am Eis stand. In seinen seither 109 Shifts bei „Fünf-gegen-Fünf“ (bzw. „Vier-gegen-Vier“), die sich über 82:56 Minuten erstreckten, schlug es hinten danach nie wieder ein.
DER GEGNER:
Die Graz 99ers, zuvor über viele Jahre meist in den hinteren Tabellenregionen zu finden, etablierten sich in den vergangenen Spielzeiten unter der Führung von Head Coach Doug Mason verlässlich in der oberen Hälfte des Tableaus: In den beiden letzten Spielzeiten qualifizierten sie sich jeweils souverän für die Platzierungsrunde, ein Unterfangen, an dem sie zuvor in sieben der acht Saisonen mit diesem Meisterschaftsmodus gescheitert waren. Auch heuer sind die Steirer wieder gut unterwegs, sie sind aktuell das einzige Team in der Liga, das bereits zehn Siege einfahren konnte, auch jede ihrer jüngsten drei Partien entschieden sie für sich.
Die bisherigen Auftritte der 99ers waren ausgewogen: 3,69 erzielte Treffer pro Begegnung entsprechen dem zweihöchsten Wert in der ICE sowie dem Klub-Bestwert im 21. Jahr der Ligazugehörigkeit. Gleichzeitig steht auch die Defensive recht gut, nur in einer der letzten zehn Saisonen kassierte Graz weniger Gegentore pro Partie als heuer (2,69). Wesentlichen Anteil daran hat der erst 20-jährige kanadische Goalie Olivier Rodrigue, der bei sämtlichen seiner sieben Saisoneinsätze siegte. Sein gleichaltriger Backup, Felix Nussbacher, überzeugte im „Hinspiel“ gegen die Rotjacken, als er bei seinem ersten Start überhaupt in der höchsten Spielklasse Österreichs gleich ein Shutout verbuchen konnte. Aktueller Topscorer der Steirer ist Neuzugang Tony Cameranesi mit 17 Zählern, seine acht Saisontreffer werden ligaweit nur von zwei Spielern überboten.
Duelle mit dem EC-KAC lieferten sich die Graz 99ers seit ihrem Einstieg in die Liga im Jahr 2000 bislang 132 Mal, mit 87:45 Siegen spricht die historische Bilanz klar für die Klagenfurter. In 64 Gastspielen in Graz-Liebenau setzten sich die Rotjacken 40 Mal durch, gegen keinen aktuellen ICE-Konkurrenten siegten sie auswärts häufiger (Winning Percentage: 62,5 Prozent).
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC kann im Auswärtsspiel in Graz wieder auf den zuletzt angeschlagenen Verteidiger Fredrik Eriksson zurückgreifen, der das 22-Mann-Aufgebot komplettiert. Nach wie vor nicht dabei sind David Fischer (wieder als interimistischer Head Coach im Einsatz), Johannes Bischofberger und Niki Kraus. Die personelle Konstellation in den vier Angriffsformationen bleibt unverändert, zu Umbesetzungen kommt es jedoch sowohl in der Abwehr als auch in den Powerplay-Blöcken.
DER KOMMENTAR:
„Graz hat unter allen Teams der Liga bislang die meisten Siege eingefahren und steht mit Recht auf Rang eins. Die 99ers sind gut aufgestellt und verfügen mit Doug Mason über einen Taktikfuchs auf der Trainerbank. Uns erwartet ein harter, giftiger Gegner, wir möchten aber unsere Auswärtsstärke, die man heuer nicht immer sehen konnte, unter Beweis stellen. Bei uns wechselten sich zuletzt gute Auftritte mit weniger überzeugenden Vorstellungen ab, unsere primäre Zielsetzung hat also weniger mit Graz zu tun, vielmehr geht es darum, dass wir besser in den Rhythmus finden und sich unsere Leistungen stabilisieren.“ (Thomas Koch, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
26.11.2020