Die Vienna Capitals haben sich zum 19. Mal in ihrer 20-jährigen Vereinsgeschichte für die Play-Offs qualifiziert. Österreichs Hauptstadtklub gewann das vierte Saisonduell mit den Moser Medical Graz99ers mit 3:2 in Overtime und löste damit, drei Spieltage vor dem Ende der ersten Phase des Grunddurchgangs, das Ticket für die K.O.-Runde. Die Treffer für Wien erzielten Captain Mario Fischer, Rafael Rotter und Ty Loney.
Vor allem für Rotter und Loney sind die Tore ganz besonders. Rotter feierte nach 110 Tagen Verletzungspause sein Comeback. Loney wurde nur wenige Stunden vor seinem Game-Winner zum zweiten Mal Vater. In der Tabelle der bet-at-home ICE Hockey League rangiert Wien weiter auf Rang vier. Übermorgen Sonntag kommt es in der Erste Bank Arena zum Klassiker gegen den EC Red Bull Salzburg (16:30 Uhr).
Head-Coach Dave Cameron schickt gegen die Moser Medical Graz99ers 18 Österreicher, darunter gleich 16 Wiener bzw. elf Eigenbau-Spieler, sowie nur vier Imports auf das Eis. Rafael Rotter (nach 110 Tagen Verletzungspause) sowie Patrick Peter feiern ihr Comeback. Alex Wall, Brett Flemming, Colin Campbell sowie Patrik Kittinger fehlen verletzungsbedingt. Das Tor der spusu Vienna Capitals hütet Österreichs langjähriger Teamtorhüter Bernhard Starkbaum. Beide Teams starten mit viel Tempo in die Partie. Die erste Chance haben die Moser Medical Graz99ers. Olof Mylläri prüft Bernhard Starkbaum im Tor der Caps mit einem Schuss vom rechten Bullykreis (2. Min.). Zwei Minuten später gehen die Gäste in Führung. Johan Porsberger bedient den im hohen Slot völlig freistehenden Tony Cameranesi mit einem Querpass von der linken Halfwall. Der Grazer „Torjäger vom Dienst“ lässt sich diese Chance nicht entgehen und trifft zum 1:0 (4. Min.). Wien kommt nur schwer ins Spiel. Ali Wukovits scheitert mit einem One-Timer vom linken Bullykreis an Graz-Goalie Ben Bowns (8. Min.).
In der nächsten Aktion bringt Benjamin Nissner den Puck aus kurzer Distanz nicht am 99ers-Schlussmann vorbei (8. Min.). Julian Grosslercher wird von den Referees wegen eines Bandenchecks für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt. Im ersten Unterzahlspiel müssen die spusu Vienna Capitals den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Starkbaum kann einen Schuss von Graz-Neuzugang Michael Latta nur prallen lassen. Den Rebound versenkt Joel Broda zum 2:0 (12. Min., PP1). Die spusu Vienna Capitals verbuchen in ihrem ersten Powerplay einen Distanzschuss von ihrem 20-jährigen Eigenbau-Defender Lukas Piff (15. Min.), doch Graz meistert die Unterzahl, wie auch kurz darauf ein zweite, clever.
Im Mittelabschnitt dauert es 59 Sekunden, bis die spusu Vienna Capitals über den Anschlusstreffer jubeln. Nach einem Bullygewinn im Grazer-Drittel zieht Captain Mario Fischer von der Blauen ab. Bowns ist die Sicht verstellt und die Scheibe zappelt hinter ihm zum 1:2 aus Sicht der Caps im Netz (21. Min.). Die Hauptstädter agieren nun druckvoller und dominanter. Zur Mitte der Partie hat das Team von Head-Coach Dave Cameron zwei Möglichkeiten auf den Ausgleich. Zuerst kann Bowns einen Wristshot von Marco Richter mit den Pads zur Seite ablenken (30. Min.). Wenige Sekunden später schickt Jérôme Leduc Ty Loney mit einem Steilpass auf die Reise. Wiens Topscorer, der wenige Stunden vor Face-Off Vater von einer Tochter wurde, scheitert allerdings Im Eins-gegen-Eins mit Bowns (30. Min.). Die spusu Vienna Capitals drängen auf den Ausgleich. Sascha Bauer kann Bowns mit einem Backhand-Lupfer aus kurzer Distanz nicht überraschen (33. Min.). Zwei Minuten später ist der Ausgleich amtlich. Rafael Rotter fälscht im Slot eine Vorlage von Piff gekonnt zum 2:2 ab (35. Min.).
Dies spusu Vienna Capitals beginnen das Schlussdrittel im Powerplay, können aus der Überzahl jedoch nichts Zählbares machen. Bei Full-Strengh ist Bowns bei einem Schuss von Darren Archibald zur Stelle (43. Min.). Zwingende Chancen bleiben in der Folge aus. Doch Wien hat Vorteile. Youngster Patrick Antal setzt einen Versuch von den linken Hashmarks ans Außennetz (52. Min.).
Nach einem sehenswerten Solo im steirischen Drittel bleibt ein Distanzkracher von Fischer im Grazer-Verkehr hängen (52. Min.) Im Powerplay vergibt Benjamin Nissner eine Top-Chance, nachdem Bowns die Scheibe in Slot zurückprallen lässt (55. Min.). Wenig später scheitert auch Archibald mit einem Schuss vom linken Bullykreis am Grazer Schlussmann (56. Min.). Wien will unbedingt den Sieg in regulärer Spielzeit. Loney fälscht den Puck, nach Pass von Wukovits, im Slot ganz knapp über die Latte ab (56. Min.), und Archibald bringt erneut die Scheibe an Bowns, diesmal an der rechten Stange, nicht vorbei (58. Min.). Eine Strafe, 66 Sekunden vor dem Ende des Schlussdrittels, zwingt die spusu Vienna Capitals zur Unterzahl. Während Niki Hartl (2-Min.-Strafe wegen Behinderung) in der Kühlbox sitzt, spielen seine Teamkollegen den wichtigen Punkt, der für die vorzeitige Play-Off-Quali reicht, sicher nach Hause.
In der Overtime ist es dann ausgerechnet Loney, der mit seinem 19. Saisontreffer den Sieg für Wien fixiert. Der US-Amerikaner fälscht einen Distanzschuss von Piff – der 20-jährige Absolvent der Vienna Capitals Hockey Acadmey ist damit an zwei Treffern maßgeblich beteiligt – in der Verlängerung zum 3:2 ab (64. Min.). Die spusu Vienna Capitals stellen somit im Head-2-Head mit den Moser Medical Graz99ers auf 2:2. Mit 13 Punkten Vorsprung auf die sechstplatzierten Dornbirn Bulldogs ist dem Team von Head-Coach Dave Cameron das Play-Off-Ticket, drei Tage vor dem Ende der ersten Phase des Grunddurchgangs, nicht mehr zu nehmen.
spusu Vienna Capitals – Moser Medical Graz99ers 3:2 i. OT (0:2, 2:0, 0:0, 1:0)
Tore CAPS: Mario Fischer (21. Min.), Rafael Rotter (35. Min.), Ty Loney (64. Min.)
Tore G99: Tony Cameranesi (4. Min.), Joel Broda (12. Min., PP1)
Line-Up spusu Vienna Capitals
Goalies: #29 Bernhard Starkbaum | #33 Sebastian Wraneschitz
1. Linie: #50 Mario Fischer, #8 Jérôme Leduc – #9 Ali Wukovits, #70 Benjamin Nissner, #27 Ty Loney
2. Linie: #2 Lukas Piff, #4 Phil Lakos – #25 Darren Archibald, #91 Taylor Vause, #6 Rafael Rotter
3. Linie: #60 Timo Pallierer, #14 Patrick Peter – #81 Marco Richter, #22 Julian Grosslercher, #96 Niki Hartl
4. Linie: #5 Dominic Hackl, #3 Armin Preiser – #23 Fabio Artner, #10 Patrick Antal, #3 Armin Preiser
Statement Dave Cameron, Head-Coach spusu Vienna Capitals
„Mir hat unser Spiel heute wirklich gefallen. Klar, mit 0:2 in Rückstand zu geraten war nicht unser Plan, aber wir waren dann ab dem zweiten Drittel sehr dominant, setzten Graz mit unseren vier Linien konstant unter Druck. Unser Spiel mit dem Puck gefiel mir sehr. Keiner meiner Spieler ist in Panik verfallen, wenn er die Scheibe hatte, gab sie nicht unnötig her, sondern mein Team erspielte sich mit guten Aktionen viele Chancen. Ich denke, am Ende des Tages haben wir den Sieg verdient.“
Zur vorzeitigen Play-Off-Qualifikation:
„Die vorzeitige Qualifikation für die Play-Offs ist klarerweise sehr wichtig für das Team und unsere Organisation. Es ist das erste Saisonziel, das du dir als Mannschaft steckst und das du auf alle Fälle erreichen willst. Wir werden auf dem heutigen Sieg aufbauen. Bis zu den Play-Offs kommen auch wieder unsere verletzten Spieler zurück und dann geht’s ans Eingemachte.“
Medieninfo Vienna Capitals
29.01.2021