Basketball

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Eigentlich empfingen die Kapfenberg Bulls die Raiffeisen Flyers Wels als Favorit. Die Oberösterreicher zeigten nach einem Fehlstart im ersten Viertel allerdings über das gesamte restliche Spiel eine beeindruckende Teamleistung.

Vor allem die Defense der Gäste zwang die Bullen zu vielen Fehlern. Der Sieger wurde letztlich in der Overtime ausgemacht, wo die Defense der Flyers auf Kapfenberger Seite kaum mehr etwas zuließ und so maßgeblich zum 82:76-Auswärtssieg beitrug. Etwas eindeutiger ging es in der Partie Swans Gmunden gegen den SKN St. Pölten Basketball zu (82:72). Doch das Ergebnis täuscht, denn über dreieinhalb Viertel war das Duell äußerst ausgeglichen. Dass sich die Gmundner trotz schwacher Wurfquote durchsetzten, lag auf vor allem an solider Reboundarbeit und einem späten Run.

Kapfenberg Bulls vs. Raiffeisen Flyers Wels
76:82 n.V. (25:10, 34:29, 55:51, 73:73)
Mittwoch, 19 Uhr – Sporthalle Walfersam, Kapfenberg

Die Bullen präsentierten sich zuletzt in Top-Form und legten speziell defensiv Konstanz an den Tag – Wels war also gewarnt. Einen Fehlstart konnten die Oberösterreicher am Mittwoch aber trotzdem nicht verhindern. 8:0 für die Steirer stand es nach gerade einmal drei Minuten. Die Flyers taten sich gegen die Bullen-Verteidigung sichtlich schwer, was sich in einer schwachen Wurfquote widerspiegele. Die Kapfenberger nützten das und fanden rasch ihren Rhythmus. Nach einem Viertel stand es bereits 25:10 für die Steirer. Wels Head Coach Sebastian Waser rüttelte seine Truppe in der Viertelpause allerdings wach. Nun zeigten sich auch die Flyers defensiv aggressiver und erzwangen so immer wieder Ballverluste. Die Kapfenberger wirkten von der plötzlichen Gegenwehr überrumpelt, sodass der Vorsprung bis zur Pause auf plus fünf schrumpfte (34:29).

Nach dem Seitenwechsel konnte sich Kapfenberg vorerst wieder etwas absetzen, aber die Flyers fanden rasch eine Antwort und verkürzten. Beide Teams zeigten sich nun auch etwas treffsicherer aus der Distanz als noch zuvor, es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, bei 55:51 ging es ins letzte Viertel. An der defensiven Ausrichtung des Spiels änderte sich auch in diesem Abschnitt nichts. Zwar waren die Bullen stärker am Rebound, aber gleichzeitig auch zu unachtsam mit dem Ball. Jeder Turnover wurde von den Welsern bestraft. Nachdem sich aber keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte bzw. die Partie über weite Strecken sogar völlig ausgeglichen war, ging es bei 73:73 in die Verlängerung. Dort konnten die Gäste aus Oberösterreich endgültig die Kontrolle übernehmen. Die Kapfenberger scorten in den fünf Extraminuten nur drei Punkte – zu wenig für starke Welser, die sich einen 82:76-Sieg sicherten.

Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Wir haben 23 Turnover gehabt, wie willst du da ein Spiel gewinnen.“

Sebastian Waser, Head Coach Wels: „Gratulation an meine Mannschaft – was wir in den letzten drei Vierteln und in der Overtime gezeigt haben, war Extraklasse. Speziell defensiv haben wir heute gegen das stärkste Team Österreichs auswärts wirklich dagegengehalten. Gratulation an jeden einzelnen Spieler und den Assistant Coach.“

Davor Lamesic, Spieler Wels: „Wir haben heute als Mannschaft über 45 Minuten einfach solide gespielt, haben nie aufgegeben und am Ende verdient gewonnen.“

Beste Scorer: Thomas Schreiner 17, Nemanja Kristic 13, AJ Turner 10 bzw. Jarvis Ray 22, Davor Lamesic 19, Austen Awosika 18.

Swans Gmunden vs. SKN St. Pölten Basketball
82:72 (24:19, 45:43, 65:58)
Mittwoch, 19 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden

Auswärts gegen den Tabellenführer – auf St. Pölten wartete in Gmunden keine leichte Aufgabe. Die Niederösterreicher reisten nach der Qualifikation für die Top-Sechs aber mit viel Selbstvertrauen an den Traunsee und zeigten dieses von der ersten Minute an. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, die Führung wechselte alleine im ersten Viertel, welches mit 24:19 an die Swans ging, sechsmal. Im zweiten Abschnitt bauten die Gmundner den Vorsprung – angeführt von Enis Murati – sukzessive aus und lagen nach wenigen Minuten bereits zweistellig voran. Doch die St. Pöltner ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen und kämpften sich bis zum Ende der ersten Halbzeit wieder auf minus zwei (43:45) heran.

Nach dem Seitenwechsel, war es auf Seite der Gmunder erneut Murati, der Verantwortung übernahm und dafür sorgte, dass der Vorsprung seiner Schwäne wieder anwuchs. Die Oberösterreicher profitieren nun immer wieder von ihrer Rebound-Überlegenheit, die immer wieder zweite Chancen ermöglichte. Da beide Teams nicht ihren besten Tag aus der Distanz erwischt hatten, waren diese zweiten Versuche umso wertvoller. Vor dem entscheidenden Abschnitt stand es somit bereits 65:58 für die Swans. Zwar zeigte sich der SKN erneut kämpferisch, sodass auch der Vorsprung der Heimmannschaft zwischenzeitlich kleiner wurde. Mitte des Viertels reagierte Truppe von Head Coach Anton Mirolybov allerdings mit einem 10:3-Run und sorgte damit auch gleich für die Vorentscheidung. Endstand: 82:72 für die Swans.

Daniel Dolenc, Spieler Gmunden: „Als die Intensität nachgelassen hat, haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren. Wir sind wirklich gut, wenn wir unser Spiel spielen und defensive Fehler vermeiden. Wir haben aber zu viele einfache Körbe zugelassen. Als wir diese minimiert haben, haben wir gewonnen.“

Stephon Jelks, Spieler Gmunden: „Wir wollten stark starten. Wir haben auswärts verloren, wollten daheim also den Sieg. Wir haben schlecht geworfen und trotzdem gewonnen.“

Andreas Worenz, Head Coach St. Pölten:
„Wir haben das Spiel am Rebound verloren, sie haben dadurch mehr Würfe gehabt und die dann auch hochprozentiger getroffen als wir.“

Omar Krayem, Spieler St. Pölten: „Es war ein gutes Spiel beider Mannschaften, beide Seiten waren vorbereitet. Es war ein defensives Spiel, sie hatten im vierten Viertel den entscheidenden Run, aber es war sehr ausgeglichen und umkämpft Wir müssen am Ende des Spiels besser werden, Gmunden hat das gut gemacht. Wir werden daraus lernen.“

Beste Scorer: Enis Murati 20, Daniel Dolenc und Toni Blazan je 13 bzw. Omar Krayem 15, Lukas Böck 13, Logan Schilder 10.

Presseinfo Basketball Superliga

10.02.2021