
In der 23. Runde der Tipico Bundesliga stand am ersten Spieltag der Meistergruppe das Duell WAC vs. Rapid Wien auf dem Programm. Die Hütteldorfer feierten in der Lavanttal-Arena einen 1:8 (1:2)-Kantersieg und setzen damit ein Statement im Titelkampf!
Das Spiel begann mit sehr offensiven Gästen. Die Hütteldorfer erwischten den deutlich besseren Start und sorgten bereits in der sechsten Minute für das erste Ausrufezeichen. Nach einem Ritzamier-Eckball klärt Kofler unkonventionell kann allerdings die (Tor-)Gefahr bannen. Auf der Gegenseite war der WAC zwar durchaus offensiv ausgerichtet. Allerdings machte eine äußerst schwache Passqualität den Offensivbemühungen rasch einen Strich durch die Rechnung. So hatten die Hütteldorfer in Wahrheit sehr einfaches Spiel und gingen aus einer Standartsituation verdient in Führung. Ein Eckball von Schick geht über Freund und Feind hinweg und landet bei Fountas. Der Rapid-Stürmer nimmt volles Risiko und den Ball aus der Luft direkt mit der Ferse und netzt den Ball zum 0:1 ein. Ein Treffer aus der Rubrik „Tor des Monats“! In der Folge blieben die Hütteldorfer weiter klar spielbestimmend. Ein Treffer von Kara wurde wegen eines Foulspiels des Torschützen am unsicheren WAC-Goalie Kofler regelkonform aberkannt (26.). 120 Sekunden sorgte auf der Gegenseite ein Liendl-Freistoß für Verwirrung vor dem Rapid-Tor. Aber am Ende nicht mehr. Eine Minute später gab es den negativen Höhepunkt der ersten 45 Spielminuten. Für diesen sorgte WAC-Innenverteidiger Lochoshvili. Nach einem Eckball von Liendl „verwechselt“ der Georgier die Sportart und wird zum „Kung-Fu-Kämpfer“. Sein Tritt gegen den Hinterkopf von Rapid-Torjäger Kara lässt Schiedsrichter Altmann keine andere Wahl und zeigte dem Innenverteidiger der Gastgeber eine völlig berechtigte Rote Karte! Weitere 180 Sekunden später gelang den Gästen der längst verdiente zweite Treffer. Stojkovic schickte Kara auf die Reise. Der zieht aus spitzem Winkel ab und der verdutzte WAC-Goalie Kofler blickt den Blick zum 0:2 hinterher. Aus dem sprichwörtlichen „Nichts“ gelingt den Wölfen in der 39. Minute der Anschlusstreffer. Nach einem katastrophalen Rückpass von Ljubicic kommt in der Folge Spielmacher Liendl an den Ball. Er zieht ab und in der Folge kann Rapid-Torhüter Strebinger nur kurz und direkt vor Röcher abwehren. Der staubt zum 1:2-Pausenstand ab. Knapp vor der Pause gab es noch einen Vorgeschmack auf die Slapstick-Einlagen der Gastgeber im Defensivverhalten nach der Pause. Nach einem Ritzmaier-Schuss landet eine Faustabwehr direkt auf Scherzer und von dort landet der Kugel auf dem Tornetz.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Ulmann und Ljubicic hätten früh die Entscheidung sorgen können. Auf der Gegenseite hätte Röcher für den Ausgleichstreffer sorgen können. Sein – in Wahrheit sträflich verstehender – Kopfball ging am Tor vorbei. Danach nahm das sprichwörtliche Schicksal seinen Lauf. In der 57. Minute gelang den Hütteldorfern das 1:3. Die Grün-Weißen kontern den WAC au. Ritzmaier legt den Ball heraus auf die linke Seite zu Ullmann. Der zieht zur Mitte und trifft mit seinem schwächeren rechten Bein. Was nun folgte lässt sich auf einen kurzen gemeinsamen Nenner bringen. Rapid Wien dominierte das Spiel gegen einen Gegner der völlig in seine Bestandteile zerbrach. Der WAC blieb in der Folge alles schuldig, was eine Profi-Fußballmannschaft „ausmacht“. Die logische Konsequenz waren weitere Gegentore. 60 Sekunden nach dem dritten Treffer schickt Kara Kapitän Ljubicic auf die Reise. Seinen Schuss wehrt der unsichere Kofler direkt vor Fountas ab und der staubt zum 1:4 ab. Weitere 180 Sekunden später war die WAC-Verteidigung bereits völlig in Auflösung begriffen. Kara schickt Schick per sehenswerten Wechsel. Der lässt den Ball zur Mitte für Fountas abtropfen. Der Grieche hat wenig Mühe den Ball zum 1:5 einzunetzen. Auf der Gegenseite fand der WAC noch eine indirekte Freistoßmöglichkeit nach einem Rückpass vor. Spielmacher Liendl setzte den Ball allerdings in die Mauer (64.). Sieben Minuten später setzte Giorbelidze einen Konter knapp über das Tor. Die Treffer fielen dann auf der anderen Seite. Torschütze war allerdings ein WAC-Spieler. Nach einem Ritzmaier-Eckball will Scherzer klären, drückt aber den Ball zum 1:6 in die Maschen. Der siebente Treffer für die Hütteldorfer entstand einer Joker-Kombination. Arase setzt auf der linken Seite zu einem – in Wahrheit ziemlich unbedrängt – Sololauf an. Seine Hereingabe drückt Demir zum 1:7 in die Maschen (78.). Das letzte Tor war wieder ein Eigentor. Nach einer Eckenvariante wird der Ball an die zweite Stange gespielt. Im Kopfballduell „setzt“ sich ausgerechnet wieder Scherzer gegen den eingewechselten Greiml durch und köpft den Ball zum 1:8-Endstand ein. Das Resultat hätte am Ende noch deutlicher ausfallen können. Ljubicic (88.) und Demir (89.) ließen Möglichkeiten auf den neunten Treffer ungenutzt.
Rapid Wien feierte am Ende einen Sieg der auch in dieser Höhe völlig in Ordnung ging. Die Hütteldorfer waren die deutlich überlegene Mannschaft und hatten mit einem äußerst schwachen WAC in Wahrheit sehr einfaches Spiel. Mit etwas mehr Nachdruck wäre definitiv auch ein zweistelliger Sieg möglich gewesen. Auf der Gegenseite lieferte der WAC eine inferiore, auf allen Ebenen äußerst enttäuschende, Leistung ab. Die Wölfe torkelten von Minute eins an über den heimischen Rasen der Lavanttal-Arena, wirkten passiv und auch taktisch limitiert. Im Kampf um einen möglichen Europacup-Startplatz muss rasch eine gewaltige Steigerung her. Ansonsten droht der sechste Platz, der bekanntlich nicht für das Play-off „reicht“.
WAC vs. Rapid Wien 1:8 (1:2)
Lavanttal-Arena, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Altmann
Tore: Röcher (39.) bzw. Fountas (22., 58., 61.), Kara (32.), Ullmann (57.), Scherzer (70./Eigentor, 84./Eigentor), Demir (78.)
Rote Karte: Lochoshvili (29./WAC)
WAC: Kofler – Pavelic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Stratznig (65./Wernitznig), Leitgeb – Röcher (65./Giorbelidze), Liendl, Peretz (40./Henriksson) – Joveljic (65./Vizinger)
Rapid Wien: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac (80./Greiml), Ullmann – Petrovic, Ljubicic – Schick (68./Arase), Fountas (68./Kitagawa), Ritzmaier (74./Demir) – Kara (68./Kitagawa)
04.04.2021