Vienna Capitals, #VIC

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Die Vienna Capitals blicken – trotz des bitteren Halbfinal-Aus gegen den HCB Südtirol Alperia – auf eine erfolgreiche Saison zurück. Denn Österreichs Hauptstadtklub begeisterte zum 20-jährigen Jubiläum mit einem jungen Team, das so rot-weiß-rot glänzte wie noch nie. 21 Österreicher, darunter 18 Wiener bzw. 13 Eigenbau-Spieler, verdeutlichten nicht nur den vor Jahren eingeschlagenen „Wiener Weg“, sondern sorgten auch für Schlagzeilen.

„Bin extrem stolz“
Im Schnitt nur sechs ausländische Spieler im Line-Up. Zehn Cracks 24 Jahre oder jünger. Eine „Local Heroes“-DNA, die kein anderer Verein in der bet-at-home ICE Hockey League aufbieten kann. Die Jubiläums-Saison der spusu Vienna Capitals war nicht nur aufgrund der äußeren Umstände (Stichwort: Corona-Pandemie) und dem damit verbundenen Zuschauer-Verbots in der Erste Bank Arena historisch.

„Ich bin wirklich extrem stolz auf meine Mannschaft. Meine Spieler zeigten eine tolle Leistung, tollen Einsatz und haben in keiner Sekunde zurückgesteckt. Es war – nicht nur aufgrund von Corona – eine komische Saison. Wir wurden durchgehend von teilweise schweren Verletzungen geplagt. Wir hatten nie in der Saison den gesamten Kader zur Verfügung. In Spiel 6 sind erneut zwei Spieler verletzt ausgeschieden. Wir haben eine starke Saison gespielt, mit vielen jungen Spielern, die wichtige Erfahrungen sammeln konnten. Mit vielen Österreichern und Wienern, die einen Schritt nach vorne gemacht haben“, bilanziert Head-Coach Dave Cameron.

Eindrucksvolle Statistiken
Wie dick der rot-weiß-rote Anstrich der spusu Vienna Capitals in der Saison 2020/2021 war, zeigt sich eindrucksvoll in den Statistiken. Im Schnitt standen 16 Österreicher im Line-Up. 55 Prozent aller Caps-Tore wurden von heimischen Cracks erzielt. 41 Prozent aller gelb-schwarzen Treffer gingen auf das Konto von Wienern. Bei einem Viertel aller Caps-Tore jubelte ein Eigenbauspieler als Goalscorer. Mit Sebastian Wraneschitz (19), Patrick Antal (20) und Lukas Piff (20) stellten die Caps in dieser Saison gleich drei der fünf „Liga-Young Stars des Monats“. Einer aus dem Wiener-Trio hat auch gute Chancen die Trophäe für den „Liga-Young Star des Jahres“ zu erhalten. Weiters erhielten mit Timo Pallierer (19) und Armin Preiser (20) zwei zusätzliche Caps-Eigengewächse im Laufe der Saison wichtige Eiszeiten, bei denen sie ihr großes Talent zeigten. „Im Profi-Eishockey geht es ums Gewinnen. Ich bin allerdings schon sehr lange im Trainergeschäft und mittlerweile macht mich die Entwicklung von jungen Spielern genauso stolz wie ein Sieg. Unsere zahlreichen Eigengewächse bekamen in diesem Jahr viel Eiszeit, die sie auch aufgrund ihrer Leistungen verdienten. Sie haben sich gut entwickelt, die Identität unserer Organisation verdeutlicht – nämlich die Vienna Capitals als Organisation der Wiener. Darüber hinaus haben auch erfahrene Spieler, wie zum Beispiel Niki Hartl, Sascha Bauer, Dominic Hackl, Marco Richter, Benjamin Nissner oder Ali Wukovits in dieser Saison den nächsten Schritt geschafft. Gut, dass sie diese Chancen genutzt haben“, so Head-Coach Cameron.

Junge Caps von Verletzungen geplagt
Die jungen spusu Vienna Capitals – teilweise hatte das Line-Up einen Altersschnitt von unter 26 Jahren – verließen in der ersten Phase des Grunddurchgangs das Eis mit nur einem Sieg weniger als in der Vorsaison (2020/2021: 24 Siege, 2019/2020: 25 Siege). Mit Platz vier qualifizierten sich die Cameron-Cracks zum 19. Mal in der 20-jährigen Geschichte für die Play-Offs.

Dabei wurde der Hauptstadtklub immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Verteidiger Patrick Peter zog sich in der Pre-Season eine Unterkörperverletzung zu und kehrte erst Mitte November 2020 ins Line-Up zurück. Rafael Rotter wurde Mitte Oktober ebenfalls von einer Unterkörperverletzung heimgesucht, die ihn bis zur Pick-Round plagte. Darüber hinaus verloren die spusu Vienna Capitals, neben Verteidiger Brett Flemming (Oberkörperverletzung, Jänner 2021), mit Colin Campbell (Oberkörperverletzung, Jänner 2021) ihren bis dato besten Scorer, mit Patrick Antal (Oberkörperverletzung, Februar 2021) den aufstrebenden Young Star der Liga, und vor wenigen Tagen traf es dann noch Ali Wukovits. Der 24-jährige Eigenbau-Stürmer, ligaweit der zweitbeste rot-weiß-rote Scorer, musste die Saison, nach einem erlittenen Check in Spiel 5, aufgrund einer Oberkörperverletzung vorzeitig beenden.

Starke Play-Offs
Nach einer Pick-Round mit Höhen und Tiefen überraschten die spusu Vienna Capitals im Play-Off-Viertelfinale viele Experten. Hydro Fehervar AV19 wurde mit einem „Sweep“, also 4:0-Siegen, aus dem Bewerb geworfen. Im Halbfinale lieferten sich die Hauptstädter dann mit Saison-Dominator HCB Südtirol Alperia einen Kampf auf Biegen und Brechen. Bis auf das letzte Play-Off-Heimspiel, das schlussendlich die Serie zugunsten der Bozener entschied, gewann Wien alle Duelle in der eigenen Erste Bank Arena. Mit Ty Loney stellen die Caps aktuell den besten Torjäger bzw. Scorer in den ICE-Play-Offs (10 Spiele, 10 Tore, 6 Assists). „Ich war selten in einer Serie, in der ich das Gefühl hatte, dass wir so dominieren und dennoch am Ende als Verlierer vom Eis gehen. Wir haben viele Verletzungen verkraften müssen, dennoch waren wir immer voll da. Wir hätten uns mit dieser Mannschaft wohl mehr verdient. Jeder hat seinen Part voll erledigt, und das hat uns über die Saison gesehen erfolgreich gemacht. Ich glaube, es hat niemand damit gerechnet, dass wir so ein starkes Kollektiv haben“, blickt Mario Fischer auf seine zweite Saison als Captain der spusu Vienna Capitals zurück.

Medieninfo Vienna Capitals

08.04.2021