Die 39. Saison der Planet Pure Frauen Bundesliga geht an diesem Wochenende mit großen Emotionen zu Ende.
Während sich der Abstiegskampf erst am Sonntag zwischen dem SKV Altenmarkt/Triesting und dem SV Horn (12:00 Uhr, live in ORF Sport+) entscheidet, werden die Meisterinnen des spusu SKN St. Pölten schon heute – im Rahmen des Heimspiels gegen den FC Bergheim – feierlich geehrt. SKN-Kapitänin Jasmin Eder nimmt dabei erstmals den im Frühjahr neu gestalteten Meisterteller entgegen.
Kolb setzt sich bei der Premiere durch
Erstmals wurde in dieser Spielzeit auch die Spielerin der Saison ausgezeichnet. Bei der vom ÖFB organisierten und unter den TrainerInnen und Fans der Planet Pure Frauen Bundesliga durchgeführten Wahl gewann Lisa Kolb vom USV Neulengbach (29 Punkte) vor Mateja Zver (spusu SKN St. Pölten/21) und Katja Wienerroither (SK Sturm Graz/11).
Der Name der 20-Jährigen, die im Sommer zum SC Freiburg (Deutschland) wechselt, fand sich dabei auf den Abstimmungsbögen aller stimmberechtigten TrainerInnen wieder. Liese Brancao (spusu SKN St. Pölten), Mario Graf (SG Austria Wien/USC Landhaus), Benjamin Stolte (FC Wacker Innsbruck) und Susanna Koch-Lefevre (FC SKINY Südburgenland) reihten die Stürmerin auf Platz 1. Dazu kamen zwei zweite und drei dritte Nennungen. Von den Fans bekam Kolb, die mit 19 Treffern auch auf dem besten Weg zur Torschützenkönigin ist, die viertmeisten Stimmen. (›Die Ergebnisse im Detail)
Trophäe mit Herz: Sonderanfertigung der Lebenshilfe Vorarlberg
Kolb bekam die Auszeichnung bereits vor einigen Tagen im Training überraschend von Mitspielerin Linda Mittermair überreicht. Die Oberösterreicherin, die in ihrer noch sehr jungen Karriere schon mit einigen hartnäckigen Verletzungen zu kämpfen hatte, konnte ihre Emotionen nicht verstecken.
„Ich möchte mich bei allen, die für mich abgestimmt haben, von ganzem Herzen bedanken. Es war in den vergangenen Jahren nicht immer einfach, deshalb weiß ich die Auszeichnung umso mehr zu schätzen. Sie hat einen ganz großen Stellenwert“, sagte Kolb bei ÖFB TV.
Die ÖFB-Teamspielerin dankte darüber hinaus USV-Obmann Thomas Wirnsberger und dem Trainerinnenteam um Katja Gürtler für das Vertrauen, hob vor allem aber die Leistung ihrer Teamkolleginnen hervor. „Ich weiß, dass eine solche Auszeichnung immer dem gesamten Team gebührt. Ich kann als Stürmerin nur dann Tore erzielen, wenn mich meine Mitspielerinnen auch in Szene setzen. Deshalb ist das eine Auszeichnungen für uns alle und ich durfte sie stellvertretend entgegennehmen“, so Kolb.
Für das Design und die Herstellung der Trophäe zeichnen PLANET PURE sowie die Lebenshilfe Vorarlberg verantwortlich. „Wir wollten eine Trophäe kreieren, die einerseits unsere Philosophie widerspiegelt und andererseits unsere Unterstützung für den österreichischen Frauenfußball zum Ausdruck bringt“, sagt Stefan Plut von PLANET PURE, der die Trophäe im Rahmen des abschließenden Bundesliga-Spiels zwischen FC Wacker Innsbruck und USV Neulengbach (3:1) auch noch einmal ganz offiziell an die Siegerin übergab.
Die rund 1,6 Kilogramm schwere Skulptur wurde von Karl Seeberger und dem Team der Lebenshilfe Vorarlberg, die seit über 50 Jahren die Interessen von Menschen mit Behinderungen und deren Angehöriger vertritt, vollständig aus Holz gefertigt.
Neben fußball-typischen Elementen wurde auch ein Herz eingearbeitet. „Planet Pure hat ein Herz für die Natur und die Menschen. Das Herz steht deshalb gleichermaßen für die Nachhaltigkeit im Sinne unseres Planeten und die Leidenschaft, die unsere Fußballerinnen tagtäglich aufbringen. Wir hoffen, dass die Trophäe einen besonderen Platz einnehmen wird“, sagt Plut.
Kolb bekräftigt: „Mir ist bewusst, dass das eine ganz spezielle Trophäe ist. Die Idee dahinter finde ich richtig cool. Sie wird auf jeden Fall einen besonderen Platz bei mir zuhause bekommen.“
Zver und Wienerroither haben knapp das Nachsehen
Hinter Kolb reiht sich – als bestplatzierte Legionärin – Mateja Zver auf Platz 2 ein. Die Slowenin, die das Spiel der „Wölfinnen“ seit 2015 prägt, stand ebenfalls bei vier TrainerInnen ganz oben auf dem Stimmzettel. Christian Lang (SK Sturm Graz), Katja Gürtler (USV Neulengbach), Jessica Thieß (FFC Vorderland) und Milivoj Vujanovic (SKV Altenmarkt/Triesting) sahen die Offensivspielerin vorne. Bei den Fans belegte Zver Rang acht.
Andreas Strasser sah auf seinem Stimmzettel weder Siegerin Kolb noch Zver ganz vorne. Der Bergheim-Coach entschied sich für die Salzburgerin Katja Wienerroither. Die nunmehrige Sturm-Graz-Goalgetterin erhielt zudem von Graf und Koch-Levefre (jeweils zweite Nennung) Punkte und belegt damit in der Endabrechnung Platz drei.
Fanvoting: Katja Dorn mobilisierte am besten
In das Endergebnis flossen auch die Stimmen des Fanvotings ein. In der Gunst der Supporter lagen andere Spielerinnen ganz vorne. Die meisten Unterstützerinnen und Unterstützer vereinte Katja Dorn vom SKV Altenmarkt/Triesting hinter sich. Die U19-Nationalspielerin verbuchte 1215 Votes und sicherte sich fünf Punkte für die Gesamtwertung.
Dahinter reihten sich Torhüterin Magdalena Eberhardt (FC SKINY Südburgenland), die 174 Stimmen und damit drei Punkte erhielt, und die Kroatin Andrea Glibo (FC Wacker Innsbruck) die dank 70 Stimmen einen Punkt für die Gesamtwertung verbuchte, ein.
Insgesamt tauchten auf den Stimmzetteln der Fans 89 unterschiedliche Namen auf. Über 2000 Votes wurden registriert.
Wahl zur Spielerin der Saison 2020/21: Endergebnis
1. Lisa Kolb/USV Neulengbach/29 Punkte
2. Mateja Zver/spusu SKN St. Pölten/21
3. Katja Wienerroither/SK Sturm Graz/11
4. Jasmin Eder spusu/SKN St. Pölten/9
5. Katja Dorn/SKV Altenmarkt/Triesting/5
6. Emelie Kobler/FC Bergheim/4
7. Magdalena Eberhardt/FC SKINY Südburgenland/3
8. Lara Felix/USV Neulengbach/3
9. Michaela Fischer/FC Bergheim/3
10. Valentina Kröll/SK Sturm Graz/3
10. Vanessa Gritzner/SK Sturm Graz/3
12. Andrea Glibo/FC Wacker Innsbruck/1
13. Annabel Schasching/SK Sturm Graz/1
14. Karina Bauer/SG Austria Wien/USC Landhaus/1
15. Lilli Purtscheller/FC Wacker Innsbruck/1
16. Anna Bereuter/spusu SKN St. Pölten/1
(Bei Punktgleichheit entschied das Abschneiden beim Fanvoting über die Reihung.)
Medieninfo ÖFB
29.05.2021