Zum Auftakt der Gruppenphase in der Champions League stand das Duell FC Sevilla gegen FC Red Bull Salzburg auf dem Programm. In einem verrückten Spiel holten die Bullen beim spanischen Spitzenverein ein verdientes 1:1 (1:1)-Unentschieden.
Beide Teams legten im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Die Gastgeber hatten ein optisches Übergewicht und fanden durch En-Nesyri (6.) und Gomez (17.) die ersten beiden guten Möglichkeiten vor. Red Bull Salzburg stand kompakt in der eigenen Hälfte, presste bei weitem nicht so intensiv wie in der heimischen Meisterschaft, und suchte das Heil in Konterangriffen. Diese waren durchaus sehr gefährlich. So auch in der elften Minute. Da unterband Diego Carlos einen Konterangriff der Gäste über Adeyemi mit einem Foulspiel. Zunächst wurde das Vergehen knapp vor der Strafraumgrenze festgelegt. Der VAR schritt ein und stellte fest, dass das Foulspiel exakt auf der Linie war. Somit gab es Elfmeter für FC Red Bull Salzburg.
Der Gefoulte trat an und setzte den Ball knapp neben das Tor. In der 20. Minute gab es vor dem Tor der Gastgeber den nächsten Aufreger. Nach einem völlig unnötigen Rempler von Jesus Navas gegen Adeyemi zeigte der Schiedsrichter aus Weißrussland erneut auf den Elfmeterpunkt. Sucic behielt die Nerven und traf zur 0:1-Führung. In der Folge konnte sich Red Bull Salzburg geschickt aus dem Druck befreien. In den Konterangriffen waren die Mozartstädter die gefährlichere Mannschaft. So auch in der 36. Minute. Als Sevilla-Torhüter Bounou Salzburg-Stürmer Adeyemi an der Strafraumgrenze abräumte gab es den dritten Elfmeter. Sucic übernahm erneut die Verantwortung und setzte den Ball an die Stange. Auf der Gegenseite stand in der 40. Minute erneut der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Wöber traf En-Nesyri im eigenen Strafraum nur seinen Gegenspieler. Den Elfmeter gab es nach kurzen Videostudium. Rakitic übernahm die Verantwortung und setzte den Ball zum 1:1-Pausenstand in die Maschen.
Die erste Halbzeit endete übrigens mit einem Eintrag in die Geschichtsbücher. Noch nie gab es vier (!) Elfmeter in einer ersten Halbzeit in einem Gruppenspiel der europäischen Königsklasse.
Die zweite Halbzeit ging in derselben, verrückten Art weiter. In der 47. Minute hätten die Bullen erneut in Führung gehen können. Adeyemi vernascht seinen Gegenspieler spektakulär legt den Ball zur Mitte zu Sesko. Seinen Abschluss legt Torhüter Bounou mit einer sensationellen Parade über die Latte. 180 Sekunden später dezimierten sich die Gastgeber selbst. Torjäger En-Nesyri setzt im Strafraum der Bullen zu einer dreisten Schwalbe an. Schiedsrichter Kulbakov aus Weißrussland hatte keine andere Wahl als den Stürmer mit der Gelb-Roten Karte vom Platz zu schicken. Nun drehte sich das Spielgeschehen. Red Bull Salzburg übernahm in Überzahl das optische Kommando und die Gäste verlegten sich auf Konterangriffe.
In der 57. Minute gab es die nächste völlig verrückte Aktion. Solet hämmerte den Ball völlig alleine über das leere Tor der Spanier. Zum Glück hatte der Schiedsrichterassistent die Fahne oben. In der Folge taten sich die Mozartstädter extrem schwer erwähnenswerte Offensivaktionen herauszuspielen. Im Gegenteil! Der FC Sevilla war die deutlich torgefährlichere Mannschaft. Die Spanier hätten durch Mir (74.) und Lamela (78.) in Führung gehen können, wohl eher müssen! Die letzte Möglichkeit im Spiel war den Gästen vorbehalten. Aaronson prüfte in der 91. Minute den Goalie der Gastgeber. Es blieb am Ende beim 1:1-Unentschieden.
Die Punkteteilung ging am Ende durchaus in Ordnung. Beide Teams hätten für die Entscheidung sorgen können, taten es allerdings nicht! Red Bull Salzburg startet mit einer bärenstarken Leistung in die Gruppenphase und einem hochverdienten Punktegewinn. Es wäre zwar durch „mehr möglich“ gewesen. Auf die Leistung können die Bullen definitiv aufbauen und das Resultat sollte Mut für die weiteren Spiele in der Königsklasse geben.
FC Sevilla vs FC Red Bull Salzburg 1:1 (1:1)
Ramon Sanchez-Pizjuan, SR Kulbakov/BLR
Tore: Rakitic (42./Elfmeter) bzw. Sucic (21./Elfmeter)
Anm.: Adeyemi vergibt Elfmeter (13.), Sucic setzt Elfmeter an die Stange (37.) – beide FC Red Bull Salzburg
Gelb-Rote Karte: En-Nesyri (50./FC Sevilla/Schwalbe)
Aufstellungen:
FC Sevilla: Bono – Navas (87./Montiel), Diego Carlos, Kounde, Acuna – Jordan (46./Delaney), Fernando, Rakitic (66./Mir) – Suso (46./Ocampos), En-Nesyri, Gomez (58. Lamela)
FC Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber (51./Piatkowski), Ulmer – Sucic, Camara, Aaronson, Seiwald (79./Capaldo) – Adeyemi (80. Okafor), Sesko (67./Adamu)
14.09.2021