Anna Kiesenhofer sieht nach 17. Platz und bestem WM-Ergebnis noch Steigerungspotential

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Auf die Plätze 20 in Yorkshire und 18 in Imola folgte nun der 17. Rang für Anna Kiesenhofer im Einzelzeitfahren bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften in Brügge in Belgien. Österreichs Olympiasiegerin zog aber mit ihrem besten WM-Ergebnis ihrer Karriere kein glückliches Fazit.

„Ich bin nicht zufrieden heute. Die Beine waren vielleicht gut, aber es ist vieles nicht nach Wunsch gelaufen in der direkten Vorbereitung und es fiel mir dadurch auch schwer den Fokus auf der Strecke zu halten“, erklärte die 30-Jährige, die vor knapp zwei Monaten in Tokio für die Sensation der Olympischen Spiele gesorgt hatte mit ihrem 137 Kilometer langen Ausreißversuch im Straßenrennen, der sie zur Goldmedaille führte.

Der dadurch zusätzliche angefallene Stress mit Terminen und Verpflichtungen gehörte zu den Faktoren, die nun in Belgien kein für sie besseres Ergebnis zuließen: „Nach dem Erfolg waren natürlich die EM und die WM nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Die mentale Stärke, die du für diesen Kurs mit den langen Geraden benötigst, war heute nicht da.“

Mit einem Schnitt von 50,383 Kilometer pro Stunde kürte sich die niederländische Straßeneuropameisterin Ellen Van Dijk zur neuen Weltmeisterin im schnellsten jemals gefahrene Einzelzeitfahren in der Geschichte der Titelkämpfe. Die zweitplatzierte Marlen Reusser aus der Schweiz war lediglich 10 Sekunden langsamer als die Niederländerin, deren Teamkollegin und Zeitfahrolympiasiegerin Annemiek Van Vleuten landete auf dem Bronzerang auf dem flachen Highspeedkurs.

„Die Strecke fand ich sehr cool und hätte mir richtig entgegenkommen können. Denn ich mag es, wenn man sich nie ausrasten kann. Aber das kommt auch starken Fahrerinnen, die richtig viel Watt treten können, auch sehr entgegen“, wusste Kiesenhofer, die auf Rang 17 einen Rückstand von 2:56 Minuten aufwies und sich in einem großen Grüppchen an Fahrerinnen befand, die knapp beisammen lagen von der Zeit her.

Denn die Ränge elf bis 22 trennten nach den 30,3 Kilometern von Knokke-Heist nach Brügge nur eine halbe Minute. „Deshalb weiß ich auch, dass ich sicher noch viel Potential im Zeitfahren habe“, erklärte die Niederösterreicherin abschließend.

Ergebnis Einzelzeitfahren Elite Frauen:
GOLD: Ellen Van Dijk (NED) 36:05 Minuten
SILBER: Marlen Reusser (SUI) + 0:10
BRONZE: Annemiek Van Vleuten (NED) + 0:24
17. Anna Kiesenhofer (AUT) + 2:56

Presseinfo Österreichischer Radsport-Verband

20.09.2021