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Der Weltverband International Federation of American Football (IFAF) hat die Ausrichtung der der 6. IFAF World Championship der Herren für das Jahr 2023 neu ausgeschrieben. Die IFAF umfasst über 70 Mitgliedsverbände auf allen Kontinenten und organisiert Weltmeisterschaften im American Football seit 1999 normalerweise in einem Vier-Jahres-Turnus.

2019 allerdings hatte die Football-WM nicht wie ursprünglich geplant in Australien stattfinden können und war auf 2023 verschoben worden. Mittlerweile haben der Weltverband und die vorgesehenen Ausrichter in Australien sich darauf verständigt, dass – auch wegen der weiter ungewissen Auswirkungen der Corona-Krise – es sinnvoller wäre, die erstmalige Ausrichtung eines solch großen Turnieres auf dem „fünften Kontinent“ für einen späteren Zeitpunkt mit höherer Planungssicherheit aufzusparen. Der Weltverband hat daher ein neues Bewerbungsverfahren eröffnet.

Für das Turnier wird mit acht Teilnehmernationen geplant, neben Titelverteidiger USA und dem Gastgeber gäbe es also sechs Plätze, für die Qualifikationen auf den Kontinenten ausgetragen werden müssten. Der Weltverband will sicherstellen, dass sein „Flagship Event“ im Sommer 2023 in jedem Fall stattfinden kann, unabhängig davon, dass derzeit der internationale Spielbetrieb natürlich noch unter den Folgen der Corona-Pandemie leidet.

Der American Football Verband Deutschland (AFVD) als Mitglied der IFAF begrüßt den Schritt, der in den kommenden Monaten Planungssicherheit auch für das deutsche Nationalteam schaffen soll. „Es war sicherlich ein ehrgeiziges Unterfangen, die WM in Australien zu planen. Australische Nationalmannschaften haben immer weite Wege auf sich genommen, um an WMs teilzunehmen. Dem australischen Football wäre es zu gönnen, auch einmal Gastgeber sein zu können“, sagt Robert Huber, Präsident der AFVD. „Doch wir müssen uns der Realität stellen, dass weniger als zwei Jahre vor dem geplanten Termin in der derzeitigen Lage die Risiken bei der Planung des WM-Turnieres minimiert werden müssen. Aus unseren vielen Gesprächen mit Vertretern anderer IFAF-Mitgliedsverbände wissen wir, dass wir uns im Weltverband alle einig sind.“

Der Weltverband und damit die Sportart American Football war vor einigen Jahren vom IOC vorläufig anerkannt worden. Die verlässliche und kontinuierliche Organisation von Weltmeisterschaften, besonders jener der Herren, ist allerdings einer der Punkte, die von den großen Organisationen des internationalen Sports besonders in den Blickpunkt gerückt werden, wenn weitere Schritte der Anerkennung folgen sollen. Für die IFAF ist es daher elementar, wieder zum normalen Vier-Jahres-Turnus zurückkehren zu können und 2023 in jedem Fall um den WM-Titel spielen zu lassen.

Auch für den AFVD ist die Austragung der WM 2023 wichtig. Für das deutsche Nationalteam kann der Verband in sportlicher Sicht eine Herausforderung mit der geplanten Länderspielserie gegen den Dauer-Rivalen aus Österreich zwar selbst schaffen. Staatliche Stellen stellen jedoch naturgemäß offizielle WM-Turniere in den Vordergrund. Dem AFVD war es in den letzten Jahren gelungen, die Bedingungen der öffentlichen Sportförderung seitens des Bundes in seinem Sinne so anpassen zu lassen, dass in Sportarten mit mehr als 35 Aktiven im Kader (was quasi nur für American Football gilt), eine WM-Endrunde mit acht Teilnehmern ausreicht, um die Förderungswürdigkeit der Sportart in Deutschland zu begründen. Nach diesem Verhandlungserfolg auf politischer Ebene im Inland muss die internationale „Football Community“ aber nun auch wieder solch ein Achter-WM-Turnier liefern.

Medieninfo AFVD

24.09.2021