In der Partie Vienna Capitals vs. Fehérvár AV19 in der dritten Runde der bet-at-home Ice Hockey League setzte es für die Gastgeber die dritte Niederlage in Folge. Bereits zum zweiten Mal gaben die Wiener, die über weite Strecken der Partie müde und ideenlos wirkten, eine komfortable Führung aus der Hand und stehen nach drei Spielen weiterhin ohne Zähler am Tabellenende.
Die Wiener durften auch gleich zu Beginn mit einem Powerplay in die Partie kommen. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten fand Alex Wall jedoch Neuzugang Nicolai Meyer auf freier Fläche. Der Däne konnte sich sein Ziel in Ruhe anschauen und den Puck dann per Slapshot ins Netz der Gäste befördern (2.). Die folgenden Minuten waren von unsauberen Pässen und Abstimmungsschwierigkeiten auf beiden Seiten geprägt. Mit dem ihrerseits ersten Überzahlspiel kamen nach rund fünf Minuten die Ungarn in Fahrt. Obwohl der Ausgleich nicht fallen wollte, musste Bernhard Starkbaum immer wieder brenzlige Situationen entschärfen, nachdem seine Vordermänner in Konter gelaufen waren und vor dem eigenen Kasten die Orientierung verloren hatten. Wie aus dem Nichts kam daher auch der zweite Treffer für die Hausherren. Nach einem Konter fand Meyer Sturmpartner Sutter auf engem Raum im Slot. Der Nordamerikaner zog sofort ab und brachte die Scheibe im Tor der Teufel unter (15.).
Zu Beginn des Mittelabschnittes gestaltete sich die Partie deutlich ruhiger, wenngleich die Gäste weiterhin klar das Chancenplus behielten. Je länger der Durchgang jedoch dauerte, desto aktiver wurden die Ungarn, die kurz vor der Halbzeitmarke im Powerplay schlussendlich durch einen Schuss aus dem äußeren Slot von Fournier erstmals einnetzen konnten (29.). Das Momentum aus dem Anschlusstreffer verspielten sich die Teufel mit zwei knapp aufeinander folgenden Strafen jedoch selbst. In doppelter Überzahl gelang den Hauptstädtern ein erfolgreiches Kombinationsspiel und Nicolai Meyer konnte aus kurzer Distanz abermals einnetzen (33.). Die Gäste nahmen in der zweiten Hälfte des Drittels zu viele Strafen und mussten sich so vor allem auf Defensivarbeit konzentrieren, .
Nach anfänglichem Unterzahlspiel am Beginn des Schlussdurchgangs gaben jedoch wieder die Ungarn das Tempo vor. Nach einigen weiteren wichtigen Paraden von Caps-Schlussmann Starkbaum, musste sich der Nationaltorhüter in einem weiteren Unterzahlspiel seiner Mannschaft neuerlich geschlagen geben. Nach einem Gerangel an der linken Bande kam der Puck zu Istvan Terbocs, der auf der rechten Seite vollkommen alleine gelassen wurde. Der Ungar hatte genügend Zeit, näher an das Tor zu fahren und schlussendlich auf 2:3 zu verkürzen (45.). Fehérvár blieb die deutlich aktivere Mannschaft und erzwang wenig später die nächste Strafe. Nach einem schnellen Passspiel stand Alex Petan an der rechten Stange goldrichtig und musste nach Zuspiel die Scheibe nur noch in das offene Tor drücken (49.). Bei den Wienern machte sich nach der zweiten in Folge vergebenen Führung eine Mischung aus Frust und Müdigkeit breit. Die deutlich frischer auftretenden Ungarn scheiterten in ihren aufeinander folgenden Angriffen einzig an der eigenen Ungenauigkeit oder Bernhard Starkbaum. Da die Gäste jedoch nicht nachließen, konnten diese schlussendlich den ersten Führungstreffer der Partie erzwingen. Nachdem eine weitere Strafe der Wiener ausgelaufen war, entstand ein Gerangel vor dem Tor der Gastgeber. Anze Kuralt reagierte am schnellsten und erzielte den zu diesem Zeitpunkt verdienten Treffer zum 3:4 (58.). Den entmutigten und ideenlosen Gastgebern gelang auch in den letzten zweiten Spielminuten und trotz Empty Net nicht viel und die Capitals müssen so abermals nach Führung eine Niederlage hinnehmen.
Unterm Strich darf sich Fehérvár über einen doch etwas knappen, aber vollkommen verdienten Sieg in der Bundeshauptstadt freuen. Die Ungarn ließen auch nach Rückstand nicht locker, verbuchten in allen drei Dritteln deutlich mehr Torschüsse. Die Wiener dürfen sich bei nur fünfzehn Schüssen auf den Kasten der Gäste nicht über ihre drei Treffer beschweren, ließen defensiv Bernhard Starkbaum streckenweise vollkommen alleine. Der Veteran im Tor der Caps hielt seit Team lange in Führung, war gegen siebenunddreißig Schüsse auf sein Gehäuse schlussendlich jedoch machtlos.
Vienna Capitals vs. Fehérvár AV19 3:4 (2:0/1:1/0:3)
SR: OFNER, RENCZ, Durmis, Konc; Zuschauer: 4.700
Tore VIC: Meyer (2., PP), Sutter (15.), Meyer (33., PP2)
Tore AVS: Fournier (29., PP), Terbocs (45., PP), Petan (49., PP), Kuralt (58.)
Schüsse: 15:37
Strafminuten: 12:8
für Sportreport (Lukas Hörmandinger)
24.09.2021