Titelverteidiger Alaphilippe holt erneut Gold - Schönberger wie in Imola bester Österreicher im WM-Rennen

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Die belgischen Radfans verwandelten mit ihrer Emotion und ihrer Begeisterung das 268,3 Kilometer lange Rennen der Elitemänner am Sonntag bei den Straßenweltmeisterschaften in Flandern in ein großes Fest.

Über die ganze Strecke verteilt standen die Reihen der Zuschauer und bekamen eine tolle Show geboten. Am Ende siegte Titelverteidiger Julian Alaphilippe als Solist, bester Österreicher wurde der Oberösterreicher Sebastian Schönberger, der in der größten Verfolgergruppe auf Platz 28 landete.

„Die Kulisse ist schwer zu übertreffen. Es waren überall Leute und die Schlussrunden waren bombastisch. Man sieht, dass der Radsport boomt“, schilderte der 27-Jährige aus Schalchen im Innviertel. Über lange Zeit des Rennens präsentierten sich Österreichs Männer gut, brachten mit dem jungen Tiroler Patrick Gamper sogar einen Fahrer in die erste Ausreißergruppe des Tages.

„Es hat gut funktioniert mit der Gruppe. Am Anfang hatten wir nicht zu viel Vorsprung bekommen und dann haben sie noch früh attackiert. Es war der Plan, mit der frühen Attacke das Finale ein wenig zu antizipieren“, erklärte der 24-Jährige, der sich kurz nach dem Start in Antwerpen mit einigen Fahrern absetzen konnte.

Doch schon auf der ersten der beiden schweren Flandrien-Runden, welche mit steilen Anstiegen und Kopfsteinpflasterpassagen gespickt war, folgten Konterattacken aus dem Feld und der Vorsprung der ersten Ausreißer sank rapide: „Ich hatte gehofft durch die Gruppe ins Finale zu kommen, aber das ging nicht auf. Bei der Selektion war ich nicht gut positioniert und daher chancenlos“, berichtete Gamper.

Denn als wieder alles zusammenlief, attackierten die großen Nationen und schafften es eine starke Gruppe zu formieren. An der schweren Bekestraat lösten sich dann noch die Favoriten um den späteren Weltmeister Alaphilippe und sprangen an die Gruppe heran. Dank mehrere Teamkollegen brachten sie einen entscheidenden Abstand zwischen sich und dem verbliebenen Hauptfeld.

„Leider war ich zu weit hinten und konnte im Pflasterabschnitt nicht dranbleiben. Die Beine waren gut“, meinte Schönberger. Nachdem zur Rennmitte schon Marco Haller zurückfiel und später aufgab, war das verbliebene rot-weiß-rote Trio chancenlos gegen die 17-köpfige Ausreißergruppe: „Dafür sind wir eine zu kleine Mannschaft, dass wir da noch was ausrichten können.“

Pech hatte Michael Gogl, der sich mit einem schleichenden Plattfuß auf Rang 54 in das Ziel mühte. „Ich habe nicht den besten Tag erwischt und dann kam das mit dem Vorderreifen noch dazu“, erzählte der Oberösterreicher, der sich für das WM-Rennen viel vorgenommen hatte: „Das ist aber leider auch unser Sport, dass es am Tag X dann so überhaupt nicht nach Wunsch laufen kann“, fügte er an.

Vor allem die Kulisse begeisterte die rot-weiß-roten Fahrer. „Ich glaube es gab selten so eine WM, wo die Fans die Fahrer so oft sehen konnte. Die Veranstalter haben eine gute Kurswahl getroffen, die Stimmung war sehr eindrucksvoll“, bilanzierte Gamper. Von den über 190 gestarteten Athleten erreichte nur ein Drittel das Ziel in Löwen.

Ergebnis Elite Frauen Straße (268,3 km):
GOLD: Julian Alaphilippe (FRA) 5:56:34
SILBER: Dylan Van Baarle (NED) + 0:32
BRONZE: Michael Valgren (DEN) + 0:32
28. Sebastian Schönberger (AUT) + 6:27
38. Patrick Gamper (AUT) + 6:27
54. Michael Gogl (AUT) + 6:40
. Marco Haller (AUT) DNF

Presseinfo
Österreichischer Radsportverband

26.09.2021