2 Siege für Lucas Miedler in den Qualifikationsbewerben der Erste Bank Open | Alexander Zverev: „Es gibt nichts Größeres, als eine Goldmedaille zu gewinnen!“

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Mit zwei Erfolgen startete am Samstag Lucas Miedler in die Qualifikationsbewerbe der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle.

Im Einzel bezwang der 25-jährige Niederösterreicher mit aktueller Weltranglisten-Position 311 den als Nummer acht gesetzten Deutschen Peter Gojowczyk (ATP-Rang 85) mit 7:6 (7/4), 6:2 und trifft nun am Sonntag mit Beginn um 13.00 Uhr im Kampf um einen Platz im 32er-Hauptfeld auf den topgesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe (ATP-48), der sich gegen den Slowaken Alex Molcan (ATP-112) mit 6:4, 3:6, 6:1 durchsetzte.

Auch in der Qualifikation für das Doppel durfte sich Miedler mit seinem Tiroler Partner Alexander Erler, mit dem er heuer sensationell das ATP-Turnier in Kitzbühel gewonnen hatte, über einen 6:3, 6:2-Erfolg über die italienisch-argentinische Paarung Simone Bolelli und Maximo Gonzalez freuen. Letzte Hürde für Erler/Miedler auf dem Weg in den Hauptbewerb ist nun das Duo Sander Gille (BEL)/Dominik Koepfer (GER). Im Einzel musste sich der 23-jährige Erler (ATP-328) hingegen dem Italiener Gianluca Mager (ATP-67) knapp mit 7:6 (7/2), 2:6, 4:6 geschlagen geben. Der dritte in der Einzel-Qualifikation gestartete Österreicher Jurij Rodionov (ATP-132) hatte gegen den südafrikanischen Wien-Sieger 2018 Kevin Anderson (ATP-60) mit 1:6, 4:6 das Nachsehen.

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Olympiasieger Alexander Zverev: „Es gibt nichts Größeres, als eine Goldmedaille zu gewinnen!“
Bestens aufgelegt präsentierte sich am Samstag Alexander Zverev bei einer virtuellen Pressekonferenz im Vorfeld der Erste Bank Open, in deren Rahmen die aktuelle Nummer vier der Weltrangliste noch einmal den Olympiasieg von Tokio Revue passieren ließ. „Nach diesem Erfolg glaube ich viel mehr daran, dass ich meine Ziele erreichen kann. Davor war es eher so, dass man von großen Erfolgen träumt, auch wenn man ein Topspieler war. Es gibt nichts Größeres, als eine Goldmedaille zu gewinnen. Jetzt, wo ich eine habe, weiß ich, dass ich überall eine Chance habe“, sagte Zverev, der 2017 zum letzten Mal in der Wiener Stadthalle aufgeschlagen hat.

Damals war er im Viertelfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und musste sich dem Franzosen in zwei Sätzen geschlagen geben. „In der Nacht vor diesem Match ist es mir nicht gut gegangen, daher war ich nach dem ersten Satz körperlich ziemlich durch. In den darauffolgenden Jahren habe ich dann in Basel gespielt, aber jetzt freue ich mich, wieder hier zu sein. Wien ist eine wunderbare Stadt und im Stadion hier herrscht eine tolle Atmosphäre, daher hoffe ich, eine gute Woche zu haben“, ergänzte der 24-jährige Hamburger, der mit seinem Herzblatt Sophia Thomalla nach Österreich gekommen ist.

Seine Viertelfinal-Niederlage in der Vorwoche in Indian Wells nach zwei vergebenen Matchbällen gegen den US-Boy Taylor Fritz hat Zverev abgehakt. „Ich habe in Indian Wells immer so meine Probleme. Man hat gesehen, dass die Topspieler schon etwas müde sind und ihnen die Spritzigkeit ein bisschen gefehlt hat. Ich bin aber immer noch sehr, sehr motiviert“, so Zverev, der in der Auftaktrunde der Erste Bank Open auf den Serben Filip Krajinovic treffen wird. Im Doppel tritt der Deutsche mit Jürgen Melzer an, der in Wien sein letztes Turnier auf der großen Tennisbühne bestreiten wird. „Jürgen hat mich vor einiger Zeit angerufen und gefragt, ob ich mit ihm in Wien nicht Doppel spielen möchte. Ich habe nicht lange gezögert und sofort zugesagt – vielleicht kann ich ihm ja helfen, sein letztes Turnier zu gewinnen“, meinte Zverev, der sich auch daran erinnerte, dass er bei einem seiner ersten Matches auf der ATP-Tour eine klare Niederlage gegen den jetzigen ÖTV-Sportdirektor einstecken musste: „2014 hat mich Jürgen in München mit 6:1, 6:2 abserviert.“

Die von Turnierdirektor Herwig Straka am Samstag vorgenommene Auslosung ergab gleich einige Erstrundenkracher – allen voran das Match des topgesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov. Damit kommt es zur Neuauflage der vorjährigen Achtelfinal-Partie in Wien, die Dimitrov in drei hart umkämpften Sätzen für sich entschied. „Tsitsipas gegen Dimitrov könnte bei jedem Turnier ein Finale sein, auch bei einem Grand Slam“, betonte Straka. Der zweifache Wien-Sieger Andy Murray (2014, 2016) bekommt es in seinem „Erstrunder“ mit dem starken Polen Hubert Hurkacz zu tun. Dennis Novak muss hingegen noch bis Sonntag warten, ehe er seinen Gegner kennt – dem Niederösterreicher wurde nämlich ein Qualifikant zugelost.
 


 
„Überflieger“ Carlos Alcaraz triumphiert bei Red Bull BassLine
Mit einer fulminanten Premiere von Red Bull BassLine starteten am Freitag die Erste Bank Open in Wien! Bei der ersten Auflage dieses Tiebreak-Turniers vor mehr als 1.000 Zuschauern im Tenniszelt am Platz des Wiener Eislauf-Vereins triumphierte der spanische „Überflieger“ Carlos Alcaraz, der sich im Finale gegen den griechischen Weltranglisten-Dritten Stefanos Tsitsipas mit 7:4, 7:5 durchsetzte. „Das war eine coole Erfahrung. Ich hoffe, dass ich schon bald wieder einmal bei so einem aufregenden Event dabei sein kann“, strahlte Alcaraz.

Es dauerte nicht lange, bis der Funke bei der Premiere von Red Bull BassLine auf die mehr als 1.000 Zuschauer übersprang. Kein Wunder, heizten doch Moderator Andi Brewi und DJ Mosaken, der auch während der Ballwechsel an den Reglern drehte, die Stimmung ordentlich an. Von der Atmosphäre angespornt, ließen sich auch die acht Tennisstars nicht lange bitten und begeisterten die Fans mit jeder Menge Zauberschlägen.

Überragender Spieler des Abends war der erst 18-jährige Carlos Alcaraz, der auf dem Weg zum Sieg keinen einzigen Satz abgab. Einem 7:0, 12:10 zum Auftakt in einem rein spanischen Duell gegen Feliciano Lopez ließ Alcaraz, der auch im Hauptbewerb der Erste Bank Open aufschlagen wird, ein souveränes 7:4, 7:4 gegen den Chilenen Cristian Garin folgen. Im Finale war Alcaraz, der schon als Nachfolger seines Landsmanns Rafael Nadal gehandelt wird, auch gegen Stefanos Tsitsipas der überragende Mann auf dem Platz und gab dem Griechen mit 7:4, 7:5 das Nachsehen.

„Dieses Turnier war ein richtig cooles Erlebnis. Die Fans sind voll mitgegangen, dazu die Musik während der Ballwechsel – das war einmal ganz etwas anderes. Klar freue ich mich sehr über den Sieg – vor allem deshalb, weil ich sehr gut gespielt habe“, jubelte Alcaraz. Auch Stefanos Tsitsipas, der sich sehr aktiv in die Entwicklung von Red Bull BassLine eingebracht hat, bilanzierte zufrieden. „Ich denke, das ist ein neuer, aufregender Event, an dem besonders die jüngeren Fans ihren Gefallen finden. Der Start hier ist super gelungen, auch dank des euphorischen Wiener Publikums. Vielen Dank, dass ihr so mitgegangen seid“, bedankte sich die aktuelle Nummer drei der Welt beim Publikum und beendete die Rede bei der Siegerehrung mit einer Gratulation an Alcaraz. „Jetzt habe ich schon wieder gegen dich verloren, aber du hast dir den Sieg verdient“, spielte Tsitsipas auf die jüngste Fünfsatzniederlage in der dritten Runde der US Open in New York an.

Für die beiden Österreicher Dennis Novak und Jurij Rodionov war jeweils im Viertelfinale Schluss. Novak musste sich nach starkem Beginn Tsitsipas mit 7:4, 5:7, 5:7 beugen. Rodionov unterlag Garin mit 3:7, 6:8.

Red Bull BassLine (Viertelfinale):
Reilly Opelka (USA) – Cameron Norrie (GBR) 9:7, 9:7
Carlos Alcaraz (ESP) – Feliciano Lopez (ESP) 7:0, 12:10
Cristian Garin (CHI) – Jurij Rodionov (AUT) 7:3, 8:6
Stefanos Tsitsipas (GRE) – Dennis Novak (AUT) 4:7, 7:5, 7:5

Semifinale:
Alcaraz – Garin 7:4, 7:4
Tsitsipas – Opelka 7:2, 8:6

Finale:
Alcaraz – Tsitsipas 7:4, 7:5
 


 
Presseinfo
Erste Bank Open

23.10.2021