Carlos Alcaraz brauste mit Hochgeschwindigkeits-Tennis ins Halbfinale der Erste Bank Open in Wien und und trifft dort auf Alexander Zverev

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Das zweite Halbfinale bei den mit 2.089.338 Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle bestreiten Frances Tiafoe und Jannik Sinner!

Tiafoe bezwang am Freitag im Viertelfinale in einer „verrückten“ Partie Diego Schwartzman mit 6:4, 7:6 (8/6). Der US-Qualifikant lag im zweiten Durchgang dank zweier Breaks bereits mit 5:1 voran und ließ beim Stand von 5:2 auch einen Matchball ungenützt. In dieser scheinbar aussichtlosen Situation drehte Schwartzman plötzlich auf, nahm seinem Gegner gleich dreimal den Aufschlag ab und servierte bei 6:5 zum Satzausgleich. Doch der argentinische Wien-Finalist von 2019 kassierte ein Break zum 6:6, womit der zweite Durchgang ins Tiebreak ging.

Dort hatte Schwartzman bei 6:5 und Aufschlag Tiafoe einen Satzball, den der US-Boy jedoch abwehren konnte. Den zweiten Matchball verwertete der aktuelle Weltranglisten-49. zum 8:6 in der Kurzentscheidung, damit setzte Tiafoe nach dem Achtelfinalsieg am Donnerstag gegen den topgesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas seinen Erfolgslauf in Wien fort. „Zwei so große Spieler in Folge zu schlagen, ist Wahnsinn. Das Ende war heute komplett verrückt“, freute sich Tiafoe, der auch erklärte, warum er nach einem kleinen Tief jetzt wieder zurück in die Spur gefunden hat. „Am Anfang ist meine Karriere nur nach oben gegangen. Ich habe viel Geld verdient und konnte meiner Familie helfen, wurde dadurch aber nachlässig und zufrieden. Das musste ich wieder ändern, daher habe ich einige Schrauben angezogen und nehme jetzt meine Karriere so ernst wie möglich. Man wird mich in Zukunft noch mehr gutes Tennis spielen sehen – und das ist gut für mich, die Fans und das Tennis selbst“, meinte ein selbstbewusster Tiafoe.

Jannik Sinner ist mit einem 7:5, 6:1 gegen den als Nummer vier gesetzten Norweger Casper Ruud nicht nur in das Semifinale eingezogen, sondern hat mit diesem Sieg auch den Sprung in die Top Ten der Weltrangliste geschafft. Vor zwei Jahren hatte der Italiener ebenfalls in der Wiener Stadthalle mit dem Vorstoß unter die 100 besten Tennisspieler der Welt schon einmal einen Meilenstein in seiner Karriere gesetzt. Sinner hat seine letzten elf (!) Matches in der Halle auf Hartplatz allesamt ohne Satzverlust gewonnen. Zur Halbfinal-Partie gegen Tiafoe sagte er: „Ich habe gegen ihn schon zweimal gespielt. Er ist ein super Spieler mit viel Talent. Das wird mit Sicherheit kein einfaches Match!“
 


 

Carlos Alcaraz brauste mit Hochgeschwindigkeits-Tennis ins Halbfinale der Erste Bank Open in Wien und und trifft dort auf Alexander Zverev

Mit einem fulminanten Match zwischen dem Spanier Carlos Alcaraz und dem Italiener Matteo Berrettini wurde der Viertelfinal-Tag bei den mit 2.089.338 Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle eröffnet!

Nach 2:40 Stunden Hochgeschwindigkeits-Tennis und einem packenden Schlagabtausch hatte schließlich der erst 18-jährige Alcaraz mit 6:1, 6:7 (2/7), 7:6 (7/5) das bessere Ende für sich. Für den Schützling des ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan-Carlos Ferrero ist es das erste Semifinale auf der Tour bei einem 500er-Turnier. Im kroatischen Umag hatte Alcaraz heuer seinen ersten ATP-Turniersieg gefeiert, bei den diesjährigen US Open in New York gelang ihm in der dritten Runde gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas sein erster Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler, in Wien ließ er nun den zweiten gegen den Weltranglisten-Siebenten Berrettini folgen.

„Das war heute ein unfassbares Match. Ich bin super gestartet und hatte auch zu Beginn des zweiten Satzes Breakchancen. Aber dann hat er begonnen, besser zu servieren, und ich konnte als Rückschläger nicht viel tun. Es war ein sehr knappes Match und sicher eine meiner besten Leistungen, die ich bisher gezeigt habe – ähnlich wie gegen Tsitsipas in New York“, strahlte das Tennis-Juwel in der Pressekonferenz nach dem Match. Auf die Frage nach seiner mentalen Stärke antwortete Alcaraz: „Der mentale Faktor ist ein sehr wichtiger Teil. Er ist der Schlüssel, um gutes Tennis von Anfang bis zum Ende zu spielen. Heute war das sicher mein Erfolgsfaktor. Ich habe mich von den vergebenen Chancen im zweiten Satz nicht beeindrucken lassen – mental war ich also wirklich gut drauf“, ergänzte der aktuelle Weltranglisten-42.

Alcaraz prallt am Samstag mit Beginn um 14.00 Uhr im Kampf um ein Finalticket auf den als Nummer zwei gesetzten Deutschen Alexander Zverev. Der amtierende Olympiasieger setzte sich in einem weiteren dramatischen Dreisatz-Fight gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime mit 6:4, 3:6, 6:3 durch. Die Entscheidung zugunsten Zverevs fiel in einem wahren Marathongame Mitte des dritten Satzes, in dem der Weltranglisten-Vierte seinen sechsten Breakball zum 4:2 verwerten konnte. Danach ließ Zverev bei eigenem Service nichts mehr anbrennen und spielte die Partie souverän nach Hause.

„Ich freue mich, dass ich im Halbfinale bin. Es war ein schwieriges Match, das ich mir selber ein bisschen schwer gemacht habe. Den Volley, den ich im zweiten Satz verschlagen habe und danach ein Break kassiert habe, würde jeder Zuschauer hier in der Stadthalle wohl ins Feld bringen. Da sieht man, dass auch Profis nur Menschen sind“, meinte Zverev nach der Partie. „Anfang des dritten Satzes habe ich mir ein bisschen in die Hose geschissen. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt weiter bin“, gestand Zverev, dass seine Nerven in der Entscheidung gehörig flatterten. Auf dem Weg zu seinem Turniersieg in Acapulco in diesem Jahr besiegte Zverev seinen Halbfinalgegner Alcaraz glatt in zwei Sätzen. „Er hat sich seit damals extrem verbessert. Er ist auch erst 18, da hat man keinen Druck und will einfach nur Spaß haben – das sieht man ihm auch an. Ich habe einmal gesagt, 2023 wird er in den Top Ten stehen, vielleicht geht es aber auch schneller“, so Zverev.

Erste Bank Open-Spielplan Samstag, 30.10.
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Presseinfo
Erste Bank Open

30.10.2021