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Nach dem Kantersieg im Derby gegen den VSV geht es für den KAC in der bet-at-home ICE Hockey League am Dienstag mit dem Auswärtsspiel bei den Graz99ers weiter.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC fährt unverändert recht wechselhafte Ergebnisse ein, seit dem Ende einer sich über fünf Partien erstreckenden Siegesserie bis Anfang Dezember konnten die Rotjacken nicht mehr zwei Spiele hintereinander gewinnen. Ihr Selbstvertrauen gestärkt haben die Klagenfurter nach den beiden Heimniederlagen gegen Graz (1:4) und Salzburg (4:5) unmittelbar vor Weihnachten am Sonntag mit einem deutlichen 9:1-Erfolg gegen den EC VSV, dem höchsten KAC-Sieg in einem Kärntner Derby seit Dezember 1988. In der Tabelle rückte der Titelverteidiger damit wieder auf Rang sechs nach vor. Um auch am Ende des Grunddurchgangs eine die vorzeitige Playoff-Qualifikation sicherstellende Platzierung einzunehmen, benötigen die Klagenfurter aus den verbleibenden 20 Partien wohl 34 bis 35 Zähler (von 60 möglichen).

Die Graz 99ers beenden am Dienstag ihre Serie an Auswärtsspielen rund um Weihnachten, sie brillierten während dieser mit 15:0 Punkten bei 25:7 Toren. Insgesamt halten die Steirer bei sechs Siegen am Stück, mit denen sie sich im Ranking bis auf Platz sieben nach oben gearbeitet haben. Im einzigen von acht Spielen im Dezember, das auf eigenem Eis ausgetragen wurde, besiegte Graz den EC VSV knapp mit 4:3, insgesamt weist die ICE-Heimtabelle die 99ers mit 26 Zählern aus 13 Partien auf der guten vierten Position aus. Nach einem 3:6-Verlust gegen den HK Olimpija Ljubljana Ende Oktober gewann das Gustafsson-Team jede seiner seither fünf im Merkur Eisstadion ausgetragenen Begegnungen, drei davon sogar ohne dabei einen Gegentreffer zu kassieren.

DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Torhüter Christian Engstrand, nach Anthony Peters und Niklas Lundström bereits der dritte Import-Goalie, der für die 99ers im aktuellen Spieljahr zwischen den Pfosten steht, startete famos in sein Engagement in Liebenau: Der Schwede siegte bei jedem seiner vier Starts, kassierte dabei insgesamt nur fünf Gegentreffer und parierte 95,5 Prozent der auf ihn abgegebenen Torschüsse. Unter den zahlreichen Graz-Akteuren, die aktuell eine gute Form aufweisen, überrascht wohl die Leistungssteigerung von Zintis Zuševics am meisten, der gebürtige Lette ist auf bestem Wege, seine zehnte EBEL/ICE-Saison zur deutlich punktebesten zu machen: Beim Kantersieg in Linz am Sonntag verbuchte er drei weitere Torvorlagen, insgesamt hält er nun schon bei 18 Zählern (fünf Tore, 13 Assists). Teaminterner Topscorer ist mit aktuell 27 Punkten Schwedens Weltmeister von 2013, Simon Hjalmarsson, der im ersten Saisonduell mit dem EC-KAC vor acht Tagen mit einem Unterzahltreffer für die Führung der 99ers gesorgt hatte. Die Torjägerliste der Grazer führen mit Dominik Grafenthin und Ken Ograjenšek zwei Cracks an, die bereits seit einigen Jahren an der Mur engagiert sind, beide halten aktuell bei jeweils elf Saisontreffern.

|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Der EC-KAC und die Graz 99ers spielen seit der Neugründung des Bewerbs im Jahr 2000 in einer gemeinsamen Liga, bislang gab es 136 direkte Begegnungen. 89 davon konnten die Rotjacken für sich entscheiden, in 47 Duellen hatten die Steirer das bessere Ende für sich. In der jüngeren Vergangenheit gestaltete sich das Kräfteverhältnis wesentlich ausgeglichener, im Verlauf der letzten sieben Konfrontationen folgte auf jeden Klagenfurter Erfolg einer der Grazer. Im Merkur Eisstadion agierte der Rekordmeister zuletzt durchaus erfolgreich: Bei sieben seiner jüngsten acht Auftritte verließ der EC-KAC Liebenau mit zumindest einem Zähler im Gepäck, auch kassierte man in diesen acht Duellen lediglich 13 Gegentreffer, denen doppelt so viele erzielte Tore gegenüberstanden (26). Rot-Weiß brillierte in Auswärtsspielen in der Stadt an der Mur zuletzt vor allem im Überzahlspiel: In jedem der fünf Gastspiele in Graz in den beiden vergangenen Saisonen schrieben die Klagenfurter im Powerplay an, insgesamt konvertierten sie in diesem Zeitraum 22 Gelegenheiten in neun Treffer, was einer famosen Erfolgsquote von 40,9 Prozent entspricht.

|| DAS LETZTE DUELL ||
Im ersten und bisher einzigen Saisonduell setzten sich am 19. Dezember die Graz 99ers in der Stadthalle Klagenfurt mit 4:1 durch. Die Steirer agierten dabei sehr effizient, resultierten ihre drei Tore vor dem schlussendlichen Empty Net-Treffer doch aus nur 21 Schüssen, von denen satte 13 aus dem Slot abgegeben wurden. Die Rotjacken agierten hingegen insbesondere im Spiel nach vorne zu umständlich: Klare Vorteile bei den kontrollierten Eintritten in die Offensivzone (57 gegenüber 29) sowie im Spiel im Angriffsdrittel (78 Sequenzen mit Puckbesitz gegenüber 43) konnten sie nur unzureichend in Zählbares verwandeln. Head Coach Jens Gustafsson forcierte in dieser Begegnung das Drei-Linien-Spiel, die drei im vierten Block aufgebotenen Stürmer kamen nur auf Einsatzzeiten zwischen 1:52 und 4:26 Minuten. Die Steirer gingen an diesem Abend durch einen Unterzahltreffer in Führung, der EC-KAC glich zur Hälfte der Spielzeit bei doppeltem numerischem Vorteil aus. Im Schlussabschnitt, als die 99ers zu deutlich mehr Torchancen kamen als in den ersten beiden Dritteln zusammen, entschied Graz das Duell zu seinen Gunsten: Rot-weißen Ausgleichsbemühungen nach dem 1:2 durch Grafenthin (50.) erteilten zwei späte Treffer der Gäste (59., 60.) eine Absage.

DIE PERSONALIEN:
Neben den langfristig verletzten Thomas Koch und Dennis Sticha könnte für das Spiel in Graz auch Mittelstürmer Thomas Hundertpfund ausfallen, der leicht erkrankt ist und daher nicht am Montagstraining teilnehmen konnte. Über seinen Einsatz wird erst am Spieltag entschieden. Alle übrigen Kaderspieler stehen zur Verfügung, wobei im Fall einer Hundertpfund-Abwesenheit wieder Fabian Hochegger unter die ersten zwölf Angreifer aufrücken und Daniel Obersteiner auf eine der Centerpositionen wechseln würde.

DER KOMMENTAR:
„Das Wichtigste im Derby war, dass wir nach den freien Tagen mit viel Energie in die Partie gestartet sind, das hat zuletzt etwas gefehlt. Der Sieg war sehr gut für unser Selbstvertrauen, ebenso die Powerplaytreffer unserer ersten Formation, denn die brauchen wir als Mannschaft. Beim ersten Duell mit den 99ers vor ein paar Tagen in Klagenfurt hat Graz eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Wir wollen auswärts nun besser darin sein, unser System umzusetzen, als das damals der Fall war. Ich denke, es braucht wieder eine solche Leistung wie gegen Villach, insbesondere beim Ausnützen der Chancen, die sich uns bieten. Erfüllen wir das, sieht es für uns recht gut aus.“ (Johannes Bischofberger, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo EC KAC

27.12.2021