© Sportreport

20 verschiedene Head Coaches führten die 13 Teams in dieser Saison in Spiele der bet-at-home ICE Hockey League. Während neun Mannschaften durchgehend auf denselben Trainer gesetzt haben, holten sich die Steinbach Black Wings Linz, der HC Tesla Orli Znojmo, der HCB Südtirol Alperia sowie der HC Pustertal Wölfe während der Saison neuen Input von außen. Nur beim Liga-Newcomer aus Südtirol war der Trainerwechsel bisher von Erfolg gekrönt – deutlich.

Der HC Pustertal startete zu Beginn der Saison mit Luciano Basilie in eine neue Ära. Die Anfangseuphorie des Liga-Newcomer in der bet-at-home ICE Hockey League wurde aber rasch gedämpft. Nach 16 Spielen lagen die Wölfe mit einem Punkteschnitt von 0,750 am vorletzten Platz. Lediglich die Steinbach Black Wings Linz eroberten unter Dan Ceman in derselben Zeit noch weniger Punkte. Sowohl die Südtiroler als auch die Oberösterreicher wurden quasi zeitgleich tätig und trennten sich von ihren Coaches.

Erfolgreicher „Move“ der Wölfe

Für den HC Pustertal war dies aus sportlicher Sicht offensichtlich die richtige Entscheidung. Zunächst übernahm Assistant Coach Matej Hocevar, der in seinem einzigen Spiel als Head Coach in der bet-at-home ICE Hockey League einen 3:2 Sieg über die Moser Medical Graz99ers verbuchen konnten. Damit ist Hocevar auch der einzige ungeschlagene Cheftrainer in dieser Saison. Danach gelang dem Management mit der finnischen Hockey-Legende Raimo Helminen ein wahrer Glücksgriff. Von Mitte November bis zum 28. Dezember verbuchte der 57-jährige Pustertal-Coach in 14 Spielen einen Punkteschnitt von 1,857 – nach RBS-Coach Matt McIlvane ist das der höchste Average in der Saison.

Notbremse der Black Wings blieb erfolglos

Die Steinbach Black Wings Linz zogen am 1. November vom letzten Tabellenplatz aus die Notbremse und entließen Dan Ceman bei einem Punkteschnitt von 0,733. Für ihn übernahm Assistant Coach Mark Szücs, der der Mannschaft neue Energie brachte. In den fünf Spielen, in denen der 45-jährige Österreicher das Sagen hatte, reüssierten die Oberösterreicher mit acht Punkten – eine Ausbeute, die der aktuell Tabellenletzte in keiner anderen Phase der Saison verbuchen konnte. Süzcs wurde allerdings von Beginn an lediglich als Interims-Coach kommuniziert. Nach der erfolgreichsten Saisonphase der Linzer wurde der Überbrückungs-Trainer schließlich vom ehemaligen NHL-Spieler Raimo Summanen abgelöst. Dieser konnte den Schwung der letzten Partien nicht mitnehmen und steht nach elf Spielen sogar bei einem niedrigeren Punkteschnitt als Vorgänger Ceman. Der Average von 0,636 – seit der Übernahme von Summanen – ist der niedrigste Schnitt eines Head Coaches in der gesamten Saison.

Auch bei Bozen und Znojmo blieb der erhoffte Aufwärtstrend aus

Auch beim HCB Südtirol Alperia und beim Tesla Orli Znojmo blieb der Trainerwechsel unter den Erwartungen. ICE-Urgestein Doug Mason übernahm den Vizemeister aus Südtirol in der Offseason mit hochgesteckten Zielen. In seinen 20 Spielen verbuchte der Coach, der zuvor bereits bei den Moser Medical Graz99ers und beim EC-KAC engagiert war, einen Schnitt von 1,600. Zu wenig für das Management der Foxes, das die Zusammenarbeit mit dem 66-Jährigen – auf dem fünften Tabellenplatz liegend – beendete. Damit war Mason der erfolgreichste Head Coach in dieser Saison, der seine Stelle räumen musste. Für ihn übernahmen Assistant-Coach Fabio Armani und Bozen-Legende Alexander Egger interimsmäßig und erfolgreich: In vier Spielen kam die neue Doppelspitze auf einen Punkteschnitt von 2,250 Punkten. Über eine ganze Saison würde dieser Schnitt aktuell für die Tabellenführung reichen. Das Duo wurde aber planmäßig von Greg Ireland abgelöst. Der Nationalteam-Coach in der Doppelfunktion konnte aber in den ersten neun Spielen noch nicht an die Leistungen seines Teams des Vorjahres anknüpfen. Mit einem Punkteschnitt von 1,500 liegt er sogar hinter dem entlassenen Doug Mason.

Auch beim Tesla Orli Znojmo brachte der Trainerwechsel im November noch nicht den erhofften Erfolg. Die Assistant Coaches des Vorjahres Jiri Beroun und Tomas Jakes verbuchten bis zu diesem Zeitpunkt einen Punkteschnitt von 1,438. Die Doppelspitze wurde dann vom ehemaligen Headcoach der Washington Capitals ersetzt und wieder zurück in die zweite Reihe beordert. Der erwartete Aufwärtstrend mit Neo-Coach Glen Hanlon blieb allerdings aus – mit einem Schnitt von 1,357 in 14 Spielen liegt der ehemalige NHL-Coach gar knapp hinter seinen jetzigen Assistants.

Die Konstanten Matt McIlvane und Dave Barr

Den höchsten Saisonschnitt – den Kurzeinsatz von Matej Hocevar (PUS) ausgenommen – kann allerdings EC Red Bull Salzburg Trainer Matt McIlvane aufweisen. Der 36-Jährige – er ist der jüngste Headcoach der Liga – schwingt bereits seit 2019 das Zepter der Salzburger. Obwohl der ehemalige Assistant Coach von Salzburg (13/14) und Red Bull München (2014 – 2018) noch keine Titel nach Salzburg bringen konnte, hielt das Management an dem US-Amerikaner fest und scheint dafür nun die Lorbeeren zu ernten: Als einzig aktiver Headcoach der bet-at-home ICE Hockey League hält er bei einem Schnitt von mehr als zwei Punkten.

Aber auch spusu Vienna Capitals Coach Dave Barr gehört zu den erfolgreichsten Trainern in dieser Saison – und das, obwohl er die Caps in einer schwierigen Phase übernommen hat. Erst knapp einen Monat vor Saisonstart wurde der ehemalige U-18 Nationalteam Coach von Team Canada von den Wienern verpflichtet, die sich mitten im Umbruch befanden. Dementsprechend schwierig gestaltete sich auch die Anfangsphase der Saison, in der die Caps im unteren Tabellendrittel festzuhängen schienen. Die Bundeshauptstädter bewiesen allerdings Geduld und Vertrauen in ihren Neo-Coach, der sein etwas aufgerüstet hat und mittlerweile bis auf den zweiten Tabellenplatz führte.

30.12.2021


Die mobile Version verlassen