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Raoul Korner hat einen neuen Klub! Der 48-jährige Wiener untereschreibt bei den Hamburg Towers einen Zweijahresvertrag. Nach Braunschweig und Bayreuth ist die norddeutsche Hafenstadt Korners dritte Station in der Basketball Bundesliga (BBL) – die leider auch Auswirkungen auf seinen Posten als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft hat:

Die Hamburger, die auch im EuroCup – dem zweithöchste europäischen Bewerb – spielen, stellen Korner vorerst nicht für die FIBA-Windows frei. Damit werden die anstehenden EM-Qualifikationspartien gegen Irland (30. Juni) und Zypern (3. Juli) in Salzburg seine vorläufig letzten Spiele als Teamchef sein, ehe ab August Korners bisheriger Staff übernimmt: Chris O’Shea steigt zum Teamchef auf, Stefan Grassegger wird als erster Assistant Coach noch mehr Verantwortung übernehmen.

„Seit Tag eins war uns klar, dass Raoul Korner der perfekte Teamchef für Österreich ist. Das hat er seither jeden Tag aufs Neue mit seiner hochprofessionellen Arbeit und ganz viel Herzblut unterstrichen“, erklärt Basketball-Austria-Präsident Gerald Martens, dem aber auch immer bewusst gewesen sei, dass Korner als international heißbegehrter Coach jederzeit bei einem Team landen könne, das mit einer Doppelfunktion nicht einverstanden sein könnte. „Dass das jetzt leider der Fall ist, ist schade. Aber ich will Raoul herzlich zu diesem Karriereschritt gratulieren.“ Nachdem er mit Bayreuth bereits Champions League und FIBA Europe Cup gespielt hat, wird er kommende Sason erstmals ein EuroCup-Team coachen.

Weil die Verbandsführung von dem eingeschlagenen Weg aber zu einhundert Prozent überzeugt ist, war sofort klar, dass dieser fortgeführt werden soll – sobald es die Situation erlaubt auch wieder mit Korner an der Seitenlinie. Bis dahin bleibt er jedenfalls Teil des Sportrats, der höchsten sportlichen Instanz des Verbands, womit er in jede sportliche Entscheidung weiterhin eingebunden ist. „Die Nationalmannschaft ist für mich eine Herzensangelegenheit und wird das auch immer bleiben“, sagt Korner in einer ersten Reaktion, „aber sie bezahlt nicht meinen Lebensunterhalt. Auf diese Situation waren wir jedoch vorbereitet. Wir haben um mich herum einen kompetenten Staff aufgebaut, der das begonnene Projekt auch ohne meine Anwesenheit weiterführen kann.“

O’Shea soll Korners Arbeit nahtlos fortführen
Konkret bedeutet das, dass Chris O’Shea ab August das Amt des Teamchef bekleiden und Stefan Grassegger als erster Assistant Coach noch mehr Verantwortung übernehmen wird. Ein weiterer Assistent wird noch zum Trainerstab stoßen. „Ich freue mich, die Aufgabe als Teamchef zu übernehmen und bedanke mich für das Vertrauen, das der Verband mir entgegenbringt. Das ist eine große Ehre“, sagt Chris O’Shea, für den der Fokus vorerst aber voll auf die anstehenden Spiele im Juni und Juli liegt. „Wir müssen zunächst den Aufstieg in die nächste Runde fixieren, da werde ich Raoul natürlich so gut wie möglich unterstützen.“

Danach steht für den US-Iren ein Sommer mit dem U20-Nationalteam an, ehe Korners Arbeit nahtlos fortgeführt werden soll. „Raoul hat begonnen eine österreichische Basketball-Identität zu entwickeln. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Stefan Grassegger und dem gesamten Staff daran anzuschließen und diese Identität zu festigen und weiter zu formen.“ Auf die Unterstützung Korners kann sich der Staff jedenfalls verlassen: „Ich werde dem Projekt Basketball Austria sowohl emotional als auch beratend weiterhin verbunden bleiben und – sobald es die Situation wieder erlaubt – auch gerne wieder persönlich übernehmen“, stellt Korner klar.
 
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08.06.2022