Nach dem Titelgewinn beim ATP-Challenger in Tampere reisen der Tiroler Lokalmatador Alexander Erler und sein Doppel-Partner Lucas Miedler heute als Titelverteidiger des Generali Open nach Kitzbühel, wo eine spannende Auslosung wartet.
Alexander Erler und Lucas Miedler ließen sich im vergangenen Jahr beim Generali Open Kitzbühel feiern.//credit: Alex Scheuber//Download in full size.
Der Weg zur Titelverteidigung bei den Generali Open 2022 wird für Alexander Erler und Lucas Miedler zwar steinig – nach den Erfahrungen des sensationellen Siegeszugs der beiden Österreicher vor zwölf Monaten könnte man aber auch fragen: Warum denn nicht wieder? Erler, ab Montag mit neuem Career-High, und Miedler starten gegen die beiden Niederländer Tallon Griekspoor und Bart Stevens. Danach könnte es aber schon gegen das an Position eins gesetzte Paar gehen: Tim Pütz und Michael Venus.
Der deutsche Davis-Cup-Spieler und sein neuseeländischer Partner zählen zu den besten Paaren auf der ATP-Tour, erreichten in der laufenden Woche das Halbfinale in Hamburg. In der Jahreswertung, dem ATP Race to Turin, liegen Pütz und Venus aktuell auf Platz zehn. Zum Auftakt geht es für die beiden gegen zwei Österreicher: Lukas Neumayer und Sebastian Ofner.
Ebenfalls in die obere Hälfte wurden die zweimaligen French-Open-Champions Kevin Krawietz und Andreas Mies gelost. „KaMies“ spielen in Runde eins gegen die beiden Spanier Albert Ramos-Vinolas und Carlos Taberner.
Ein spannendes Duo bilden Philpp Oswald und Robin Haase. Vor allem in Kitzbühel, wo beide schon gewonnen haben. Oswald im Doppel an der Seite von Filip Polasek 2019. Haase im Einzel in den Jahren 2011 und 2012. Gemeinsam sind Haase/Oswald gerade in Gstaad erfolgreich unterwegs, und haben vor drei Jahren auch schon den Doppel-Titel in Umag geholt. Haase und Oswald starten gleich gegen die Nummer zwei des Turniers, Matwe Middelkoop und Rohan Bopanna. „Oswald und Haase eigentlich ungeschlagen. Sie haben bisher nur ein Turnier gespielt und stehen jetzt in Gstaad im Finale. Eine sehr interessante Paarung“, meint auch Turnierdirektor Alexander Antonitsch.
Eine Wildcard haben auch Neil Oberleitner und Jurij Rodionov erhalten. Die beiden Lokalmatadore starten gegen die an Position vier gesetzten Belgier Joran Vliegen und Sander Gille. Die wiederum haben 2019 in Kitzbühel bei den Generali Open schon einmal das Endspiel erreicht.
Ofner und Melzer in Kitz-Quali weiter
Sebastian Ofner und Gerald Melzer halten die Hoffnungen auf einen weiteren heimischen Spieler im Hauptfeld des Generali Open hoch. Die beiden Österreicher nahmen heute in Kitzbühel die erste von zwei Qualifikationshürden.
Sebastian Ofner machte es zum Auftakt auf dem Center Court spannender als nötig: Der Steirer musste gegen den an Position eins gesetzten Pavel Kotov ran, konnte beim Stand von 5:4 im zweiten Satz zunächst aber vier Matchbälle nicht verwerten. Wenige Augenblicke später machte es Ofner besser und sicherte sich nach einer Spielzeit von 1:47 Stunden mit einem 7:6 (5) und 7:5 den Einzug in die zweite Runde: „Ich glaube, es ist kein Geheimnis, dass Kotov ein starker Spieler ist und ein sehr unangenehmer Gegner. Ich habe im Tie Break des ersten Satzes aber gut gespielt und im zweiten Satz bei meinem Aufschlagspiel ein paar enge Situationen abwehren können. Dann habe ich gemerkt, dass er mit seinem Serve Probleme hatte und ich habe – Gott sei Dank- beim zweiten Mal meine Chance nutzen können“, so Ofner, der morgen auf den Ukrainer Vitaliy Sachko treffen wird.
Nach einem Einzug in die zweite Runde sah es zumindest zu Beginn auch für Lukas Neumayer aus. Der 19-Jährige, der zuletzt beim ATP-Challenger-Turnier in Salzburg sensationell aufgespielt hatte, gewann den ersten Satz gegen Vit Kopriva aus der Tschechischen Republik mit 6:3, kam in Durchgang zwei nach Break-Rückstand noch einmal auf 4:5 heran – musste sich am Ende aber doch mit 6:3, 4:6 und 1:6 geschlagen geben.
Das Match von Hamad Medjedovic und Gerald Melzer, dem dritten Österreicher, der sich am Samstag im Kitzbüheler Stadion um einen Platz im Hauptfeld beworben hat, musste beim Stand von 2:1 für Melzer im dritten Satz kurz unterbrochen werden: „Das war heute extrem hart. Nach der toughen Niederlage gestern und nach nur drei Stunden Schlaf in der Nacht von gestern auf heute aufgrund der Anreise. Vor der Regenpause hatte ich leichte Oberhand, die Unterbrechung hat ihm geholfen zurückzukommen. Zum Schluss war es eine Schwitzerei, aber ich bin froh, dass ich durch bin“, erklärt Melzer, der sich gegen Medjedovic mit 2:6, 6:2 und 6:2 durchsetzen konnte. „Hier in Kitzbühel zu sein, bringt viele gute Erinnerungen zurück. Ich war vier Jahre nicht mehr da, habe hier einen meiner schönsten Erfolge (Anmerkung: Semifinale 2016) gefeiert – ich wäre heute beinahe sentimental geworden“, so Melzer, der morgen auf Ivan Gakhov treffen wird.
Das Hauptfeld des Generali Open Kitzbühel ist ausgelost
Spannende Aufgabe für Dominic Thiem beim Generali Open 2022: Der Kitzbühel-Champion von 2019 bekommt es in Runde eins beim mit 597.900.- Euro dotierten Traditionsturnier mit Richard Gasquet zu tun. Gegen den französischen Routinier hat Thiem zuletzt vor knapp drei Jahren in Peking gespielt und souverän gewonnen: „Dominic hat hier definitiv den Routinier gezogen. Ich bin sehr gespannt, aber ich traue Dominic in jetziger Form und mit Unterstützung des Publikums zu, dass er diese Partie für sich entscheiden kann. In der zweiten Runde würde der Niederländer Griekspoor oder ein Qualifikant warten und im Viertelfinale wieder Berrettini, aber soweit wollen wir jetzt nicht vorausschauen. Wir blicken von Runde für Runde und freuen uns auf den Start des Generali Open 2022“, erklärt Turnierdirektor Alexander Antonitsch.
Der Termin für die erste Partie des US-Open-Siegers von 2020 steht auch schon fest: Dominic Thiem wird am Dienstag ab 19:30 Uhr die Night Session bestreiten. Der Run auf die Tickets ist groß, es gibt aber noch Restkarten (die Tagestickets gelten auch für die Night-Session).
Die beiden Turnierfavoriten Casper Ruud und Matteo Berrettini starten mit einem Freilos. Titelverteidiger Ruud trifft im Achtelfinale entweder auf Juan Pablo Varilas oder Carlos Taberner. Berrettini bekommt es mit dem Sieger des Matches zwischen Yannick Hanfmann und einem Qualifikanten zu tun.
Für die beiden anderen österreichischen Fixstarter im 28er-Raster hat die Auslosung lediglich die Gewissheit gebracht, dass es ein Gegner mit Spielpraxis werden wird – denn sowohl Jurij Rodionov wie auch Filip Misolic starten gegen einen Qualifikanten. „Ich bin sehr glücklich hier zu sein und die Wildcard bekommen zu haben“, erklärt Kitzbühel-Debütant Misolic: „Ich hoffe, ich kann zeigen, was ich draufhabe. Egal ob Qualifikant, oder schon im Hauptbewerb, man muss immer sein Bestes geben. Die Qualifikanten haben hier schon zweimal gespielt und sich gut auf die Bedingungen eingestellt. Ich werde von Match zu Match schauen“, so Misolic.
Download Raster Hauptfeld Generali Open Kitzbühel 2022
Presseinfo
Generali Open
24.07.2022