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Der Sieger des Generali Open Kitzbühel 2022 heißt Roberto Bautista Agut. Der spanische Routinier beendete heute das Tennismärchen von Filip Misolic im Finale des Kitzbühler Sandplatzklassikers.

Trotz einiger Herausforderungen ziehen die Veranstalter positive Bilanz und freuen sich über Davis Cup-Stimmung, volle Ränge, begeisternde österreichische Spieler, viele Prominente und eine Mega-Kulisse beim Generali Open Kitzbühel 2022.

Die Reise von Filip Misolic beim Generali Open 2022 in Kitzbühel war spannend, unterhaltsam und hat die Zuschauer die ganze Woche über mitgerissen. Schließlich ist der 20-jährige sympathische Steirer der erst zweite Spieler seit 18 Jahren, der es beim Tour-Debüt direkt ins Finale schaffte – das vor Heimpublikum. Im Finale des traditionsreichen ATP-Tour-250-Turniers reichte es für den zu recht als Sensationsmann bezeichneten Misolic aber nicht ganz zum Happy End: „Ich habe hier jeden Moment sehr genossen und es ist ein Traum für jeden Tennisspieler, in so einem Finale zu stehen. Ich bin sehr glücklich, dass ich fünf Matches vor so einem Publikum spielen konnte. Das Publikum hat mir viel Kraft gegeben, ohne sie hätte ich das alles hier nicht geschafft “, so Filip Misolic, der dem Finaleinzug in Kitzbühel, bei seinem ersten Einsatz auf ATP-Tour-Level überhaupt, in der Weltrangliste 80 Plätze gutmachen wird und als voraussichtliche Nummer 135 der Welt ab Montag der bestklassierte Österreicher in den Rankings sein wird.

Der Generali Open Kitzbühel Sieger 2022 heißt aber Roberto Bautista Agut. Er ist der erste spanische Kitzbühel-Champion seit neun Jahren. Für den Spanier war es der elfte Turniersieg seiner Karriere, der zweite in diesem Jahr nach dem Triumph in Doha: „Dieser Center Court ist unglaublich. Ich konnte fast jedes Match vor vollen Rängen spielen und es war sehr speziell, diese Atmosphäre hier zu erleben. Ich genoss jedes einzelne Spiel und bin überglücklich über den Titelgewinn.“

Der Titel im Doppel ging an zwei Spieler, die ihre Erfolge ansonsten eher im Einzel feiern: Der Spanier Pedro Martinez und dessen italienischer Partner Lorenzo Sonego besiegte das an Position eins gesetzte Duo Tim Pütz und Michael Venus mit 5:7, 6:4 und 10:8.
Veranstalter ziehen Bilanz

„Es war eine herausfordernde Woche, aber eine wunderschöne. Mit ganz vielen Highlights, beginnend bei den vollen Rängen, der Tenniseuphorie und den jungen Österreichern, die uns unzählige Gänsehautmomente beschert haben. Die beste Stimmung in unserer Ära“, freuen sich die Turnierveranstalter Herbert Günther und Markus Bodner mit Turniergeschäftsführer Florian Zinnagl. 45.000 Tickets wurden im Verlauf der Woche ausgegeben, dazu kommen noch täglich rund 600 Personen, die ohne Ticket und bei freiem Eintritt durch das Gelände flanierten und sich Weltklasse-Tennis gratis am Grandstand anschauen konnten und rund 1000 Akkreditierte – Turniermitarbeiter, Aussteller, ATP, Spieler und Betreuer sowie Turniergäste: „Wenn teilweise auf der Anlage am Tag 7000 Leute unterwegs sind, dann stößt man mit der jetzigen Infrastruktur an die Grenzen. Weshalb wir keine Rekorde jagen wollen, sondern die perfekte Mischung finden möchten: Alles perfektionieren und die Qualität steigern, sodass sich die Spieler, Fans und Partner wohlfühlen. Das ist uns wichtiger, als jeder Rekord und daran werden wir weiterarbeiten“, unterstreichen die Veranstalter.

Weiterarbeiten ist auch das Stichwort, was die Herausforderungen angeht: „Der Sonntag war mit den Absagen ein Horror, auch, weil man als Turnier und ATP unverschuldet Glaubwürdigkeit einbüßt, wenn gleich die zwei Topgesetzten so unfassbar kurzfristig absagen“, so Turnierdirektor Alexander Antonitsch: „Auch hier muss gearbeitet werden. Mit Regeln für Spieler, die es ihnen schwerer machen, so kurzfristig abzusagen. Wir sind hier in Working Groups der ATP involviert, die an Lösungen arbeiten.“

Aus sportlicher Sicht begeisterten die jungen Österreicher: „Dass Thiem die Massen immer noch begeistert, dass wir auch junge Österreicher haben, die das Publikum mit ihrer Spielweise mitreißen. So einen Spieltag wie den gestrigen von und mit Filip Misolic habe ich z.B. in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Das sind die Geschichten, die der Sport schreibt. Die Tenniseuphorie ist da und wird mit den Leistungen der jungen Österreicher befeuert“, ist Antonitsch überzeugt. „Unser Ziel muss sein, dass wir von den Spielern her eine vernünftige Mischung haben. Den einen oder anderen interessanten Namen ganz vorn, außerdem werden wir alles dransetzen, dass ein Thiem hier spielt“, so Bodner.

2023, nächstes Jahr, findet das Turnier von 29. Juli bis 5. August statt und damit eine Woche später, dann hoffentlich schon mit den neuen Sonderregelungen der ATP: „Wer in Kitzbühel gut spielt, bekommt in Kanada ein Freilos bzw. kann in Kanada erst später einsteigen. Das gibt den Spielern mehr Zeit und am Ende auch mehr Geld. Wenn der Spieler in Kitzbühel im Finale steht oder einen Sieg feiert, kann er das Kitzbühel-Ergebnis gegen ein eventuell schlechteres Ergebnis beim 1000er Turnier austauschen – das ist, was die Spieler interessiert“, so Antonitsch.

2024 zielen die Turnierveranstalter dann auf einen Termin ab, der wie 1992 unmittelbar vor den Olympischen Spielen liegt: „1992 vor Barcelona gab es das beste Generali Open aller Zeiten, da wollen wir wieder hin“, so Bodner und Günther.

Generali Open Kitzbühel 2023: 29. Juli bis 5. August

Presseinfo
Generali Open Kitzbühel

30.07.2022