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Ein harter Kampf des österreichischen 3×3-Nationalteams wird bei der Heim-EM in Graz nicht belohnt. Die Niederlande zeigen in der entscheidenden Phase ihre Klasse und treffen die schwierigen Würfe.

Die Österreicher hingegen präsentieren sich über das gesamte Spiel gesehen etwas zu fehleranfällig, verlieren 15:21 und scheiden somit im Viertelfinale aus dem Turnier aus.

EM-Viertelfinale: Niederlande vs. Österreich 21:15
Sonntag, 14.20 Uhr – Kasematten/Schlossberg, Graz (Österreich)

Die Vorgaben von Österreich-Coach Stefan Stojacic vor dem Viertelfinale waren klar: Kein Zentimeter Platz für den bisherigen Turnier-Topscorer und holländischen Superstar Arvin Slagter. Leichter gesagt als getan, denn der Routinier ist nicht nur für seine Treffsicherheit bekannt, sondern ebenso für seine Skills als Cutter. Genau das machte der routinierte Guard dann auch zu Beginn und stellte früh auf 2:0. Stark am Drive und als Shooter ist aber auch Österreichs Turnier-Topscorer Nico Kaltenbrunner, der mit einem Lay-up und einem anschließenden Zweier bei 3:3 rasch für den Ausgleich sorgte. Der St. Pöltner läutete damit eine hart umkämpfte Partie ein. Defensiv setzten die Österreicher die Vorgaben konsequent um und zwangen die Niederländer immer wieder zu Fehlern. Da aber auch die Oranje diszipliniert verteidigte, endeten rotweißrote „Possessions“ wiederholt mit „Shotclock-Violations“. Das Ergebnis war eine 5:3-Führung der Niederlande in Minute vier.

Bei den Österreichern war auch in Folge Kaltenbrunner der Spieler, über den die Offense lief. Die Holländer stoppten die heimischem 3×3-Stars oftmals nur mit Fouls. Da die Gäste aber das Wurfglück auf ihrer Seite hatten, konnten sie zur Spielmitte eine knappe 9:8-Führung behaupten.

Die Österreicher witterten ihre Chance, das Spiel wurde schneller und ruppiger. Als drei Minuten vor Schluss nach einem spektakulären Block von Filip Krämer sein Teamkollege Matthias Linortner einen Distanzwurf verwertete, wurde das Stadion in den Kasematten endgültig zum Hexenkessel. Bei 12:11 für die Niederländer war zudem noch alles offen. Eine späte Auszeit brachte die Österreicher dann allerdings etwas aus ihrem Rhythmus, in der Defense waren sie jetzt einige Male etwas zu spät dran. Kleine Fehler, die von den Niederländern eiskalt bestraft wurden. 90 Sekunden vor Schluss stellten die Gäste auf 18:13 – die Vorentscheidung. Mit 21:15 ging die Partie schließlich an die Niederländer. Die Österreicher scheiden somit nach hartem Kampf im Viertelfinale aus.

Scorer Österreich: Nico Kaltenbrunner 7, Martin Trmal und Matthias Linortner je 3, Filip Krämer 2.

Matthias Linortner, Spieler Österreich: „Wir haben in der Offense nicht die richtigen ‚Reads‘ gemacht und die freien Spieler nicht gefunden. Wir sind oft genau dort hingelaufen, wo sie wollten. Bei mir selber kann ich nur sagen, die Wurfleistung hat nicht gepasst heute. Es waren zwar schwierige Würfe, aber wenn noch ein, zwei von den Distanzwürfen reingehen, ist der Spielverlauf gleich anders. Die Unterstützung der Fans war großartig. Ich habe mich persönlich extrem gefreut, dass viele Freunde und Familienmitglieder gekommen sind. Von der anderen genauso. Das war ein Traum. Man hat sicher auch gesehen, dass uns in der Konstellation die Erfahrung noch fehlt. Wir spielen fast immer gegen routinierte Teams, die mit mehr Erfahrung ins Spiel gehen. Das fehlt uns noch, dass wir in wichtigen Momenten dann die Lücke erkennen. An dem müssen wir ganz bestimmt arbeiten, aber wir sammeln Erfahrungen von Turnier zu Turnier. Wir freuen uns auf die WM, die nächstes Jahr wieder in Österreich stattfindet und wollen uns dort stärker präsentieren.“
 
Presseinfo
Basketball Austria

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11.09.2022


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