Gottfried Rath-Zobernig wird den Österreichischen Volleyball Verband nach sieben Jahren erfolgreicher Arbeit Ende Jänner verlassen.
Vom ehemaligen ÖVV-Präsident Peter Kleinmann 2015 als Sportdirektor geholt, gelang es ihm, Strukturen zu professionalisieren, das Damen-Nationalteam aufzubauen und zu etablieren. In Rath-Zobernigs Ära fallen die ersten ÖVV-Hallenvolleyballmedaillen überhaupt. Das Damen-Nationalteam holte zweimal European League-Silber, die ÖVV-Herren einmal -Bronze. Zudem spielten die Frauen eine Saison (2019) in der Golden League und die Männer sogar in der World League – unvergessen das Heimturnier in der TipsArena Linz 2017 als Kapitän Peter Wohlfahrtstätter und Co. vor rund 3.500 begeisterten Zuschauer:innen sensationell den damaligen WM-Dritten Deutschland besiegen konnten.
Ein absolutes Highlight seiner Amtszeit ist die Teilnahme an der CEV EuroVolley Men 2019. Weitere erfolgreiche EM-Qualifikationen gelangen in den vergangenen drei Jahren mit dem WU21-, MU17- und MU22-Nationalteam. Hinzu kommen über zehn Medaillen bei MEVZA Youth Championships. Vergleichbar erfolgreich war der ÖVV zuletzt in den 1970er-Jahren.
Rath-Zobernig brachte auch EU-Themen zum ÖVV, der Leading-Partner beim EU-Projekt zum Thema Good Governance ist, führte das Zertifizierungssystem für Leistungszentren ein und ist Mitglied der CEV ESOC Comission. Sehr am Herzen lag Rath-Zobernig auch das Programm zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt – ein ganz besonders wichtiges Thema, bei dem der ÖVV ein Vorzeigeverband in Österreich ist.
„Ich habe in den vergangenen sieben Jahren immer 100 Prozent gegeben und denke, dass nach dieser sehr schönen, spannenden und intensiven Zeit nun der Punkt gekommen ist, an dem ich mit einem positiven Gefühl einen Schlussstrich ziehen kann. Ich möchte mich beim ehemaligen ÖVV-Präsidenten Peter Kleinmann bedanken, der mich 2015 zum ÖVV geholt hat. Aber natürlich auch bei seinem Nachfolger Gernot Leitner dafür, dass er mir nach seiner Wahl weiter das Vertrauen geschenkt hat, und meinen Kolleg:innen im ÖVV, den Trainer:innen sowie natürlich allen Nationalteamspieler:innen für eine sehr gute Zusammenarbeit.“
Sein oberstes Ziel war es, Strukturen zu schaffen, die eine stetige Weiterentwicklung der Nationalteams ermöglichen, und die Spieler:innen auf ihren Weg zur Profikarriere bestmöglich zu unterstützen. „Als ÖVV-Sportdirektor ist man in einer privilegierten Position. Ich bin wirklich dankbar, dass ich den österreichischen Volleyball mitgestalten und in Europa vertreten durfte. Es war mir immer eine besondere Ehre, mit den Nationalteams unterwegs sein, das Team Austria-Shirt tragen und die Nationalhymne mitsingen zu dürfen. Es ist nicht vielen Menschen vergönnt, ihr Land auf diese Weise repräsentieren zu können. Ich wünsche mir natürlich, dass mein Nachfolger oder vielleicht sogar meine Nachfolgerin den eingeschlagenen Weg weitergeht und den heimischen Volleyball noch erfolgreicher macht. Österreichs Nationalteams haben nämlich das Potenzial, zu Europas Spitze zu gehören. Der Nachwuchs hat sich in den vergangenen Jahren extrem gut entwickelt. Da haben wir uns einen Namen gemacht und ich hoffe, dass hier auch weiter Akzente gesetzt werden“, so Rath-Zobernig weiter.
Als „herben Verlust für unseren Verband“ bezeichnet ÖVV-Präsident Gernot Leitner den bevorstehenden Abgang seines erfolgreichen Sportdirektors. „Gottfried war bzw. ist noch mit wirklich vielen Aufgaben betraut. Es ist ihm gelungen, auf sportlicher Seite sehr professionelle Strukturen zu etablieren, und er war auch in der Außenwirkung mit unseren Landeszentren, Akademien und politischen Aktivitäten vor allem in den Bundesländern sehr aktiv. Ich verstehe natürlich, dass sich Gottfried weiterentwickeln will und bin auch überzeugt, dass ihm sehr viele Türen offenstehen. Denn Personen, die im Sport Commitment und Professionalität vereinen, gibt es nicht so viele. Gottfried wird uns sehr fehlen, aber positiv ist, dass er so hervorragende Arbeit geleistet hat. Von dieser werden wir zehren und noch sehr profitieren. Ich und natürlich alle im ÖVV wünschen ihm alles, alles Gute.“
Presseinfo
ÖVV
28.10.2022