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Die wichtigsten Stimmen zu den Viertelfinalpartien der UEFA Champions League mit den Spielen Chelsea gegen Real Madrid und SSC Napoli gegen AC Milan bei Sky Sport Austria.

FC Chelsea – Real Madrid 0:2 (0:0)
SSC Napoli – AC Milan 1:1 (0:1)

Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef):
…über das Weiterkommen von Milan: „Das zeigt, dass es in erster Linie auch darauf ankommt, dass du defensiv gut stehst und spielst. Es ist schwer gegen sie Tore zu erzielen, das war jetzt glaube ich das vierte oder fünfte Spiel ohne Gegentor in der Champions League. Sie verteidigen einfach gut als Mannschaft und das macht dann den Unterschied.“

…über Chelsea gegen Real Madrid: „Da sind heute zwei Gegensätze aufeinandergeprallt. Der harte Kern bei Real sind vielleicht 15 bis 16 Spieler. Carlo Ancelotti ist ja auch bekannt dafür, dass er nicht gerne rotiert und immer wieder den gleichen Spielern vertraut. Bei Chelsea ist es halt genau andersrum. Das zeigt, wie wichtig Kaderplanung ist und wie wichtig es auch ist, dass ein Trainer seinen Spielern vertraut. Das ist so geplant und die Dinge passieren nicht zufällig.“
…vor dem Spiel über Chelsea: „Wenn man sieht, man hat 17 Spieler in zwei Transferfenstern geholt, über 600 Millionen Ablösesumme gezahlt und trotzdem ist im Moment kein zentraler Stürmer dabei, dann muss man sich fragen, was da eigentlich für Entscheidungen getroffen worden sind? Egal wer da im Moment Trainer ist, die Gefahr ist groß, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Wenn ich mir vorstelle, wer da alles auf der Bank sitzt bzw. noch nicht mal auf der Bank sitzt, dann weißt du ja gar nicht, wo du anfangen sollst. Egal wer da nächste Saison hingeht als Trainer, da muss man erstmal wieder eine Kaderplanung machen, mit der man überhaupt die Chance hat, auch sowas wie einen Mannschaftsgeist wieder entstehen zu lassen.“

…vor dem Spiel über das Gerücht, dass Julian Nagelsmann zu Chelsea gehen könnte: „Es werden ja verschiedene Namen gehandelt. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob man das Julian im Moment empfehlen kann. Ich beneide da im Moment wirklich niemanden, weil das erste, das da wirklich gemacht gehört im Sommer, ist wirklich eine vernünftige Kaderplanung, mit der dann egal welcher Trainer auch wieder eine Mannschaft aufbauen und entwickeln kann.“

…vor dem Spiel über Bayern München: „Es ist ungewohnt viel Unruhe in verschiedenen Bereichen und auf verschiedenen Ebenen. Das wird sicherlich auch eines der Hauptprobleme sein, mit denen sich Thomas Tuchel im Moment beschäftigt. Er war ja selber auch sehr von der fehlenden Energie im Spiel gegen Hoffenheim überrascht. Im Moment fehlen da so ein bisschen die Grundelemente, die Bayern eigentlich immer stark gemacht haben. Von ‚Mia san Mia‘ ganz zu schweigen. Das wird sicher morgen auch ganz entscheidend sein, dass sie das wieder auf den Platz bringen. Wenn sie das können, ist es nicht unmöglich. Aber im Moment deutet nicht so viel darauf hin.“

…vor dem Spiel über die Stürmersituation bei Bayern München: „Erling Haaland hat zwei Jahre lang 140 Kilometer entfernt gespielt und für jeden war da schon zu sehen, was für ein hervorragender Spieler das ist. Er ist mit Abstand der beste Spieler, der in den ganzen 10 Jahren je für RB gespielt hat und da waren schon auch ein paar andere gute dabei. Wenn man den dann sehenden Auges nach Dortmund ziehen lässt, und ähnlich war es bei Sadio Mane 2014, dass das Fragen aufwirft, ist schon nachvollziehbar. Damals hat man ja so argumentiert, dass man Robert Lewandowski hat, der pro Saison 30 bis 40 Tore geschossen hat. Das gleiche gilt für Erling Haaland. Ich sage immer wieder, das sind zwei Spieler, die schießen die in jeder Liga der Welt. Dann hast du zwei Spieler, die zwischen 30 und 40 Tore garantieren. Ich habe damals nicht wirklich verstanden, warum man nicht gesagt hat, dann spielen die beiden halt zusammen. Das hätte ich gerne mal erlebt.“

…vor dem Spiel über David Alaba: “Ich sehe ihn ganz klar im Zentrum und er sich selber auch. Ich glaube da hat er im Moment auch am meisten Einfluss auf das Spiel. Er ist für mich im Aufbau einer der besten Innenverteidiger, die es im Moment gibt.“

…vor dem Spiel über Aleksandar Dragovic: „Ich habe ihn vor dem allerersten Lehrgang angerufen und das Gespräch hat auch nicht 30 Sekunden gedauert, sondern fünf Minuten. Dass das aus seiner Wahrnehmung vielleicht anders war und dass er enttäuscht ist, kann ich auch verstehen. Aber es ist ja jetzt nicht so, dass es sich bei ihm um einen jungen Spieler handelt, den man sich einfach mal anschaut oder eine Chance gibt. Ich kenne ihn auch aus der Zeit in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen und auch wir haben uns mal in der Anfangszeit bei RB mit ihm beschäftigt. Insofern ist er ja kein Spieler, den man sich anschauen muss oder wo man schauen muss, ob er uns weiterhilft. Das ist in der Tat eine Frage der Einschätzung in Relation zu den Spielern, die wir haben. Wenn es eine Position gibt, neben dem zentralen Mittelfeld, wo wir in Österreich gut besetzt sind und wo wir genug hochkarätige Spieler haben, dann ist es die Innenverteidiger Position. Ich sehe da einfach andere Spieler in puncto Körperlichkeit, Geschwindigkeit und Athletik vorne. Dann macht es auch keinen Sinn, einen erfahrenen Spieler wie Dragovic da irgendwo als Bankdrücker mitdabeizuhaben.“

…über den Wechsel von Konrad Laimer zu Bayern München: „Ich halte ihn für einen der besten Spieler im Umschaltspiel gegen den Ball, generell im Umschaltspiel in beide Richtungen einer der besten. Er hat sich auch technisch nochmal enorm verbessert in den letzten zwei Jahren und schießt inzwischen auch Tore und bereitet Tore vor. Ich kann das Interesse von Bayern schon nachvollziehen. Die Frage ist aber auch hier wieder, wie will man spielen und mit welchen Spielern plant man. Ich wünsche mir natürlich als Teamchef, dass er auch beim FC Bayern regelmäßig spielt. Das ist das Wichtigste, um auch sich selber nochmal weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.“

…über die anstehenden EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und Schweden: „Wir wollen versuchen, beide Spiele zu gewinnen und so werden wir die Spiele auch angehen.“

Frank Lampard (Trainer Chelsea):
…über das Spiel: „Wir haben wirklich gut gespielt, zumindest für 60 Minuten und dann ist es wahrscheinlich normal, wenn man ein Gegentor bekommt, dass es dann nicht mehr so gut läuft. Aber die ersten 60 Minuten waren wirklich sehr gut. Wir hatten viele Chancen, aber auf diesem Niveau musst du diese Chancen einfach nutzen und deshalb kann man uns nicht für die Leistung loben. Auf diesem Level musst du einfach die Möglichkeiten machen, um weiterzukommen.“

…über die Chancenauswertung: „Wir hatten viele Leute in der Box, der Strafraum war gut besetzt, aber wir haben einfach die Chancen nicht gemacht, obwohl wir oft in guten Positionen waren. Wenn wir das Tor gemacht hätten, dann wäre das Publikum noch mehr da gewesen, das hätte uns noch mehr Energie gegeben. Aber das war eben nicht der Fall. Wir haben vor dem Spiel einiges angesprochen, was wir auch im Spiel toll umgesetzt haben.“

Carlo Ancelotti (Trainer Real Madrid):
…über das Spiel: „Chelsea hat wirklich gut gespielt und haben sich einige Chancen herausgespielt. Courtois hat uns mit seiner Parade zum Ende der ersten Halbzeit geholfen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann viel besser und haben zwei Tore gemacht. Wir sind sehr froh weiter zu sein.“

…über Thibaut Courtois: „Er war in der vergangenen Saison der beste Torhüter und er ist es auch in dieser Saison.“

…über die Tore: „Ja es waren wunderbare Kombinationen und gute Angriffe. Das haben wir in der ersten Halbzeit so nicht zusammengebracht, in der zweiten war es dann besser.“

…über Champions League Titel Nummer 15: „Wir versuchen es natürlich, aber es sind noch schwierige 180 Minuten bis zum Finale. Aber es war nicht einfach, in das Halbfinale zu kommen und wir sind sehr froh, dass wir es geschafft haben.“

Antonio Rüdiger (Spieler Real Madrid):
…über die Ruhe der Mannschaft: „Ich denke, das kommt mit der Erfahrung. Vor allem unsere Veteranen, wenn sie Ruhe ausstrahlen, dann sehe ich keinen Grund, warum die anderen nervös sein sollen. Sie haben immer die Ruhe und ich denke, wir hatten eine gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung und haben das Spiel einfach kontrolliert.“

…über die erfahrenen Spieler von Real Madrid: „Die Veteranen hier sind in meinen Augen nur Toni Kroos, Luka Modric und Benzema. Ich bin zwar kein Junghupfer mehr, aber auch kein Veteran.“

…über die Leistung von Rodrygo: „Der Junge ist für mich technisch einer der besten Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Der Junge ist so gut. Dann noch Vinicius, das sind schon zwei Granaten.“

…über die Verletzung von David Alaba: „Mir wurde nur gesagt, ich soll aufwärmen. Ich habe nur daran gedacht reinzukommen. Ich hoffe es ist nichts Schlimmes.“

Fikayo Tomori (Spieler AC Milan):
…über das Spiel: „Wir haben eine sehr gute Leistung geboten und spielen in der Champions League eine richtig gute Saison. Viele Leute haben uns vor den Spielen abgeschrieben, aber wir stehen im Halbfinale. Wie schon im Hinspiel haben wir ein Tor erzielt und das hat gereicht. Wir haben das Halbfinale verdient. Vor allem in der Defensive haben wir es gut hinbekommen und vorne machen wir aus wenigen Angriffen wichtige Treffer.“

Simon Kjaer (Spieler AC Milan):
…über das Spiel: „Es war ein schöner Abend. Es war sehr schwer, Napoli hat viel Qualität und sehr gute Spieler. Aber ich denke, als Mannschaft sind wir heute viel gelaufen und haben gut gespielt.“

Khvicha Kvaratskhelia (Spieler SSC Napoli):
…vor dem Spiel über seine bisherige Karriere: „Eines Tages Champions League zu spielen, war für mich eigentlich unvorstellbar. In so einer Mannschaft, in der Serie A. Es fühlt sich immer noch an wie ein Traum, aber er ist real und auch harte Arbeit. Ich musste mich umstellen, mich vor allem körperlich verbessern. Aber das ist mir gelungen.“

…vor dem Spiel über seinen Spitznamen „Kvaradona“: „Am Anfang wusste ich gar nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Dass mein Name mit einem der besten Spieler der Geschichte in Verbindung gebracht wird, hätte ich nie erwartet. Aber es hat mir einen regelrechten Schub gegeben. Langsam gewöhne ich mich daran und es freut mich natürlich sehr.“

…vor dem Spiel über die Stadt Napoli: „Was mich jeden Tag aufs Neue beeindruckt, ist, wie viel den Menschen hier ihr Verein bedeutet. Ich bin nicht oft in der Stadt unterwegs, weil es für einen Spieler hier kaum möglich ist. Aber wenn ich mit dem Auto umherfahre, sehe ich überall die Graffitis und sehe, wie diese Stadt für den Fußball lebt.“

Dominic Thiem (US Open Sieger 2020):
…über die Trainerfrage bei Chelsea: „Mir taugt Julian Nagelsmann richtig. Ich würde ihn sehr gerne bei Chelsea sehen und hoffe, dass er es ab nächster Saison macht.“

Marc Janko (Sky Experte):
…über Real Madrid: „Du hast immer wieder das Gefühl, gehabt wenn du die Spiele gesehen hast, sie schwimmen schon, aber schaffen es immer wieder es zu verteidigen und sie verlieren nie die Ruhe. Die Mannschaft nicht, aber auch der Trainer nicht. Der zieht maximal die Augenbrauen hoch. Sie schaffen es immer wieder zurückzukommen oder, wie es heute der Fall war, es cool runterzuspielen. So gehen sie seit 2 Jahren durch die Champions League Spielzeiten und das ist echt beeindruckend.“

…über die Tore von Real Madrid: „Es hat wirklich was von Hallenfußball gehabt, diese zwei Tore. Das ist pure Qualität.“

…über das Ausscheiden von Napoli: „Ich hätte mir mehr von ihnen erwartet und bin fast ein bisschen enttäuscht. Sie spielen eine überragende Saison und vielleicht ist genau das das Problem, dass sie sich vor dem ersten Spiel zu sicher waren und sich von der Tabelle haben blenden lassen. Ich hätte es so nicht kommen sehen, aber im Großen und Ganzen absolut verdient für Milan.“

…zur Halbzeit über die strittige Elfmetersituation zwischen Rafael Leao und Hirving Lozano: „Milan hätte sich nicht beschweren können, wenn es Elfmeter gegeben hätte.“

…vor dem Spiel über Chelsea Besitzer Todd Boehly: „Auch hier hat man wieder sehr viel gehört aus dem Umfeld. Eine seiner ersten Fragen an Tuchel soll gewesen sein, warum er nicht mit 12 Mann spielt. Das war aber anscheinend eine ernst gemeinte Frage. Wenn du einen Fußballclub übernimmst, solltest du schon über die Grundprinzipien in einem Sport Bescheid wissen. Erst recht, wenn du über 600 Millionen Euro ausgibst. Das alles wäre nicht so schlimm, wenn du die richtigen Leute an die richtigen Positionen setzt und die dann arbeiten lässt. Aber aus der Ferne betrachtet, ist nahezu alles schief gegangen.“

…vor dem Spiel über Aleksandar Dragovic: „Er hat über 100 Länderspiele gemacht, hat eigentlich in all den Jahren auch nie gefehlt, war immer ein Top-Profi. Natürlich ist er enttäuscht. Ich würde mir als Außenstehender und als Fan des Nationalteams wünschen, dass man mit Dragovic ein versöhnliches Ende findet, weil das hat er sich einfach verdient. Es gibt nicht viele Spieler in Österreich, die über 100 Länderspiele haben. Dementsprechend tut es mir für ihn persönlich enorm weh und auch leid.“

Medieninfo Sky Österreich

19.04.2023


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