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Der Bruder und Manager von Marko Arnautović verrät, wie der Wechsel zu Inter Mailand ablief. Gerhard Struber zeigt sich mit den ersten Wochen bei Red Bull Salzburg zufrieden.

Und Dr. Helmut Marko spricht über die Bedeutung der Verstappen-Rekorde und die weiteren Cockpits bei Red Bull Racing und AlphaTauri.

Moderation: Andrea Schlager, Birgit Nössing

Die Themen: Formel 1, Fußball

Die Gäste: Dr. Helmut Marko, Gerhard Struber, Danijel Arnautović, Jan Åge Fjørtoft, Christian Falk
Danijel Arnautović: „Klubs aus Saudi-Arabien haben sich wegen Marko gemeldet.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 4. September 2023

FUSSBALL – RED BULL SALZBURG
„Der Auftakt gibt uns ein richtig gutes Gefühl. Wir wissen aber auch, was jetzt vor unserer Brust ist. In der Länderspielpause gibt es viel zu tun.“
Gerhard Struber ist mit dem Bundesliga-Auftakt zufrieden.

„Als er von China nach Europa zurückkam, dachte ich, dass es schwierig wird wieder Fuß zu fassen. Er wollte aber unbedingt wieder zu einem europäischen Topklub und wir haben das vollendet.“
Danijel Arnautović ist stolz auf seinen Bruder.

„Mit Marko Arnautović kommt ein Riesenspieler, der Inter auch ein bisschen besser macht.“
Gerhard Struber über den Austro-Export.

„Das bedeutet einiges, weil Rapid eine gute Entwicklung genommen hat. Es war der Kick-off für mehr. Da war Rapid zum richtigen Zeitpunkt im Stadion.“
Gerhard Struber sah einen starken Gegner am Wochenende.

„Es ist schön zu sehen, wie breit der Kader ist und wie sich vor allem die Jungen immer wieder neu beweisen.“
Gerhard Struber über die Spieler von Red Bull Salzburg.

„Wenn eine Mannschaft so viel besser ist als alle anderen, ist es schwierig. Schau dir Dortmund an. Rapid muss versuchen, am besten zu sein mit einer Mannschaft, die kein Geld kostet. Man schafft nicht nur Geld, sondern eine Kultur. Das kann man nicht kaufen, sondern in fünf, sechs oder sieben Jahren hoffen.“
Jan Åge Fjørtoft hat eine Empfehlung für Rapid.

„Wir haben großen Respekt vor der Mannschaft, sie haben eine Menge Erfahrung. Mit unserer Power und Wucht haben sie dennoch auch zu kämpfen.“
Gerhard Struber über Inter Mailand.

„Ich traue Salzburg hier viel zu. Das ist das Schönste, was es gibt. Alles, was du machst, ist ein Bonus. Als junger Spieler hast du alles zu gewinnen. Ich denke, dass man hier vier Punkte holt.“
Jan Åge Fjørtoft über Inter Mailand.

„Roger hat unter Beweis gestellt, dass er Titel einfahren kann, seine Spieler gewinnt und sie mit einer Taktik ausprägt. Die Mannschaft ist auf einem hohen Level. Ein spannendes und junges Team. Ich freue mich unglaublich auf dieses Spiel. Eine interessante Aufgabe.“
Gerhard Struber über den ersten Gruppengegner Benfica Lissabon.

„Das werden intensive Spiele. Taktisch werden sie anders als gegen Inter. Ich tippe auf einen Sieg zuhause und eine Niederlage auswärts.“
Jan Åge Fjørtoft glaubt an drei Punkte gegen Benfica.

„Sehr gefährlich, wenn man glaubt, dass es ein leichter Gegner ist. Vierter Platz in La Liga, einer der besten Ligen der Welt. Wir brauchen eine gute Tagesform, Mut und Überzeugung. Dann können wir gegen alle drei Gegner unangenehm sein.“
Gerhard Struber ist zuversichtlich und freut sich auf die Aufgaben.

„Ich habe damit nicht gerechnet, hatte eigentlich schon was anderes vor. Es ist alles sehr schnell gegangen, habe auch nicht lange überlegen müssen. Ich wusste auch aus meiner früheren Zeit, was hier auf mich wartet. Vor der eigenen Haustüre macht es das noch einmal besonderer. Ich stimme mich mit meiner Frau immer ab, in dem Fall war das aufgrund der Heimatnähe aber gar nicht notwendig.“
Gerhard Struber über seinen Wechsel nach Salzburg.

„Ich habe in dem Moment einfach den Rückhalt gespürt und wollte etwas zurückgeben.“
Gerhard Struber über seine Ansprache in Richtung Fans.

„Ich finde es in Ordnung, dass der Trainer das zeigt. Dann trauen sich auch die Spieler, zu unterhalten.“
Jan Åge Fjørtoft sah Struber als Vorreiter.

„Jaissle hat sehr erfolgreich gearbeitet. Er war anders, nicht besser oder schlechter. Vielleicht war es nötig, einen Restart mit einem neuen Typ Menschen zu haben.“
Jan Åge Fjørtoft über den Wechsel von Jaisse zu Struber.

FUSSBALL – TRANSFERIRRSINN
„Die Zahlen, die dort aufgerufen werden, sind nicht mehr nachvollziehbar. Da überlegen auch Spieler, die einen überschaubaren Zeitraum haben, um zu performen. Der Reiz in der Premier League ist aber schon noch höher, deshalb kann ich es mir nicht vorstellen.“
Gerhard Struber über die saudiarabische Fußballoffensive.

„Das Problem ist, dass Marko damals in China war. Das ist eine andere Hausnummer – verrückt.“
Danijel Arnautović hätte sich ein früheres Angebot für Bruder Marko gewünscht.

„Wir müssen schon schauen, was die Premier League gemacht hat. Jetzt machen es die Saudi-Arabier. Engländer haben Ausländer als Besitzer, Trainer und Spieler. Ich bin zynisch und glaube, dass der Fußball, wie wir ihn sehen, sich jetzt verändert. Die Glazers besitzen Manchester United und die interessiert es überhaupt nicht. Die sind dort, um Geld zu verdienen und nicht wegen der Tradition.“
Jan Åge Fjørtoft über die Zeitenwende im internationalen Klubfußball.

„Ich war am Dienstag beim Spieler des Jahres Event. Die reden nur über Saudi-Arabien. Es gibt andere Verhandlungsbasen.“
Jan Åge Fjørtoft prophezeit die Folgen.

„Es haben sich Klubs aus Saudi-Arabien wegen Marko gemeldet. Er war aber schon in China, wollte wieder nach Europa und hat sich in Bologna wohlgefühlt.“
Danijel Arnautović über seinen Kontakt zu Saudi-Arabien.

„Unsere Fußballkultur und unsere Basis, die wir geschaffen haben, ist ein Fundament, womit wir den besten Fußball hoffentlich sehen. Wir entwickeln junge Spieler und am Ende wird diese Power zu stark sein. Das ist zu viel Herz und ich hoffe, dass die Liebe zum Fußball siegt.“
Gerhard Struber hofft auf Fußball-Europa.

„Wir müssen wirklich kämpfen, dass wir unseren Fußball behalten. Ich glaube, dass im Winter noch jüngere Spieler nach Saudi-Arabien gehen. Wir müssen aufpassen. 50+1 bis in den Himmel und so weiter. Wir müssen uns etwas überlegen.“
Jan Åge Fjørtoft erwartet Veränderungen.

„Wir hatten schon mit zwei Topklubs Kontakt, da war Inter gar nicht am Radar. Bologna hat sich sehr quergestellt, hätte keinen Ersatz mehr gefunden. Es sah so aus, als wäre er geblieben. Inter brauchte unbedingt einen Stürmer, hatte nur zwei Stürmer. Ich habe dem Sportdirektor geschrieben und habe ihm gesagt, dass ich habe, was er braucht. Das Problem war, dass ich dann nichts von ihm gehört habe, obwohl ich ihn seit 14 Jahren kenne. Er hat angerufen und gesagt, dass sie es intern besprochen haben und hat Ja gesagt. Bologna hat bei AS Roma abgeblockt. Es musste ein Klub sein, der Champions League spielt. Das war letztes Jahr das Gleiche mit einem englischen Topklub. Es war kein Geheimnis, es war Manchester United. Auch da wurde quergestellt. Die Kinder wollten nach England zurück, sprechen perfekt Englisch, haben viele Freundinnen dort. Irgendwie sollte es so sein, dass alles wieder auf Inter zurückkommt. Marko vertraut mir blind, wir sprechen uns kaum. Er hat sich nie einen anderen Berater geholt. Am Ende spielt er bei Inter. So schlecht kann es nicht sein.“
Danijel Arnautović erzählt vom Transfersommer seines Bruders.

„Ich habe ihn verfolgt, er ist ein poco loco. Die Leidenschaft zum Fußball war immer da. Er ist 34 Jahre und ist als einer der wichtigsten Österreicher nun bei Inter. Gott sei Dank gibt es solche Spieler. Es gibt so viele langweilige Spieler, da schlafe ich ein.“
Jan Åge Fjørtoft ist Fan von Marko Arnautović.

„Er ist schon sehr wichtig für die Mannschaft, musste sich nicht lange einleben. Die Familie zieht jetzt nach Mailand. Er ist drei Tage vorm ersten Spieltag gekommen, die Mannschaft hat die Japan-Tour hinter sich gehabt, er wird aber noch viele Spiele haben.“
Danijel Arnautović über die ersten Wochen in Mailand.

„Der Kader von Bayern ist gut. Jetzt haben sie einen Stürmer, der macht 30 Tore. Auch die Bundesliga erfüllt es mit Stolz, den Kapitän Englands zu haben – auch wenn Bayern aktuell mit dem Busfahrer spielen könnte, so schlecht wie Dortmund ist.“
Jan Åge Fjørtoft über die Stärke des FC Bayern.

„Als er begonnen hat, hat er es sich mit den Agenten gut gestellt. Er war auch der erste, der die Agenten bei Transfers hervorgehoben hat. Er ist einflussreich, kennt sie alle. Es gibt Spieler, die keinen Verein finden, die schreiben ihm, dass er sie pushen soll. Er ist in unserem Geschäft wirklich wichtig.“
Danijel Arnautović über Transfer-Insider Fabrizio Romano.

FORMEL 1
„Es ist ein Teil der Motivation. Je mehr wir gewinnen, desto mehr bedeutet es uns. Max sagt, es interessiert ihn nicht, weiß aber alles im Detail. Er war auch relativ angespannt, obwohl er immer sehr gelassen ist. Der zehnte Sieg in Folge bedeutet ihm viel. Mit jedem dieser Rekorde kommt noch mehr Leidenschaft und Motivation. Das macht dieses Team aus. Vielleicht kann man dem Toto Wolff sagen, dass Wikipedia das meistgelesene Medium überhaupt ist. So unwichtig ist das nicht.“
Dr. Helmut Marko gibt Max Verstappens Rekorden viel Gewicht.

„Ich erinnere mich, als vor 19 Jahren die Entscheidung gefallen ist, dass wir Jaguar kaufen und Didi Mateschitz sagte, dass wir vielleicht einmal einen Grand Prix gewinnen. Jetzt sind es 100. Schade, dass er das nicht mehr miterlebt.“
Dr. Helmut Marko über die Anfänge in der Formel 1.

„Wir wussten, dass Ferrari alles hineinlegt, was möglich ist. Sie sind ans Maximum gegangen und haben die letzten PS rausgequetscht. Ihr Motor würde später aber leiden. Das wussten wir. Wir haben ein universelles Auto im Gegensatz zu den anderen. Wir wussten, dass es eng wird und haben die Nerven nicht verloren. Wir waren trotzdem überrascht, dass wir mit Ferrari nicht mitgekommen sind. Max musste anders fahren, die Strategie ändern. Unser Renningenieur hatte den Überblick und wusste, dass er nur Geduld haben musste. Ein Max vor vier, fünf Jahren hätte diese Geduld nicht aufgebracht.“
Dr. Helmut Marko über den Grand Prix von Monza.

„Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, weil Didi Mateschitz mir das Vertrauen gegeben hat. Wir haben gleich gesagt, dass wir das anders machen wollen. Wir kaufen keine Stars, wir machen Stars. Mit Verstappen ist alles gesprengt worden, das sind neue Dimensionen.“
Dr. Helmut Marko ist stolz auf sein Lebenswerk.

„Sebastian Vettel fühlt sich momentan ohne klare Position. Auch die Fahrerposition ist für mich für ihn noch nicht vorbei. Neben Verstappen will ich ihm das aber nicht antun. Er muss sich aber entscheiden. Bei AlphaTauri haben wir mit Daniel Ricciardo schon einen routinierten Fahrer.“
Dr. Helmut Marko über die Personalie Sebastian Vettel.

„Es war eines der besseren Wochenenden von Sergio Pérez. Er ist Südamerikaner und der Perfektionismus ist ein anderer als bei Max Verstappen. Sein Rennen war sehr gut und er hat alles richtig gemacht.“
Dr. Helmut Marko über das Rennen von Sergio Pérez.

„Sergio wird 30, kriegt sein viertes Kind, da muss man schauen, was passiert. Das wildeste Projekt ist unsere eigene Motorenfabrik. Da sind wir schon sehr weit. Wenn die Spionagezahlen stimmen, sind wir an zweiter Stelle. Der Red-Bull-Sitz ist einer der gefragtesten, du hast aber Max Verstappen als Gegner. Da brauchst du mentale Stärke. Bisher ist da noch keiner angekommen. Pérez ist da noch der Beste und geht schon ins dritte Jahr.“
Dr. Helmut Marko über Fahrer und Motorenfabrik.

„Es ist kompliziert, sind sieben Brüche. Derselbe Arzt wie von Marc Márquez wird ihn operieren. Wir gehen von sechs Wochen aus und haben mit Liam Lawson einen top Ersatzmann geholt. Wir wollen kein Risiko eingehen.“
Dr. Helmut Marko über die Verletzung von Daniel Ricciardo.

„Liam Lawson ist schon einige Zeit bei uns. Ein bodenständiger Neuseeländer und beinharter Racer. Ein Mann für die Zukunft. Wenn bei AlphaTauri die Strategie gestimmt hätte, wäre er in die Punkte gefahren. Es kann schnell gehen. Wenn wir vier Autos haben, war es optimistisch, nicht mehr Fahrer zu haben.“
Dr. Helmut Marko zeigt sich mit der Nachfolge zufrieden.

„Man ist in der Endphase mit der Sponsorensuche. Es geht auch noch um die Designs. Ich weiß noch nichts.“
Dr. Helmut Marko über die Sponsorensuche bei AlphaTauri.

„Man braucht für den Wahnsinn einen Ausgleich. Ich habe das Glück, beim Wald zu wohnen und habe Tiere. Das gibt Entspannung und Kraft. Solange ich körperlich und geistig beieinander bin und es mir Spaß macht, mache ich weiter. Wenn ich aufhöre, habe ich aber noch viele Tätigkeiten, die ich mache und habe kein Problem, Tauben zu züchten. Ich habe drei Katzen, genauso wie der Max. Da gibt es einen regen Austausch.“
Dr. Helmut Marko erzählt von seinem eigenen Bauernhof.

Medieninfo Servus TV

05.09.2023


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