Vier Superstars aus dem elitären Kreis der Top 7 der Weltrangliste spielen am Samstag um den Finaleinzug bei den mit 2.559.790 Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle.
Dabei prallt zuerst Daniil Medvedev (ATP-Rang 3) auf Stefanos Tsitsipas (7), danach treffen Jannik Sinner (4) und Andrey Rublev (5) aufeinander. Erstmals seit 1994 sind damit die Top 4 der Setzliste wieder in die Vorschlussrunde des Wiener Tennis-Highlights eingezogen. Vor 29 Jahren waren es Goran Ivanisevic (damals die Nummer 2 der Weltrangliste), Michael Stich (3), Andre Agassi (10) und Thomas Muster (15).
Das erste Semifinale zwischen Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas ist am Samstag ab 14.00 Uhr auch das Duell der Nummer drei gegen die Nummer sieben der Weltrangliste! Der topgesetzte Medvedev setzte sich am Freitag im Viertelfinale in der mit 9.600 Zuschauerinnen und Zuschauern erneut ausverkauften Wiener Stadthalle in einer hochklassigen Partie gegen Karen Khachanov mit 6:3, 3:6, 6:3 durch. Tsitsipas hielt in einem ebenso spannenden wie attraktiven Match den kroatischen Wildcard-Spieler Borna Gojo mit 7:6 (7/4), 7:5 in Schach.
„Ich spiele gut und bin glücklich über meinen Sieg. Es war ein verrücktes Spiel. Ein Break in jedem Satz hat entschieden. Ich mag die Bedingungen hier – es ist recht flott und so wie Hardcourt-Tennis sein sollte. Es ist hier irgendetwas in der Luft, das es recht einfach für mich macht, gut zu retournieren“, meinte Medvedev nach seinem achten Matchsieg in Folge in Wien, den er nach 2:15 Stunden unter Dach und Fach gebracht hatte. Tsitsipas packte gegen den stark aufschlagenden Gojo in den entscheidenden Phasen sein bestes Tennis aus. „Im Tiebreak habe ich alles am Court gelassen. Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass ich es gewinnen kann. Im zweiten Satz haben wir beide souveräne Aufschlag-Games gespielt. Bei 5:5 habe ich unglaublich gut retourniert und gut verteidigt. Da habe ich ihn zu schwierigen Bällen gezwungen“, bilanzierte Tsitsipas, der sich auch auf eine harte Auseinandersetzung im Halbfinale gegen Medvedev einstellt. „Ich muss darauf vorbereitet sein, mich viel und gut zu bewegen. Es wird physisch und psychisch ein herausforderndes Match!“
Das zweite Halbfinale bestreiten nicht vor 15.30 Uhr Jannik Sinner und Andrey Rublev – also die Nummer vier gegen die Nummer fünf der Welt. Rublev (2020) gab im Aufeinandertreffen zweier Wien-Sieger dem Deutschen Alexander Zverev (2021) mit 6:1, 6:7 (5/7), 6:3 das Nachsehen. Der Italiener Sinner nahm mit einem 6:3, 6:4 gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe erfolgreich Revanche für die bittere Semifinal-Niederlage 2021 in Wien. Damals lag der Südtiroler bereits mit 6:3, 5:2 voran, ehe Tiafoe den Spieß noch umdrehen konnte und am Ende in drei Sätzen gewann.
Rublev war erleichtert, den zweieinhalb Stunden dauernden Schlagabtausch gegen Zverev gewonnen zu haben. „Im ersten Satz hat mir ein frühes Break geholfen, da war es leichter. Im zweiten Satz hat er viel besser serviert und im Tiebreak gut gespielt. Im dritten Satz habe ich gut begonnen und schnell ein Break gemacht. Er hatte dann noch ein paar Chancen auf das Rebreak, das letzte Game war richtig dramatisch“, meinte Rublev, der im dritten Durchgang bei 5:3 und eigenem Aufschlag zunächst vier Breakbälle von Zverev abwehren musste, ehe er seinen ersten Matchball zum Halbfinal-Einzug verwertete.
Jannik Sinner, als Jugendlicher ein begnadeter Skifahrer, nahm nach seinem Erfolg gegen Tiafoe noch auf dem Centre Court die Glückwünsche des früheren Schweizer Abfahrtsstars Beat Feuz entgegen. Zur Halbfinal-Partie gegen Rublev meinte Sinner: „Ich erwarte mir ein brutal schweres Spiel, aber genau für diese Spiele trainiert man. Hoffentlich wird es wieder ein gutes Match, das ist das Wichtigste!“
Weissborn/Arneodo im Doppel-Viertelfinale out
Im Doppel war für den Wiener Sam Weissborn und Romain Arneodo im Viertelfinale Endstation. Die österreichisch-monegassische Paarung unterlag den amtierenden US-Open-Champions Rajeev Ram (USA) und Joe Salisbury (GBR) mit 3:6, 6:7 (7/9), wobei Weissborn/Arneodo im Tiebreak des zweiten Durchgangs einen Satzball ungenützt ließen.
Erste Bank Open 2023 – Spielplan Samstag
Presseinfo
Erste Bank Open 2023
27.10.2023