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Das Frauen-Nationalteam beendet den ersten Lehrgang des Jahres an der spanischen Mittelmeerküste mit einem 1:1-Remis gegen WM-Achtelfinalist Dänemark.

Beim sechsten Aufeinandertreffen mit den Skandinavierinnen sorgt Barbara Dunst für den Treffer der ÖFB-Elf.

Teamchefin Irene Fuhrmann rotiert ihre Startelf beim 100. Länderspiel von Innenverteidigerin Virginia Kirchberger im Vergleich zur Niederlage gegen England auf sechs Positionen. Im Tor kommt Jasmin Pal zu ihrem vierten Einsatz im Nationalteam, außerdem starten Celina Degen, Laura Feiersinger, Nicole Billa, Annabel Schasching und Verena Hanshaw gegen die Nummer 13 der FIFA-Weltrangliste von Beginn an.

Die ÖFB-Frauen starten druckvoll in das Aufeinandertreffen im Marbella Football Center und attackieren die Däninnen früh in der eigenen Hälfte. Die Belohnung lässt keine Viertelstunde auf sich warten. Barbara Dunst erobert den Ball in der gegnerischen Hälfte und geht mit Tempo in Richtung Dänisches Tor. Mit ihrem ersten Abschluss sorgte die Frankfurt-Legionärin per Linksschuss für die Führung in der 11. Minute. Es ist der zwölfte Team-Treffer für die Steirerin. Nach einer knappen halben Stunde hält Jasmin Pal ihr Team mit einer guten Parade gegen die Däninnen im Spiel (25.), die kurz darauf durch Madrid-Spielerin Caroline Moller eine weitere gute Chance kreieren (26.). Die ÖFB-Elf kommt nach knapp einer halben Stunde zum nächsten nennenswerten Abschluss. Nach einer Corner-Variante von rechts versucht es Verena Hanshaw mit einem flachen Schuss auf das kurze Eck (34.). Es bleibt bei der knappen 1:0-Pausenführung.

Irene Fuhrmann bringt zur Pause mit Sarah Puntigam und Katharina Naschenweng zwei frische Kräfte für Katharina Schiechtl und Celina Degen. Diese können den schnellen Ausgleich der Däninnen allerdings nicht verhindern. Nach flacher Hereingabe von rechts netzt Pernille Harder aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich in der 50. Minute. Knapp zehn Minuten später zappelt der Ball im Tor von Maja Ostergaard, doch Schiedsrichter Jason Barcelo gibt den Treffer von Nicole Billa wegen vorangegangenem Foulspiel von Lilli Purtscheller nicht (59.).

In den Schlussminuten kommen die Österreicherinnen zur besten Gelegenheit nach dem Seitenwechsel. Nach vorangegangenem Foul an Eileen Campbell tritt Marie Höbinger an der Strafraumkante zum Freistoß an, Maja Ostergaard kann mit einer guten Parade klären (89.). Die Schlussoffensive der ÖFB-Elf bleibt dann unbelohnt, am Ende steht ein 1:1-Remis.

Die Stimmen zum Spiel:
Teamchefin Irene Fuhrmann:
„Es war ein hart umkämpftes Unentschieden gegen einen richtig starken Gegner, der in der Weltrangliste vor uns steht. Ich denke, wir können schon zufrieden sein, vor allem nach dem Test gegen England. Rückblickend war es ganz wichtig, das Team elf Tage hier in Marbella zusammen zu haben gegen zwei Top-Nationen. Wir haben ich technisch, taktischen Bereich einiges probiert und können daraus einige Schlüsse für die bevorstehende EM-Qualifikation ziehen.“

Jubilarin Virginia Kirchberger: „Ich glaube, vor allem in der ersten Hälfte waren wir sehr kompakt, haben unser Pressing gut umgesetzt und mit Ball viel Ruhe gehabt. Nach der Pause haben wir zwar etwas nachgelassen, gegen so einen guten Gegner war es aber dennoch eine ordentliche Leistung. Ich bin sehr stolz auf mein 100. Spiel und denke, so richtig realisieren werde ich es erst in ein paar Tagen.“

Marie Höbinger: „Es war eine klare Steigerung zum letzten Spiel. Wir sind super in die Partie gestartet, zum Schluss hätten wir uns noch mehr zutrauen können und müssen in der Offensive noch gefährlicher sein, um das zweite Tor zu schießen. Wir haben viele Inhalte in diesem Lehrgang trainiert und können diese in den kommenden Lehrgängen zu Schwerpunkten machen. Der Punkt heute war für uns als Team wichtig, um mit neuer Kraft in den EM-Qualifikationslehrgang zu starten.“

Sarah Zadrazil: „Das Ergebnis war gut und wichtig für uns, von der Performance her war aber nicht alles perfekt. Wir hatten schon mehr Ballbesitz, aber dennoch zu wenige klare Chance kreiert. Daran müssen wir arbeiten. Nach dem Spiel gegen England war die Leistung heute klar positiv. Wir waren in der Defensive viel stabiler und grundsätzlich ist es heute ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.“

Verena Hanshaw: „Es war ein intensives Spiel, anfangs hatten wir noch zu viele Ballverluste und individuelle Fehler, das Spiel mit dem Ball war heute aber klar besser. Es war ein hart erkämpftes Unentschieden, dass heute in Ordnung geht. Wir beenden den Lehrgang mit einem positiven Gefühl. Wir wissen, was wir zu tun haben und wo wir uns weiter verbessern müssen.“

Für das ÖFB Frauen-Nationalteam geht es nach dem elftätigen Trainingslehrgang an der spanischen Mittelmeerküste am morgigen Donnerstag zurück nach Österreich.

Am Dienstag, 5. März 2024 werden im schweizerischen Nyon die Gegnerinnen der ÖFB-Auswahl für die im April startenden European Qualifiers ermittelt. Dank des erfolgreichen Abschneidens der Fuhrmann-Elf bei der UEFA Women´s Nations League im Vorjahr starten die Österreicherinnen erneut in der Liga A. Mögliche Gegner sind unter anderem Weltmeister Spanien und Nachbarn Deutschland.
 


 

Kirchberger-Jubiläum bei Dänemark-Test

Das Frauen-Nationalteam steht vor dem zweiten freundschaftlichen Länderspiel des Trainingslehrgangs in Marbella. Am morgigen Mittwoch trifft die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann im Marbella Football Center auf WM-Achtelfinalist Dänemark (28. Februar, 16:30 Uhr, präsentiert von Verbund, live in ORF Sport+). Für die Österreicherinnen ist es der letzte Test vor den im April startenden European Qualifiers auf dem Weg zur EM 2025 in der Schweiz.

„Es ist morgen eine klare Leistungssteigerung gefragt, weil wir gegen England nicht am Limit waren und morgen jede Spielerin bei einhundert Prozent brauchen, um gegen einen Gegner wie Dänemark zu bestehen. Wir wissen, dass Fußball ein Resultat-Sport ist, dennoch geht es am Ende für uns auch darum, Prozesse voranzubringen“, so Irene Fuhrmann nach dem Abschlusstraining am Dienstagmittag.

Mit Dänemark erwartet die Teamchefin einen Testspielgegner, der „sehr flexibel agiert“ und ihr Team „dahingehend voll fordern“ wird. „Dänemark ist eine Frauenfußball-Nation, die sehr konstant ihre Leistungen bringt und regelmäßig bei Endrunden vertreten ist. Ziel ist, dass wir uns defensiv in Eins-gegen-Eins-Situationen klar verbessern und wieder mehr Ruhe in unser Spiel mit dem Ball bringen müssen“, so die Teamchefin weiter.
Krankheitsbedingt verzichten muss Irene Fuhrmann beim morgigen Spiel auf Marina Georgieva, dafür kehren Claudia Wenger und Celina Degen zurück ins Aufgebot. „Unabhängig vom Ergebnis gegen England gilt für uns nach wie vor, dass wir möglichst vielen Spielerinnen Einsatzminuten geben möchten. Es kann daher auch morgen einige Änderungen im Vergleich zum England-Spiel geben“, so Fuhrmann über eine mögliche Rotation beim morgigen Test.
Teamspielerin Verena Hanshaw meint: „Wir haben uns viel vorgenommen für morgen und wollen es klar besser machen als am Freitag. Ziel ist es, das Spiel positiv abzuschließen, um gut vorbereitet in die bevorstehende EM-Qualifikation im April zu gehen.“

Ein besonderes Spiel könnte das morgige Aufeinandertreffen mit Dänemark für Virginia Kirchberger werden. Die 30-jährige Innenverteidigerin, die im Juni 2010 ihr Debüt für das Frauen-Nationalteam beim 6:0-Erfolg über Malta feierte, steht vor ihrem 100. Länderspiel. Beim Testspiel der ÖFB-Auswahl am vergangenen Freitag gegen England sorgte die Frankfurt-Legionärin mit ihrem ersten Doppelpack im Teamdress für beide Tore der ÖFB-Auswahl.

„Ich freue mich unglaublich und bin auch ein wenig stolz auf dieses Jubiläum, wenn es dann morgen soweit kommen sollte. Ich habe erst mit dreizehn Jahren mit dem Fußballspielen begonnen, danach ging alles sehr schnell, auch mit meinem Wechsel zu Bayern München. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich einmal so einen Meilenstein als Teamspielerin erreichen werde. Erst im Laufe der letzten Jahre hat sich der Gedanke gefestigt, einmal den Club der 100 erreichen zu wollen“, so Kirchberger vor dem für sie bedeutenden Duell mit der Nummer 13 der FIFA-Weltrangliste (Österreich Platz 17).

Das mögliche, bevorstehende Jubiläum freut auch Teamchefin Irene Fuhrmann: „Gini ist eine arrivierte Spielerin, die sich nach einer sehr schweren Verletzung wieder zurückgekämpft hat. Sie gibt unserer Defensive ungemein viel Sicherheit und es ist zu erwarten, dass sie auch morgen auflaufen wird.“

„Ich freue mich extrem für sie. Da ich selbst erst mein 100. Länderspiel bestritten habe, weiß ich wie es sich anfühlt und dass es etwas ganz Besonderes ist. Gerade für Gini freut es mich umso mehr, weil sie eine absolute Kämpferin ist, die auch nach Rückschlägen immer drangeblieben ist. Ich bin sehr stolz auf sie“, so Verena Hanshaw über ihre Frankfurter Teamkollegin.

Die Bilanz beider Teams im direkten Vergleich ist beinahe ausgeglichen. Zwei der fünf Duelle zwischen 2011 und 2022 konnte die ÖFB-Elf für sich entscheiden. Drei Mal setzten sich die Däninnen durch, so auch beim letzten Duell im Juni 2022 im Zuge der EM-Vorbereitung in Wiener Neustadt (1:2).

Presseinfo
ÖFB

28.02.2024


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