Wintersport, Symbolbild ÖSV

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Eine historische Leistung haben die Ski Austria Skispringer im Rahmen der Raw-Air-Serie in Trondheim vollbracht.

Zum ersten Mal seit 20. Jänner 1980 in Thunder Bay gingen die ersten vier Plätze an Österreicher. Am Mittwoch gewann Stefan Kraft vor Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Daniel Huber. Michael Hayböck wurde noch Sechster. Insgesamt ist es überhaupt erst der dritte Vierfachsieg im Weltcup.

Kraft zieht im Weltcup davon
Im Gesamtweltcup liegt Kraft vor den letzten vier Einzel-Bewerben des Winters nun 303 Punkte vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und könnte sich bereits auf der nächsten Raw-Air-Station auf der Skiflugschanze in Vikersund die große Kristallkugel sichern.

Mit seinem 116. Weltcup-Podestplatz baute Kraft auch seinen Vorsprung in der Raw-Air-Wertung aus und liegt nun vor Hörl und dem Norweger Johann Andre Forfang, der seine Chance auf einen Podestplatz mit einem Sturz in der Entscheidung ebenso verspielte wie der Deutsche Philipp Raimund.

Bisher durften erst zwei Nationen über einen Vierfachsieg jubeln. Am 25. März 2022 siegte Jelar Ziga in Planica vor drei weiteren Slowenen. Zum ersten Mal war das Kunststück vier Österreichern vor 44 Jahren gelungen. Am 20. Jänner 1980 führte Armin Kogler in Thunder Bay einen rot-weiß-roten Vierfachsieg vor Hubert Neuper, Toni Innauer und Claus Tuchscherer an.

Am Wochenende geht es mit zwei Skiflugbewerben in Vikersund weiter, dort zählt auch die Qualifikation am Freitag zum Raw-Air-Ranking. Die Saison wird nächste Woche ebenfalls mit einem Skifliegen in Planica abgeschlossen. Für Skiflugweltmeister Kraft geht es um den dritten Gesamtweltcupsieg nach 2016/17 und 2019/20, im Skiflugweltcup führt Kraft punktgleich vor dem Slowenen Peter Prevc.

Stefan Kraft (1. Platz): „Eine unglaubliche Teamleistung, da muss jeder alles richtig gemacht haben. Wir haben die Stürze mitbekommen, aber ich habe gehofft, dass noch verkürzt wird. Es war sehr glatt im Aufsprung. Ich hatte zum Glück keine Probleme. Ich freue mich richtig auf Vikersund und hoffe, dass ich dort stabil fliege.“

Daniel Tschofenig (2. Platz): „Heute können wir es uns einmal gutgehen lassen. Heute haben wir es uns verdient. Dass ich nicht gewonnen habe, bin ich selber schuld. Ich hatte über dem Vorbau einen Fehler. Aber es ist für mich trotzdem extrem befriedigend, auch wenn ich weiter auf meinen ersten Sieg warten muss.“

Jan Hörl (3. Platz): „Ich kann gar nicht glauben, was uns da heute gelungen ist. Cool, dass es sich für uns so ausgegangen ist. Schade, dass morgen kein Springen ist. Die Form stimmt. Eine Station ist noch, da müssen wir dann auch noch performen.“

Daniel Huber (4. Platz): „Sensationell. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben, aber das ist schon außergewöhnlich. Es ist sehr cool. Dass man als Vierter nur viertbester Österreicher ist, ist unglaublich. Es macht genial viel Spaß, mit dieser Mannschaft unterwegs zu sein. Bei uns rennt der Schmäh, wir leben unsere Freundschaft, und das macht auch viel aus. Es ist echt eine coole Kombination.“
 


 

Elfter Saison-Podestplatz für Pinkelnig

Die erste Generalprobe auf der WM-Schanze von 2025 für die Damen ist vollbracht. Mit dem Bewerb auf der Normalschanze ging es nach den Wettkämpfen am Wochenende in Oslo direkt in Trondheim weiter. Eirin Maria Kvandal entscheidet das Springen vor Eva Pinkelnig und Nika Kriznar für sich und baut somit ihre Führung in der Raw Air Wertung weiter aus.

Pinkelnig schafft erneut Sprung aufs Podium
Für die Skispringerinnen steht beim Kennenlernen der WM-Schanzen ein straffes Programm an. Mit dem Training und der Qualifikation haben die Damen bereits am Vormittag die ersten beiden Sprünge auf der Normalschanze in Trondheim absolviert. Der Wettkampf fand direkt anschließend an den Wettkampf der Herren um 18 Uhr statt, wo die Athletinnen einen spannenden Bewerb lieferten. Die Norwegerin Eirin Maria Kvandal unterstrich mit ihren Sprüngen einmal mehr ihre steigende Formkurve und entscheidet das Springen für sich. Mit ihr platzierten sich Eva Pinkelnig als Zweite und die Halbzeitführende Nika Kriznar als Dritte am Podest. Die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig verbesserte sich mit einem weiten Sprung im zweiten Durchgang nach vorne und darf sich über den elften Podestplatz in dieser Saison freuen. Die Oberösterreicherin Jacqueline Seifriedsberger freut sich als Sechste ebenfalls über ein weiteres Top-Ten Ergebnis. Mit Sara Marita Kramer (Platz 13), Lisa Eder (Platz 14) und Julia Mühlbacher (Platz 22) sind noch drei weitere Österreicherinnen in den Punkterängen.

Eindrücke aus Trondheim (NOR)
Eva Pinkelnig (Platz 2): „Es hat heute ein bisschen WM-Feeling gehabt. Es war mehr Stress als gedacht. Es hat im Hintergrund ein paar Dinge gegeben, die es in jedem Job gibt, die nicht rund gelaufen sind. Da habe ich mich etwas aus der Balance bringen lassen, vor allem im ersten Durchgang. Das Team hat dann super Worte gefunden, dass ich dann wieder besser in der Balance war und wieder voll angreifen habe können. Es ist eine Schanze, die sehr lässig ist, eine schöne Normalschanze. Sie ist sehr gelungen. Man kann hier auch richtig weit springen. Das ist uns zwar heute noch nicht so gelungen, aber das machen wir dann nächstes Jahr. Sie ist sehr harmonisch und man muss schauen, dass man etwas Schmalz in den Beinen hat. Das ist trotz meines Alters schon noch da. Von dem her ist mir ein guter Wettkampf gelungen.“

Jacqueline Seifriedsberger (Platz 6): „Es ist eine coole und harmonische Schanze. Ich hoffe, dass sie für nächstes Jahr den Bakken etwas niedriger machen, dann tue ich mir etwas leichter beim Wegfahren. Nein, grundsätzlich eine echt lässige Schanze. Man muss darauf achten, dass man eine satte Position hat und schön hineingeht und den Schwung mitnimmt“.

Presseinfo
Österreichischer Skiverband

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13.03.2024