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Der ehemalige Bayern-Kapitän Lothar Matthäus vermisst bei vielen Spielern des deutschen Rekordmeisters die vereinstypische DNA, glaubt aber an eine Reaktion in der Champions League und wünscht sich Thomas Tuchels Vorgänger als dessen Nachfolger. Und Christian Danner hält das Formel-1-Auto von Mercedes für desolat.

Lothar Matthäus: „Ich sehe Nagelsmann als Lösung.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 8. April 2024

FORMEL 1
„Es zeigt die momentane Kräfteverteilung in der Formel 1. Ein Dahinrollen ist es nicht, sie müssen schon etwas zeigen. Nicht nur Verstappen, auch Pérez muss sich strecken. Von selbst läuft es nicht.“
Christian Danner sieht Red Bull in der Pole Position.

„Max weiß, dass er ein tolles Team hinter sich hat, die stellen ihm ein kaputtes Auto wieder so hin, dass es funktioniert.“
Christian Danner meint, dass sich Max Verstappen auf sein Team verlassen kann.

„Das einzige, was ihn von allen Rekorden abhält, könnte sein, dass es ihm nicht mehr gefällt und ihm alles zu viel wird. Solange es ihm aber so eine Freude macht, mache ich mir keine Sorgen.“
Christian Danner sieht kein Ende beim Erfolglauf von Max Verstappen.

„Das war ein klassischer Rennunfall. Albon hätte den Unfall vermeiden können. Er hätte sehen müssen, dass es keinen Weg dran vorbei gibt.“
Christian Danner über den Crash von Alex Albon.

„Das ist schon eine Katastrophe, die wir da verfolgen können. Nicht nur Hamilton, der sich einen abfährt. Auch Toto Wolff, der nicht weiß, was er sagen soll. Zum Beispiel, als er meinte, dass sie in Suzuka gut gefahren wären. Da dachte ich, er hätte ein anderes Rennen gesehen. Mercedes ist das Ferrari des Jahres 2024. Wenn ich ein nicht so schnelles Auto habe, mache ich eine Taktik, die vielleicht ein Schmarrn ist, damit ich ein Lucky Punch setzen kann. Da sieht man dann, wie desolat es momentan ist.“
Christian Danner über das Tief von Mercedes.

„Die ganze Aktion ist von Toto bewusst initiiert. Er ist als Teamchef gefordert. Aber was soll er machen? Was ihm fehlt, ist Niki Lauda. Der hätte ihn durchgeführt. Der Team Principle koordiniert im Hintergrund. Am Ende braucht es aber die Fahrer. Toto steht in der Mitte. Seine Fahrer sagen auch, dass er lost ist.“
Christian Danner über Toto Wolff.

„Fahrer sind schrecklich, sie haben immer nur eine Liste an Beschwerden. Am Ende des Jahrs gibt es eine Liste. Bei Ferrari haben sie das komplett hinbekommen, die Strategie ist gut. Bei Ferrari hat man Kapazitäten. Alles zusammen ergibt ein Auto, bei dem der Fahrer Vertrauen hat und brillieren kann.“
Christian Danner sieht Ferrari stark verbessert.

„Ich erwarte eine grüne Strecke. Es wird furchtbar bis sie Grip hat. Es ist viel Industrie herum und kaum was los. Bis Freitag wird das ein riesiges Thema. Wie muss das Auto abgestimmt sein? Die Strecke ist toll, die kennen wir. Ich bin froh, dass dort wieder gefahren wird.“
Christian Danner freut sich auf Shanghai

FUSSBALL
„Es wäre nicht der FC Bayern, wenn nicht wo etwas los wäre. Diesmal noch ein bisschen mehr.“
Carina Wenninger sieht Unruhen.

„Ich bin seit einiger Zeit am Überschäumen. Das ist nicht der FC Bayern, das Mia-san-Mia-Gefühl. Viele Spieler haben nicht diese DNA. Das hat schon bei vielen Spielen gefehlt. Umsonst sind sie nicht so weit hinter Leverkusen zurück. Schlagzeilen hatten wir immer, aber nie über so einen langen Zeitraum.“
Lothar Matthäus sucht nach der Bayern-DNA.

„Ich traue ihnen dasselbe zu, wie Deutschland nach dem Spiel in Österreich. Sie können das, sie haben das gezeigt. Da gehört ein Zusammenhalt dazu und den hoffe ich, dass sie beweisen und dann in der Allianz Arena das Halbfinale klarmachen.“
Lothar Matthäus kann sicheinen Champions-League-Aufstieg vorstellen.

„Der FC Bayern hat in dieser Saison zwei Gesichter. Sie sind gewohnt, ganz oben zu stehen. Das ist schwer, weil es mit Leverkusen auch einen Verein gibt, den es in Deutschland schon lange nicht mehr gab.“
Lothar Matthäus über die Qualität von Bayer Leverkusen.

„Ich glaube, dass es immer unruhig ist. Jetzt kommt es nicht nur von außen, sondern ich glaube, dass es auch intern unrund läuft. Es fehlt Stabilität auf manchen Positionen. Das ist untypisch.“
Carina Wenninger fehlt Stabilität auf Führungsebene.

„Wenn du so einen Lauf oder so eine Stimmung hast, gibt es mehrere Faktoren. Ich wusste aus meiner Zeit, dass du nichts mehr holen wirst, wenn du 0:2 hinten bist. Das funktioniert jetzt nicht mehr. Wenn du nicht als gesamte Mannschaft gut gegen den Ball arbeitest, verlierst du solche Spiele.“
Florian Klein über den Faktor Stimmung.

„Da gehören auch die Spieler dazu.“
Florian Klein sieht nicht nur Thomas Tuchel in der Pflicht.

„In der Pause hat es in Heidenheim gedonnert. Bayern war gewarnt, die konnten Rückstand und selbst hat man es oft hergegeben. Da hat der Trainer die Mannschaft nicht gut eingestellt. Von der Kompaktheit reden wir da gar nicht. Es herrscht viel Unsicherheit. Alles hat seine Vorgeschichte. Der Trainer hat viel Unruhe reingebracht. Wenn man ihn nach außen hin demontiert, ist eine eigene Sache. Intern ist es was anderes. Wenn man mir, wie Müller gesagt hätte, dass es kein Matthäus-Spiel ist, wäre ich verrückt geworden.“
Lothar Matthäus versetzt sich in die Rolle von Thomas Müller.

„Ich glaube schon, dass man den Schalter umschalten kann. Ich glaube aber, dass Tuchel die Mannschaft nicht mehr erreicht. Sie waren immer gut mit einer guten Achse. Die hat Tuchel nicht positiv genug gestärkt. Ich glaube nicht, dass sie den besten Fußballlehrer brauchen, sondern eher einen passenden Menschen.“
Carina Wenninger glaubt nicht an Thomas Tuchel.

„Ich weiß nicht, wie die Schockverliebtheit gemeint war. Viele Aussagen nach den Spielen sind bei der Mannschaft nicht gut angekommen, weil sie nicht glaubwürdig waren. Er hat die Spieler nicht hinter sich gebracht.“
Lothar Matthäus versteht manche Interviews von Thomas Tuchel nicht.

„Ich glaube, dass das ein Versuch war, die Bindung zur Mannschaft zu finden. Das Spiel war nicht zum schockverliebt sein. Die Trainer haben funktioniert, die Menschenfänger waren. So wie Hansi Flick zum Beispiel. Typen wie Gnabry und Sané brauchen das ein bisschen. Es gibt Punkte, wo man im Zwischenmenschlichen ansetzen muss.“
Florian Klein glaubt, dass Bayern eher einen Mentor als Trainer braucht.

„Es gibt viel Arbeit für den FC Bayern. Nicht nur auf der Trainerbank, sondern auch im Kader. Es gibt aber auch mit Leverkusen ein Problem. Sie spielen beeindruckend. Sie kommen gestärkt aus der Saison und werden auch noch dann Geld in die Hand nehmen und sich verstärken. Keine großen Medien, da haben sie Vorteile. Bei Bayern muss das erst funktionieren. Die Veränderungen müssen erst wieder einschlagen. Das heißt noch nicht, dass sie als Favorit in die Meisterschaft gehen.“
Lothar Matthäus sieht viel Arbeit auf den FC Bayern zukommen.

„Absolut nicht. Trainersein ist nicht mein Leben, meine Zukunft. Ich habe ein tolles Leben, bin nah beim Fußball als Experte. Ich habe Spaß und Verantwortung gegenüber meiner Familie, meinen Partnern. Den Trainerjob lasse ich lieber gehen. Da sollen sich andere ärgern. Mit 63 bin ich auch zu reif und habe andere Prioritäten. Ich bin Trainer von der Mannschaft meines Sohnes. Da kann ich entscheiden, wann das Training ist.“
Lothar Matthäus sieht sich nicht als Feuerwehrmann.

„Die Mannschaft ist selbst gefordert. Aber sie wissen nicht wer spielt. Ist es ein Müller-Spiel oder nicht? Sie haben dir den Kader am roten Teppich serviert, aber er hat alles kaputt gemacht.“
Lothar Matthäus ortet die Schuld nur bei Thomas Tuchel.

„Ich glaube, Lothar wäre wirklich der richtige Feuerwehrmann. Wenn du aber gegen Arsenal jetzt ausscheidest, wird man sich was überlegen. Die sind aber eine super Mannschaft. Wenn man drüber kommt, wird man nichts machen.“
Florian Klein sieht keinen Handlungsbedarf bei einem Weiterkommen.

„Ich fände es nicht gut. Das wäre nicht Bayern-like. Klopp wäre mein Wunschkandidat. Man braucht jemanden, der sofort Gegenwind auslöst. Jemand mit Erfahrung und ein Kommunikator.“
Carina Wenninger fordert nicht zwingend einen Fußballprofessor.

„Die EM würde einen Vertrag bei Bayern nicht stören. Julian Nagelsmann hat man zu früh gekündigt. Nicht alles war Gold, was geglänzt hat. Er musste sich zu vielen Themen äußern, die nicht sein Problem waren, er hatte keine Rückendeckung von Salihamidžić. Auch er selbst würde jetzt einiges anders machen. Ich sehe ihn als Lösung, die ich befürworte.“
Lothar Matthäus kann sich Nagelsmann als neuen alten Trainer vorstellen.

„Ich glaube, dass ein Trainer guttun würde, der gegen den Ball arbeiten lässt. Roger würde da super passen. Roger Schmidt kann sehr impulsiv sein. Die Medien machen da viel Druck bei Bayern. Ob er da so passen würde – er ist sehr sensibel –, weiß ich nicht.“
Florian Klein kann sich Roger Schmidt nur bedingt vorstellen.

„Wenn ich den Kader sehe, habe ich 16, 17 Weltklassespieler. Es fehlt die Hierarchie. Das ist das Problem. Wenn die Mannschaft das in einer Kompaktheit spielt, hat die Mannschaft die Chance, die Champions League zu gewinnen. So wie ich Deutschland auch den EM-Titel nach der Niederlage gegen Österreich zugetraut habe. Die Spieler und die Mannschaft sind gut. Es wird personell aber eine Mammutaufgabe werden. Es braucht Führungsspieler. Es braucht die Energie auf dem Rasen. Die Fans in München sind sensibel. Die spüren das.“
Lothar Matthäus sieht beim Kader nicht das Hauptproblem.

„Bei Leroy Sané sieht man rasch eine gute oder schlechte Phase. Das merkst du auch an der Mannschaft. Ich glaube, dass sich eine Elf herauskristallisieren muss, dadurch kommen Automatismen. Es kommt momentan keine Konstante rein.“
Florian Klein fehlt die Stabilität.

„Du hast alle Möglichkeiten. Der FC Bayern hat die Krankheit, dass die am Platz keine Mannschaft sind. Ein tolles und volles Stadion, tolle Sponsoren. Auch oben gibt es Fachleute. Was der Verein aber dort zeigt, zeigt er am Feld: wenig miteinander und viele für sich.“
Lothar Matthäus sieht Parallelen.

„Der FC Bayern bleibt der FC Bayern. Vielleicht will nicht jeder jetzt dort hin. Das ändert sich aber rasch wieder. Es ist immer gut zu wissen, wer Trainer ist. Aber auch welche Rolle man haben wird. Wenn sie Geld in die Hand nehmen und clever wirtschaften, gibt es Optionen.“
Carina Wenninger sieht Potenzial.

„Wer von den Genannten ist wirklich besser, als die, die jetzt beim FC Bayern sind? Man braucht wieder ein Konzept mit tollem Trainer. Die aktuellen Spieler zu heilen, ist mit einem guten Trainer möglich. Du findest keinen Topstar, der jetzt kommen würde und gleich so viel besser wäre.“
Florian Klein glaubt nicht an den ganz großen Umbruch.

„Man hat gesehen, wie Bayern auch gegen Lazio gespielt hat. Wenn man aber auch Arsenal sieht, haben sie all das, was Bayern fehlt. Wenn du den Fernseher aufdrehst, weißt du was du von Arsenal bekommst. Wenn die Bayern aber das auf den Platz bringen, was sie können, wird es unglaublich eng.“
Florian Klein erwartet ein knappes Spiel.

„Arsenal steht stabil oben, mit der besten Offensive und Defensive. Mit dem nötigen Glück, aber auch im Elferschießen, dass sie noch dabei sind. Trotzdem glaube ich, dass sie nach beiden Spielen Reaktionen zeigen können. Besonders wenn sie angezählt sind.“
Lothar Matthäus glaubt an taumelnde Bayern.

„Auch innerhalb der Mannschaft ist das sicher ein großes Thema. Im Pokal und der Meisterschaft war es schnell vorbei. In der Champions League kannst du dir Luft verschaffen und beweisen, dass du nicht so schlecht bist, wie alle sagen.“
Florian Klein erwartet in der Champions League ein anderes Gesicht der Bayern.

„Der Favorit ist der, der jetzt zwischen Real und Manchester City weiterkommt. Der ist der Favorit fürs Endspiel. City, auch wenn sie nicht ganz glanzvoll sind, ist die vielleicht beste Vereinsmannschaft.“
Lothar Matthäus erklärt den englischen Meister zum Titelfavoriten.

„Wir sind alle zufrieden, haben eine super Stimmung und alle brennen schon auf den Sommer. Er macht einen tollen Job und kann hier viel selbst gestalten. Das macht er gerne. Bei den Bayern oder der deutschen Nationalmannschaft sprechen schon mehr mit. Es wird ein toller Sommer für uns.“
Carina Wenninger über Ralf Rangnick.

Medieninfo Servus TV

09.04.2024


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