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„Klassenunterschied“ ist nicht mehr: Am Donnerstag hat das österreichische Damen-Nationalteam mit der in der FIBA-Weltrangliste um 46 Plätze besser klassierten Auswahl Kroatiens mehr als nur mitgespielt.

Die Mannschaft von Head Coach Chris O’Shea forderte die Favoritinnen über die volle Distanz – und war nur knapp am ersten Sieg im Rahmen der Europameisterschaftsqualifikation dran (80:91).

Den ersehnten ersten Erfolg wollen sich Kapitänin Anja Fuchs-Robetin & Co nun am Sonntag im Wiener Hallmann Dome (ab 18.00 Uhr live auf ORF Sport+) gegen die Niederlande schnappen – und die offene Rechnung aus der Hinrunde begleichen: Zum Qualifikationsauftakt setzte es vor ziemlich genau einem Jahr eine 45:64-Niederlage.

Es war damals ein schwieriger Start in die EM-Qualifikation: gleich im ersten Viertel fehlte den Österreicherinnen der offensive Spielfluss – lediglich vier Punkte gelangen, 16 Zähler betrug der Rückstand nach den ersten zehn Minuten. Der Rhythmus wurde zwar besser, der Sieg war aber nie in Griffweite. 45:64 ging dann der erste Vergleich mit den Niederlanden verloren. „Ich glaub, mit denen haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Damals haben wir unsere Würfe nicht getroffen und sind nicht selbstbewusst genug aufgetreten“, erinnert sich Kapitänin Anja Fuchs-Robetin, die für Sonntag ausgibt: „Unser Ziel ist auf jeden Fall ein Sieg!“

Leistung gegen Kroatien als entscheidender Push
Dass die Österreicherinnen Offensive können und an sich glauben, haben sie jüngst am Donnerstag bei der kämpferischen Leistung gegen Kroatien bewiesen. Über weite Strecken waren Ausnahmetalent Sina Höllerl & Co dem Gruppenzweiten ebenbürtig, verloren nur 80:91. „Auch wenn es eine Niederlage war, wir haben gegen Kroatien alle überrascht. Dieses Spiel wird uns pushen. Für Sonntag werden wir alles rausholen, um den ersten Sieg in dieser Qualifikation zu holen“, sagt die 18-jährige Sina Höllerl. Vor allem offensiv lief es nahezu perfekt: kam rot-weiß-rot in den ersten beiden Qualifikationsspielen in den Niederlanden und Spanien gemeinsam nur auf 79 Zähler, waren es gegen die Balkannation deren 80.

Geht es nach Head Coach Chris O‘Shea soll der offensive Rhythmus beibehalten werden: „Ich hoffe, dass wir offensiv eine ähnlich gute Leistung bringen können, wie gegen Kroatien. Defensiv müssen wir uns in ein paar Bereichen etwas verbessern. Das Spiel wird physischer werden, die Niederländerinnen spielen sehr körperbetont – aber darauf werden wir vorbereitet sein. Wir werden wieder versuchen, zu kämpfen, um dieses ‚Window‘ mit einem Sieg zu beenden.“

Niederländerinnen hielten mit Spanierinnen stand
Auch die Niederländerinnen mussten sich am Donnerstag geschlagen geben. Sie unterlagen auswärts bei den ungeschlagenen Tabellenführerinnen aus Spanien mit 59:66. Beste Werferin war mit 19 Punkten Emese Hof vom Euroleague-Klub ZVVZ USK Prag. Die Inside-Spielerin kam zudem auf zwölf Rebounds, sieben davon am offensiven Brett. Auch im ersten Duell gegen die Österreicherinnen war sie Top-Scorerin.

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FIBA Women’s European Qualifiers:
Österreich–Niederlande | Sonntag, 10. November – 18.00 Uhr (Hallmann Dome, Wien)
 


 

Großer Kampf bleibt unbelohnt: Österreich unterliegt Kroatien knapp

Österreichs Damen-Basketball-Nationalteam muss sich im ersten Heimspiel der laufenden EM-Qualifikation Kroatien nach starker Leistung und großem Kampf knapp 80:91 geschlagen geben. Die ÖBV-Auswahl überzeugt gegen die in der Weltrangliste um 46 Plätze besser klassierten Kroatinnen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, solider Inside-Defense und treffsicherer Offensive. 80 Punkte markieren den Bestwert des Teams von Head Coach Chris O’Shea im bisherigen Wettbewerb. Die 900 Fans im Hallmann Dome quittieren eine fantastische Leistung von Team Austria nach der Schlusssirene mit Standing Ovations.

Den Ausschlag zu Gunsten der Gäste gab schlussendlich die Dreier-Quote. Kroatien verwandelte angeführt von Andrijana Cvitkovic (26 Punkte) 17 seiner 32 Versuche von „Downtown“ (53%). Beste heimische Werferinnen sind Sarah Sagerer und Alexia Allesch mit jeweils 15 Zählern. Die nächste Chance auf den ersten Sieg in der Qualifikation für die Women’s Eurobasket 2025, die von 18. bis 29. Juni in Tschechien, Deutschland, Griechenland und Italien stattfindet, gibt es bereits am Sonntag (18:00 Uhr). Dann gastieren die Damen aus den Niederlanden im Hallmann Dome gastiert.

Die Gäste aus Kroatien zeigen gleich zu Beginn, warum sie die Star-Auswahl Spaniens zum EM-Quali-Auftakt fast auf dem Tag genau vor einem Jahr an den Rand einer Niederlage (65:70) gebracht hatten. Angeführt von Matea Tadic, die sieben Punkte im ersten Viertel erzielt, scoren die Kroatinnen bei jedem ihrer ersten vier Angriffe und legen mit einem 9:4-Run vor.

Mit erfolgreichen Dreiern von Michaela Wildbacher und Sarah Sagerer gehen die Österreicherinnen dann aber rasch auf Tuchfühlung mit den Favoritinnen, es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. ÖBV-Head-Coach Chris O’Shea vertraut – neben der Starting-Five mit Sigrid Koizar, Michaela Wildbacher, Sarah Sagerer, Sarah Schicher und Kapitänin Anja Fuchs-Robetin – auch seiner Bank und setzt schon im ersten Viertel zehn Spielerinnen ein. Pflichtspiel-Debütantin Lisa Ganhör gelingt mit einem Floater kurz vor der ersten Viertelpause die erstmalige Führung für Rot-weiß-rot – 23:21.

Unbeeindruckt vom überraschenden Rückstand feuern die Kroatinnen aber nach der kurzen Verschnaufpause aus allen Rohren. Dabei fallen vor allem die Würfe von jenseits der 6,75 Meter außerordentlich sicher. Allein in der ersten Halbzeit verwandeln die Damen vom Balkan 58 Prozent ihrer Dreier. Andrijana Cvitkovic zeichnet vor dem Seitenwechsel für sechs erfolgreiche Distanzwürfe – bei nur einem Fehlwurf – verantwortlich. Dank der starken Offensiv-Leistung der Österreicherinnen hält sich der Pausen-Rückstand mit 41:48 aber mehr als in Grenzen.

Österreicherinnen antworten auf Runs der Kroatinnen
Den besseren Start in die zweiten 20 Minuten erwischen wieder die Gäste. Diesmal ist es gar ein 12:3-Run, der Team Austria zu einer Aufholjagd zwingt. Erfolgreiche Dreier von Koizar, die mit 14 Punkten, neun Rebounds und sieben Assists an einem Triple-Double kratzt, und Youngster Sina Höllerl stoppen dann auch die „Blutung“. Die Foulprobleme von „Sharp-Shooterin“ Cvitkovic, die früh im dritten Viertel den vierten Pfiff gegen sich kassiert, schaden den Comeback-Ambitionen der Heimischen ebenfalls nicht.

Wenige Sekunden vor der letzten Viertelpause kommen die Österreicherinnen dann dem Ausgleich nahe. Nach einem Zweier von Alexia Allesch (15 Punkte, 14 Rebounds) und verwandelten Freiwürfen von Sagerer steht es nur noch 62:63. Drei Treffer vom „Charity-Stripe“ durch Cvitkovic markieren aber die 65:62-Führung für die Kroatinnen zum Ende des dritten Viertels.

Im Schlussabschnitt dauert es dann über drei Minuten, bis die Fans im Hallmann Dome das erste Mal über einen Korberfolg des Heimteams jubeln dürfen. Am Ende eines 10:0-Runs der Gäste verkürzt Schicher mit zwei Zweiern auf 66:75 und läutet die Schluss-Offensive ein.

Danach geht es hin und her, kein Team kann einen weiteren Lauf starten. Die Kroatinnen verteidigen mit einigen weiteren erfolgreichen Distanzwürfen ihren Polster. Schlussendlich läuft den bis zum letzten Ballbesitz kämpfenden Österreicherinnen die Zeit für die Vollendung der Aufholjagd ein wenig davon. Nach einem Dreier von Nina Krisper zum 80:86 schöpfen die Fans zwar noch einmal Hoffnung, zwei verwandelte Freiwürfe von Mihaela Lazic zum 88:80 sorgen dann 38 Sekunden vor Schluss aber für die Entscheidung zugunsten Kroatiens. Die Weltranglisten-34. beenden das Spiel – wie könnte es anders sein – mit einem erfolgreichen Dreier zum 91:80.

Zufriedene Gesichter trotz Niederlage
„Ich bin stolz, wie das Team heute aufgetreten ist. Wir hatten keine Angst vor der Aufgabe. Es ist enttäuschend zu verlieren, aber wir haben eine mehr als ordentliche Leistung gebracht. Man merkt das Selbstbewusstsein der Spielerinnen“, zeigte sich O’Shea trotz der Niederlage zufrieden. Das Team habe sich perfekt an den Gameplan gehalten, so der Head Coach. „Wir haben gesagt, dass wir etwas von ihren Stärken wegnehmen müssen. Wir wollten Punkte in der Zone verhindern und sie zu Dreiern zwingen. Das ist Basketball. Manchmal läuft ein Team sehr heiß.“

Kapitänin Anja Fuchs-Robetin (12 Punkte) schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir brauchen uns mit der Leistung nicht verstecken. Wenn wir zusammenhalten, unsere Würfe nehmen und selbstbewusst auftreten, ist vor dem Heimpublikum viel möglich. Wir haben mit den Niederländerinnen eine Rechnung offen“, sagte die Israel-Legionärin mit Blick auf das kommende Heimspiel am Sonntag (18:00 Uhr) gegen die Holländerinnen.

An Selbstvertrauen dürfte es den Österreicherinnen dann nicht mangeln. In den ersten beiden Spielen der EM-Qualifikation hatten Fuchs-Robetin & Co. gegen die Niederlande (45:64) und Spanien (34:75) insgesamt 79 Punkte erzielt. Gegen Kroatien waren es am Donnerstag 80.
 
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09.11.2024