Nach seinem erfolgreichen Saisonstart erklärt Stefan Kraft im Hangar-7, wie er jeden Winter neue Motivation findet. Claudia Riegler denkt auch mit 51 Jahren nicht ans Aufhören. Cornelia Hütter richtet vor dem Speed-Auftakt ihren Fokus noch nicht auf die Heim-WM. Und Hannes Reichelt kann die Comeback-Versuche von Marcel Hirscher und Lindsey Vonn nachvollziehen.
Stefan Kraft: „Es geht mir immer darum, einer der besten Skispringer der Welt zu sein.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 9. Dezember 2024
SKI ALPIN
„Ich habe ein bisschen das Gefühl nach dem Wochenende in Beaver Creek, dass es eine Wachablöse ist. Eine neue Generation kommt jetzt heran.“
Hannes Reichelt lobt die junge Garde des ÖSV.
„Lukas Feurstein hat sicher großes Potenzial. Beaver Creek ist eine Strecke, wo man das schon sagen kann. Da ist alles drin. Speziell wie dieser Super G gewesen ist. Das ist schon eine sehr reife Leistung für so einen jungen Athleten.“
Robert Trenkwalder über Lukas Feurstein.
„Ich würde die erste Abfahrt nicht als Gradmesser für die Österreicher hernehmen, weil sonst müsste ich sagen, dass es nicht sehr gut ausschaut.“
Robert Trenkwalder über die ÖSV-Abfahrer.
„Als Vinc würde ich das Resultat von Beaver Creek nehmen und auf das kann man aufbauen. Der Abstand war zwar hier und da ein bissl zu viel, aber es ist noch kein Weltuntergang. Wenn man ihm zuschaut, sieht man, dass er noch Reserven hat. Die muss er in den nächsten Rennen rauskitzeln. Weil wenn man immer mit 95 Prozent umherfährt, sind irgendwann diese 95 Prozent die neuen 100 Prozent. Deswegen muss er sich wieder mehr ans Limit wagen. Drauf hat er es auf jeden Fall.“
Hannes Reichelt glaubt an Vincent Kriechmayr.
„Wir sind was anderes gewohnt in Österreich. Als österreichischer Fan ist das Ziel, dass wir vorne mitfahren. So wie die Schweizer alles in Grund und Boden fahren. Da sind wir aber schon noch weit weg.“
Hannes Reichelt über das ÖSV-Team.
„Man darf jetzt nicht nur sagen, die Läufer. Es ist ein Team, da gehören die Trainer genauso dazu. Es wird oft gesagt, dass die Läufer eine schlechte Leistung geboten haben, aber die Trainer gehören genauso dazu. Die gehören in die Verantwortung.“
Hannes Reichelt zur Kritik am ÖSV-Abfahrtsteam.
„Ich war 15 Jahre beim ÖSV und es war eine super Zeit für mich. Wie ich Nationaltrainer war, habe ich immer gesagt, ich habe nichts gegen Ausländer, aber in Kitzbühel haben sie nichts am Podest verloren.“
Robert Trenkwalder über einen Leitspruch als ÖSV-Trainer.
„Ich verstehe die FIS einfach nicht. Warum genehmigt die FIS einfach Ausnahmegenehmigungen? Wenn ich eine Regelung einführe, dann führe ich sie gescheit ein. Das ist wieder eine FIS-Geschichte. Wir machen alles so halb. Würde eine klare Linie durchgezogen, dann hätten wir gar keine Diskussion.“
Hannes Reichelt über das Airbag-Thema.
„Vor 40 oder 50 Jahren ist es auch schon so gewesen, dass die Guten, wie Karl Schranz oder Heini Messner, allerhand probiert haben.“
Robert Trenkwalder über technische Neuigkeiten im Skisport.
„Grundsätzlich möchte ich eines einmal deponieren: Solche Athleten wie Lindsey Vonn oder Marcel Hirscher haben den Skisport geprägt. Die haben das Niveau gehoben. Es ist ihr eigener Wille und ihr eigenes Gefühl, was sie haben. Es ist jedem frei, eine Meinung abzugeben. Wenn ehemalige erfolgreiche Rennläufer dazu negative Meinungen abgeben, ist es auch ihr Recht. Ich würde mir einfach mehr Respekt für die Athleten, die Seriensieger waren und Skigeschichte geschrieben haben, wünschen.“
Robert Trenkwalder über die Comebacks von Lindsey Vonn und Marcel Hirscher.
„Lindsey Vonn ist von einem Team umgeben, das schon weiß, worum es geht. Sie hat kein neues Knie. Sie hat Teile der Außenseite ersetzt bekommen. Wer weiß, ob die nicht besser sind als die davor, weil sie hat acht Jahre Schmerzen gehabt, kaum zum Aushalten.“
Robert Trenkwalder klärt über das Knie von Lindsey Vonn auf.
„Für welchen Preis, dass entscheidet jeder für sich selber. Das habe ich damals in Kitzbühel für mich selbst entschieden und ich würde es wahrscheinlich wieder so machen, weil auf den Kitzbühel-Sieg reden mich jetzt noch immer die Leute an.“
Hannes Reichelt über Risiken im Skisport.
„Der Gewinn der Abfahrtskugel hat mich noch sehr lange begleitet. Ich habe nicht schlafen können, ich war sehr aufgewühlt. Ich habe immer daran denken müssen.“
Cornelia Hütter über den Gewinn des Abfahrtsweltcups.
„Ich habe gesagt, dass sie in meiner neuen Wohnung einen schönen Platz findet. Der Platz ist noch nicht fertig und sie steht in der Speis unterm Regal.“
Cornelia Hütter über ihre Abfahrtskugel.
„Der große Vorteil ist, wenn man aus einer Saison herauskommt und man ist wirklich verletzungsfrei, dann kann man wieder dort anknüpfen. Das heißt, dass man nicht neu anfangen muss. Das habe ich die letzten Jahre immer geschafft, dass ich im Sommer wirklich mein Level hinaufschrauben kann.“
Cornelia Hütter über ihren Fitnesszustand zum Saisonstart.
„Mich hat es immer selber angezipft, dass welche Außenstehenden über meine Verletzungen und meine Geschichte geurteilt haben, wo ich mir denke, du hast eigentlich überhaupt keine Ahnung um was es geht und du willst da jetzt mitreden.“
Cornelia Hütter über Kritiker.
„Die WM ist im Endeffekt sehr wichtig, aber es ist jetzt nicht das Wichtigste. Der Weltcup fängt in Beaver Creek am 14. und 15. Dezember an und daher glaube ich, dass man dahin den Fokus legen soll. Weil es bringt mir nichts, wenn ich immer an den Februar denke, denn im Endeffekt sind zuerst die Hausaufgaben zu machen.“
Cornelia Hütter denkt noch nicht an die WM in Saalbach.
NORDISCHER SPORT
„Der Saisonauftakt war wieder tadellos. So hätte ich ihn mir nicht erträumen können, dass es wieder so losgeht. Schlechteste Platzierung bis jetzt ein siebenter Platz bei sechs Bewerben. Es hat mich seit längerem wieder einmal selbst überrascht, dass es gleich so gut läuft.“
Stefan Kraft über seinen Saisonauftakt.
„Neue Ziele zu finden und sich wieder neu zu orientieren, fällt mir gar nicht schwer. Ich tue das so gerne, mit so einer großen Leidenschaft. Es geht mir immer darum, einer der besten Skispringer der Welt zu sein. Jedes Jahr wieder ist das mein Anspruch. Das ist Arbeit genug, dass ich das wieder hinbekomme und umsetzen kann.“
Stefan Kraft ist auch mit 31 Jahren topmotiviert.
„Ich bin gut hineingestartet. Ich bin froh, gesund zu sein, denn letztes Jahr um die Zeit hat mich ja ein gerissenes Kreuzband geplagt. Daher bin ich froh, heuer beim Weltcupstart dabei gewesen zu sein und freue mich noch auf alles, was kommt. Hoffentlich weit springen und laut jubeln.“
Eva Pinkelnig über ihren Saisonstart und Ziele.
„Ich bin gar nicht so unglücklich mit dem Saisonauftakt. Ich habe eine recht schwierige Vorbereitung gehabt. Von dem her darf ich da jetzt nicht jammern, denn ich habe mir eigentlich gedacht, dass ich viel schlechter hineinstarten werde.“
Anna Gandler ist mit ihrem Saisonauftakt nicht unzufrieden.
„Mein Saisonziel ist ein Podium.“
Anna Gandler will hoch hinaus.
„Im läuferischen Bereich haben wir auf jeden Fall Aufholbedarf. Da haben wir in Hochfilzen aber auf jeden Fall die Möglichkeit, dass wir das Team von einer anderen Seite sehen.“
Julian Eberhard über die ÖSV-Biathleten.
„Gerade der Heim-Weltcup ist ganz wichtig. Der Auftakt war eher schwierig, daher heißt es nächste Woche wirklich, die Trendwende einzuläuten. Wenn das gelingt, kann die Saison noch deutlich besser werden, als das, was wir bisher gesehen haben.“
Julian Eberhard hofft auf eine Leistungssteigerung.
TALK: LEISTUNGSSPORT IM HÖHEREN ALTER
„Mit 30 bin ich ja aus allen Kadern geflogen und mir ist gesagt worden, dass ich zu alt bin und mit 30 fängt man an abzubauen. Ich hätte mich von dem unterkriegen lassen können, von diesen vielen Meinungen, die außen herrschen. Aber ich habe auf mein Herz gehört. Für mich war klar, dass es auf jeden Fall weitergeht.“
Claudia Riegler wurde schon vor langer Zeit abgeschrieben.
„Sie haben alle noch Spaß und Leidenschaft an der Sache, reisen auch noch gerne herum und machen die Sportart noch sehr gerne, auch das Trainieren. Ich glaube, so lange du noch Feuer hast für die Sache, wirst du auch noch gewissermaßen gut sein.“
Stefan Kraft über Sportler im hohen Alter.
„Mit 40 habe ich mich nicht mehr ans Limit getraut, weil mit dem Alter wird man ein bissl ängstlicher. Deswegen ist das zehn Jahre später eine unglaubliche Leistung.“
Hannes Reichelt würdigt die Leistungen von Claudia Riegler.
„Es war ja nicht geplant, dass ich solange fahre. Als ich Weltmeister mit 41 geworden bin, habe ich mir nie gedacht, dass ich noch zehn Jahre fahre. Aber wichtig ist diese Freude und Begeisterung, die ich habe. Ich liebe diesen Sport und ich liebe es, mich weiterzuentwickeln.“
Claudia Riegler über ihr Erfolgsrezept.
„Es ist eine Sache der Einstellung. Für mich ist das Alter nur eine Zahl.“
Claudia Riegler über ihre Motivation.
„Die Routine schützt dich oft vor Verletzungen, weil du dich gar nicht in Sachen hineintheatern lässt.“
Hannes Reichelt über den Wert der Erfahrung im Sport.
„Wirklich zu schauen, wo unsere Grenzen sind. Wir setzen uns alle diese Grenzen viel zu früh und es muss halt immer wer probieren. Es braucht einfach immer diese Vorbildwirkung. Zu mir kommen oft Athleten und sagen, wenn du noch immer fährst, dann geht ja bei uns auch noch viel. Deswegen mache ich es auch, um eine Inspiration zu sein und wirklich zeigen kann, was möglich ist.“
Claudia Riegler motiviert auch die jüngere Konkurrenz.
Medieninfo Servus TV
10.12.2024