Starke Reaktion der Swans: Nach der bitteren Heimniederlage im ersten Spiel meldeten sich die Gmundner eindrucksvoll zurück – mit harter Defense, heißer Dreierhand und Teambasketball erzwangen sie gegen die Dragonz den Serienausgleich.
Am Sonntagabend in der Primetime erfolgte dann der zweite Streich der Gunners: Titelverteidiger Oberwart ließ in Spiel 2 nichts anbrennen, drehte früh auf und steuert nach einem abgebrühten Auftritt gegen die Lions klar in Richtung Finale.
„Wir müssen in der Verteidigung einiges verbessern – 91 Punkte sind viel zu viele. Und offensiv müssen wir besser als Team agieren, dann fallen hoffentlich auch die Würfe“, sagte Swans-Kapitän Daniel Friedrich vor dem Spiel-2-Kracher gegen die Dragonz. Kein Wunder: Aus einem 0:2-Rückstand sind in den vergangenen Jahren in der win2day BSL nur wenige Teams zurückgekommen – entsprechend wichtig war es, nach der Heimniederlage im ersten Spiel der Serie das 0:2 unbedingt zu vermeiden.
Gesagt, getan: Zwar taten sich die Schwäne in der ersten Hälfte noch schwer, das Tempo zu kontrollieren. Im Halbfeldspiel hatten die Oberösterreicher jedoch ihre Vorteile – auch dank einer starken Dreierquote. Die Dragonz hingegen ließen vor allem an der Freiwurflinie viele Chancen ungenutzt. Zur Halbzeit stand es 45:45.
In einem überragenden dritten (und auch vierten) Viertel übernahmen die Swans endgültig die Kontrolle. Gegen die starke Gmundner Zonenverteidigung wirkten die Dragonz phasenweise regelrecht planlos – auch, weil die Würfe weiterhin nicht fallen wollten. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, unser Spiel durchzuziehen. Sie haben uns mit der Zonen-Defense aus dem Konzept gebracht“, gab sich BBC-Nord-Spieler Lukas Knor selbstkritisch. Die Schwäne hingegen spielten offensiv groß auf, und Friedrich sorgte – wie von ihm gefordert – mit 10 Assists dafür, dass sein Team echten Teambasketball zeigte. Dank überragender 62 Prozent von jenseits der Dreierlinie fielen selbst die 19 Turnover der Gäste aus Oberösterreich kaum ins Gewicht.
Endstand: 99:72 für Gmunden – Ausgleich in der Serie (1:1). Top-Scorer Joseph Reece zu der beeindruckenden Antwort seines Teams: „Es war ein großartiger Auswärtssieg für uns in einer harten Serie. Das gibt uns jetzt natürlich Selbstvertrauen, aber dieser Serie ist noch lange nicht vorbei. Für uns heißt es jetzt, schauen, was noch besser geht und voller Fokus auf das nächste Spiel.“
COLDAMARIS BBC Nord Dragonz vs. Raiffeisen Swans Gmunden 72:99 (29:23, 45:45, 56:72)
Beste Scorer: Rayshawn Mart 15, Sead Hadzifejzovic 14, Jalen Green und Lukas Hahn je 13 bzw. Joseph Reece 27, Daniel Friedrich 23 (10 Ass, 3 Stl).
Meister auf Finals-Kurs
Was den Swans gelungen ist, blieb den Arkadia Traiskirchen Lions verwehrt: Die UNGER STEEL Gunners Oberwart behielten in Spiel 2 die Oberhand. Dabei sah es zunächst nach einer spannenden Begegnung aus: Vor allem im ersten Viertel präsentierten sich die Löwen – wie schon zum Auftakt der Serie – angriffslustig und entschieden diesen Abschnitt mit 26:22 für sich.
Im zweiten Viertel dann das völlig gegenteilige Bild: Der Meister zeigte sich nun offensiv deutlich präsenter, erzielte ebenfalls 26 Punkte, ließ die Niederösterreicher gleichzeitig aber nur auf 17 Zähler kommen. Ein Trend, der sich nach dem Seitenwechsel konsequent fortsetzen sollte. Die Oberwarter wirkten jetzt extrem fokussiert, nahmen den Traiskirchnern mit knallharter Defense zunehmend die Räume und erledigten auf der anderen Seite des Feldes – einmal mehr angeführt von MVP Robert Allen – souverän ihren Job.
Zeitweise fehlte der Heimmannschaft aus Niederösterreich auch die nötige Konzentration – ein Umstand, der in einem Halbfinale gegen ein Topteam wie die Gunners eiskalt bestraft wird. In den Vierteln zwei, drei und vier kamen die Wildkatzen insgesamt nur auf 38 Punkte – an diesem Abend deutlich zu wenig.
Der Titelverteidiger zeigte nicht nur mehr Willen (9 zu 2 Steals), sondern agierte auch offensiv abgeklärter, was sich in deutlich weniger Ballverlusten widerspiegelte (7 zu 13). Am Ende stand ein verdienter 81:64-Auswärtssieg – und damit ein Riesenschritt in Richtung Finale. Gunners-Coach Matthew Otten gab sich entsprechend zufrieden, wenngleich er vor Überheblichkeit warnte: „Wichtiger Auswärtssieg. Herzukommen und zweistellig zu gewinnen, sodass jeder etwas beiträgt, auch die Bank, das ist ganz wichtig in den Playoffs. Und natürlich unsere Defense – gegen so ein gutes Team. Wir haben ihre Würfe gestört und sie nicht hochprozentig getroffen. Das war heute der Schlüssel, aber noch fehlt uns ein Sieg. Wir werden noch nicht feiern.“
Arkadia Traiskirchen Lions vs. UNGER STEEL Gunners Oberwart 64:81 (26:22, 43:48, 56:67)
Ryan Moffat 24, Cedric Russell 15, Moritz Lanegger-Rest 9 bzw. Robert Allen 22 (11 Reb, 3 Stl, 2 Blk), Siegfried Reid 18 (11 Reb), Daniel Köppel 10.
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04.05.2025