Heimpremiere im neuen „Eishockey-Tempel“ geht daneben – Capitals verlieren gegen Linz!

Verpatzte Heimpremiere für die Vienna Capitals. Das Spiel gegen die Black Wings Linz wurde überraschend mit 5:7 (3:2, 1:3, 1:2) verloren. Der neue Zuschauerrekord von 5.500 Besuchern ist für die Wiener wohl nur ein milder Trost.
Fünf Tore im ersten Drittel
Bei heißen äußeren Temperaturen suchten beide Teams ihr Heil in der Offensive. Bereits in der vierten Minuten die Führung für die Oberösterreicher. Baumgartner traf aus spitzem Winkel zur Gäste-Führung. Goalie Divis sah alles andere als souverän aus.
Knapp 30 Sekunden später bereits der Ausgleich für die Wiener. Fischer verwertete nach idealem Zuspiel von Gunnarsson zum verdienten Ausgleich für die Capitals. Die Gastgeber nahmen den Elan des ersten Tors mit und erzielten durch Gratton (6.) und Lupaschuk (14./PP) die nächsten Treffer der Partie. Veideman verkürzte für die Linzer in der 15. Minute auf 3:2. Mit diesem Resultat verabschiedeten sich die Spieler vor 5.500 Zuschauer in die Drittelpause.
Linz dreht das Spiel im zweiten Drittel
Die Oberösterreicher kamen wie verwandelt aus der Drittelpause zurück und spielten die Capitals phasenweise klassisch aus. Die Wiener verloren völlig überraschend die Kontrolle über das Spiel – Gegentore der Gastgeber waren daher die logische Konsequenz. Ouellette (24./PP), Kurtz (28.) und Mitterdorfer (36./PP) sorgten für eine komfortable Linzer Führung.
Erst nach dem fünften Treffer der Linzer konnten die Gastgeber wieder zu ihrem Spiel finden. Der Anschlusstreffer in der 37. Minute durch Lupaschuk – nach sehenswerter Vorarbeit von Rafael Rotter – stellte den Spielverlauf jedoch auf dem Kopf.
Die Zuschauer sahen in den ersten 40 Minuten neun Treffer. Nicht immer waren die Defensivabteilungen der beiden Teams zur Stelle – unterhaltsam war die Partie allemal.
Linz bringt Sieg über die Zeit
Im letzten Drittel versuchten die Capitals das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Die Wiener machten sich durch unnötige Fehler das Leben in der Defensive schwer. In der 45. Minute erhöhte Ouellette aus kurzer Distanz auf 4:6 – mit freundlicher Unterstützung der Wiener Hintermannschaft. Kein Spieler der Capitals fühlte sich für den Grazer Torjäger verantwortlich.
Die Wiener gaben jedoch nicht auf und kamen durch Verteidiger Dan Björnlie erneut zum Anschlusstreffer (50./PP). Für mehr sollte es nicht reichen. Trainer Samuelsson nahm 87 Sekunden vor dem Ende Goalie Divis vom Eis. Das Risiko sollte sich für die Wiener nicht auszahlen. 27 Sekunden vor dem Spielende sorgte Rob Hisey für den Schlusspunkt.
Am Ende steht eine vermeidbare 5:7-Niederlage für die Capitals. Besonders die lückenhafte Verteidigung der Gastgeber dürfte bei den Wienern für Kopfschmerzen sorgen.
Tommy Samuelsson (Vienna Capitals): Wir haben im zweiten Drittel geschlafen – Besonders in den ‚spezial Teams’. Wir wollten heute zuviel und haben die einfachen Sachen zu wenig gut gemacht. Es war das erste Heimspiel. Wir wollten schön spielen und haben nicht auf das effektive Eishockey gesetzt.
Rob Daum (Black Wings Linz): Wir haben gewusst, es wird ein sehr schweres Spiel. Das erste Drittel haben wir gut überstanden und sind dann ins Spiel zurückgekommen. Der Treffer zum 3:2 war ein Schlüsselmoment. Denn das hat die Aufgabe für uns taktisch einfacher gemacht.
Vienna Capitals – Black Wings Linz 5:7 (3:2 1:3 1:2)
Wien, Eissportzentrum Kagran, 5.500 Zuschauer, SR Altersberger/Smetana
Tore: Fischer (5.), Gratton (6.), Lupaschuk(14./PP, 37.), Björnlie (50./PP2) bzw. Baumgartner (4.), Veideman (15.), Ouellette (24./PP, 45.), Kurtz (28.), Mitterdorfer (36./PP), Hisey (60./empty net)
Strafminuten: 12 bzw. 24 plus 10 Minuten Disziplinarstrafe Kurtz
Thomas Ernstson
11.09.2011