Salzburg in Laibach nicht angetreten

 Kein Spiel in LaibachBekommt Laibach den Sieg am “grünen Tisch”?

Das für heute um 18 Uhr angesetzte 4. Viertelfinalspiel HDD TILIA Olimpija Ljubljana vs EC Red Bull Salzburg hat nicht stattgefunden. Nach einem Meeting, in dem die vom ÖEHV vorgeschriebenen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen besprochen und alle Vorkehrungen überprüft wurden, teilte Salzburg das Nichtantreten mit.

Nach den Publikumsausschreitungen vom zweiten Viertelfinalspiel (Di, 1.3.2011 Ljubljana – Salzburg) wurden vom ÖEHV für das vierte Viertelfinalspiel zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die von Salzburg aufgrund der Vorfälle beim zweiten Viertelfinalspiel angefordert wurden, angeordnet. Ein Sicherheitsmeeting zur Überprüfung der angeordneten Maßnahmen, unter anderem auch ein Sicherheitszaun hinter der Gäste-Spielerbank, wurde für heute, Sonntag, 14 Uhr in Ljubljana festgelegt und begann schließlich um 14.10 Uhr mit Vertretern beider Vereine, den Sicherheitsbeauftragten beider Vereine, Vertretern des ÖEHV, des slowenischen Eishockeyverbandes, der Erste Bank Eishockey Liga, der für die Hala Tivoli zuständigen Sicherheitsfirma und der slowenischen Behörden. Bei der anschließenden Begehung wurde seitens des Sicherheitsbeauftragten von Salzburg die Befestigung des Sicherheitszaunes (hinter der Gäste-Spielerbank) beanstandet und eine Frist bis 16 Uhr vereinbart, bis zu dieser der Sicherheitszaun hinter der Gäste-Spielerbank noch zusätzlich befestigt werden sollte.

EC Red Bull Salzburg hat um 15.10 Uhr vor Ort in Ljubljana den anwesenden Vertretern des ÖEHV und der Erste Bank Eishockey Liga mitgeteilt, das für heute, 18.00 Uhr, angesetzte vierte Viertelfinalspiel in Ljubljana aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zu bestreiten.

Aus der Sicht der vor Ort anwesenden Verbands- und Ligavertreter, der slowenischen Behörden und der für die Hallensicherheit zuständigen Sicherheitsfirma sind alle notwendigen Maßnahmen für die Durchführung des Spiels bis um 16 Uhr vorgelegen.

Die von den slowenischen Behörden und der mit dem österreichischen Zentrum für Sportangelegenheiten zusammen arbeitenden Abteilung in Slowenien für Gewaltprävention bei Sportveranstaltungen (NFIP) geplanten und zugesagten Sicherheitsmaßnahmen (Eskortierung des Teambusses von und zur Halle) wurden bis zur Abreise von EC Red Bull Salzburg umfänglich eingehalten.

Die weiteren Schritte werden im Laufe des morgigen Tages festgelegt.

Dazu die Pressemitteilung von EC Red Bull Salzburg:

Red Bulls in Ljubljana aus Sicherheitsgründen nicht angetreten
Heute, Sonntag, hätte um 18 Uhr in Ljubljana das vierte Spiel der Viertelfinalserie der Erste Bank Eishockey Liga zwischen HDD TILIA Olimpija Ljubljana und dem EC Red Bull Salzburg stattfinden sollen. Aber schon in den Spielen der letzten Jahre, besonders aber wieder beim zweiten Viertelfinalspiel am vergangenen Dienstag in Ljubljana mussten die Red Bulls unter untragbaren Bedingungen spielen, die v.a. die Sicherheit des Gastteams nicht gewährleisten konnten.

Das äußerte sich zuletzt wieder in ständigen Spielunterbrechungen, weil Zuschauer
immer wieder Gegenstände (Münzen, Feuerzeuge, gefüllte Plastikflaschen usw.) aufs Eis warfen, die Spieler auf der Spielerbank anpöbelten und angriffen, – die erste Zuschauerreihe befindet sich direkt hinter der Spielerbank, deren Plastikabdeckung nicht geschlossen ist – bis hin zum Bespucken von den Rängen. Vor dem Sportlereingang, der eigentlich frei von Zuschauern sein sollte, standen mehrere Dutzend slowenische Fans und beschimpften die Spieler aufs Tiefste. Sicherheitskräfte gab es zwar vor Ort, die aber haben kaum Anstalten gemacht, die Situation zu beruhigen.

Übergriffe auf Trainer und Funktionäre, Spuckattacken und Drohungen haben im Sport nichts verloren. Schon im Vorfeld zum Spiel am 1. März 2011 wurden der Österreichische Eishockeyverband und die Erste Bank Eishockey Liga auf viele Mängel aufmerksam gemacht, die die Übergriffe erst ermöglichten. Diese Mängel wurden nicht beseitigt.

Auch der Antrag auf einen neutralen Spielort bzw. eine Entscheidung der Liga bezüglich Nichtaustragung blieb unbeantwortet. Der EC Red Bull Salzburg hat vom 5. auf den 6. März 2011 in Ljubljana übernachtet, ist dann aber zweieinhalb Stunden vor dem Spiel wieder nach hause abgereist, da die Sicherheitsvorkehrungen nicht zu 100% erfüllt wurden. Da eine dementsprechende Reaktion ausgeblieben ist, sind die Red Bulls wieder abgereist.

„Es kann in Ljubljana nicht für die Sicherheit unseres Teams gewährleistet werden. Wir haben in der Vergangenheit mehrfach und vehement auf die Liga-unwürdigen Bedingungen in Ljubljana hingewiesen, wurden aber offenbar nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße erhört. Wir möchten einen fairen sportlichen Vergleich mit HDD TILIA Olimpija Ljubljana, aber der ist unter diesen Bedingungen nicht möglich“, begründete Pierre Pagé das heutige Nicht-Antreten als letzte Konsequenz aus einer langen Reihe an negativen Vorfällen, deren Höhepunkt am letzten Dienstag erreicht wurde.

Erste Bank Eishockey Liga/Red Bull Salzburg

06.03.2011