Staffel-Gold an Norwegen – Debakel für ÖSV-Herren!
Von alles war möglich bis ein „Spiegelbild“ der Saison reichten die Kommentare der Trainer und Aktiven nach dem dramatischen 4x 7,5 km Bewerb der Herren Staffel die für die ÖSV-Vertreter Simon Eder, Dominik Landertinger, Daniel Mesotitsch und Christoph Suman mit dem 9. Rang endete.
Cheftrainer Reinhard Gösweiner zog folgendes Kurzresümee: „ Ein verrücktes Rennen in dem heute aufgrund der zahlreichen Fehlschüsse so mancher Spitzenathleten wirklich alles möglich war. Wir sind gut gestartet, Simon Eder ging nach dem liegend Schießen als Führender in die Runde. Stehend hat es dann leider überhaupt nicht geklappt. Er musste in die Strafrunde und übergab mit einem Rückstand von 1:01,4 Minuten an Dominik Landertinger . Dieser lief ein super Rennen, fixierte in einer Gruppe die viertschnellste Zeit und verringerte den Rückstand auf 41,1 sec. Vom Start weg schwer hatte es Daniel Mesotitsch. Er hatte, was die Laufqualitäten der einzelnen Athleten betrifft, wohl eine der stärksten Gruppe erwischt. Zudem kam, dass er aufgrund des herrschenden Windes unbedingt nachjustieren hätte müssen, was er aber nicht machte. Mit insgesamt 5 Fehlschüssen wuchs der Rückstand des ÖSV-Quartetts auf 1:48.3 Minuten an, den Schlussläufer Christoph Sumann zwar noch um 30 sec. auf 1:17,9 reduzierte. In der Endabrechnung reichte es aber nur für Platz 9 .
Weit mehr Grund zum Heulen als das ÖSV-Quartett hat heute die deutsche Staffel. Sie lagen bis zum Schlussläufer Michael Greis auf Gold-Kurs. Aber schon im Liegend waren die Hoffnungen begraben. Mit drei Strafrunden katapultierte sich Greis von Platz eins auf Rang sieben. Ein Missgeschick, das in einer Staffel sicherlich Seltenheitswert besitzt.
Simon Eder: Ich weiß nicht was beim Stehend los war. Ich habe einfach keinen Rhythmus gefunden, schon viel zu lange gebraucht bis ich den ersten Schuss abgeben konnte und dann noch diese katastrophale Serie. Es tut mir leid für meine Kollegen. Eine Entschuldigung, die allerdings von allen drei Mitkämpfern sofort zurückgewiesen wurde. Einhellig war ihre Meinung: Jeder von uns hat schon einmal eine Runde geschossen.
Dominik Landertinger: Bei mir hat heute die Lauf- und Schussleistung gepasst. Ich fühle mich auch wieder viel besser als vor 3 Tagen. Momentan merke ich, dass es von Rennen zu Rennen besser wird. Leider für die WM zu spät.
Daniel Mesotitsch: Wenn man mit Rückstand übernimmt, dann versucht jeder natürlich im Laufen wie im Schießen möglichst Zeit gut zu machen. Wenn man dann aber Nachlader verzeichnet, dann wird alles noch hektischer, die Hand wird nicht ruhiger. Meine Schussleistung war leider unter jeder Kritik. Beim dritten Nachlader spürte ich, wie meine Hände zitterten. Meine Gedanken kreisten nur noch, dieser muss ins Ziel. Zum Glück hat es noch geklappt. Dabei verliert man aber wertvolle Zeit, die man in einem Klassefeld nicht mehr aufholen kann.
Christoph Sumann: „Die Schussleistung hat gepasst. Mit einem Nachlader kann man unter normalen Umständen zufrieden sein. Unser Rückstand war heute aber schon zu groß um in den Medaillenkampf noch eingreifen zu können. Dazu kam, dass ich in der dritten Runde total leer war. Bin mir vorgekommen wie auf der Autobahn, wenn mich ein Porsche überholt, so sind manche Kontrahenten an mir vorbei gezogen, meinte „Sumi“ im Ziel. Betrachtet man allerdings die Analyse, so stimmt es nicht ganz. Immerhin hat er in seiner Gruppe die drittschnellste Laufzeit erzielt.
ÖSV
11.03.2011