Nach Weylandt-Tragödie – Radsport steht unter Schock!

Rad, Giro Italia

Nach dem tragischen Unfall von Wouter Weylandt – wir berichteten – trägt der Radsport Trauer. Fassungslosigkeit und Ohmacht waren die Begleiter bei der heutigen Etappe bei der Italien-Rundfahrt. War der Unfall möglicherweise vermeidbar?

Wie der Manager von Wouter Weylandt, Jef van den Bosch, der Presse mitteilte, hatte er Angst aufgrund der Fahrweise des Hauptfeldes. Das Rennen sei sehr gefährlich, es werde nervös gefahren. „Das bereitet mir Sorgen“, schrieb Weylandt nach Aussagen seines Managers.

Pressespiegel:
Italien:

„La Gazzetta dello Sport“: „Der Giro weint. Eine Tragödie! Ein fataler Sturz bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde.“

„Corriere dello Sport“: „Eine Tragödie beim Giro. Im September wäre Wouter Vater geworden. Das Rennen trauert, fährt aber weiter.“

„Tuttosport“: „Ein Drama: Weylandt stirbt bei einem schrecklichen Sturz. Ein bitteres Schicksal.“

„La Repubblica“: „Die Straße des Giro ist voller Blut. Die Tragödie wurde live übertragen. Eine Stunde voller Tränen und Lügen.“

Spanien
„Marca“: „Drama beim Giro: Der Radsport trägt wieder einmal Trauer und nimmt von einem Profi Abschied. Auf einer Abfahrt, die nicht zu den gefährlichsten gehört, verlor Weylandt für eine Sekunde die Konzentration.“

„El Pais“: „Mehr Spektakel oder mehr Sicherheit – dies ist das Dilemma. Die Veranstalter der Etappen-Rennen suchen immer mehr nach Show-Effekten. Zugleich grenzt der Weltverband UCI die Rechte der Fahrer ein. Ein Teufelskreis.“

„As“: „Es sterben mehr Radsportler als Stierkämpfer. Die Todesfälle erinnern uns daran, dass wir es mit einem Risiko-Sport zu tun haben. Es müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Gefahren des Radsports zu begrenzen.“

„Sport“: „Der Radsport ist in der Hand von Veranstaltern, die möglichst spektakuläre Rennen anbieten wollen, damit die TV-Stationen diese live übertragen. Schmerz, Angst und extreme Leistung verkaufen sich gut. Für die Routen werden immer steilere Anstiege und gefährlichere Abfahrten ausgesucht.“

Belgien

„La Derniere Heure“: „Ein Tod ist immer tragisch, besonders wenn es einen jungen Menschen trifft. Aber der Tod von Wouter Weylandt setzt uns zu und bewegt uns tief, denn der Mann aus Gent hatte etwas sehr Liebenswertes an sich. Sein Enthusiasmus und seine Fröhlichkeit werden uns fehlen.“

„Het Laatste Nieuws“: „Sein Leben sollte erst noch beginnen.“

„Le Soir“: „Der Mann aus Gent sollte im September Vater werden. Sein Tod verhindert nun die Freuden des Vaterglücks.“

England
„The Guardian“: „Fahrer nehmen ständig Risiken auf sich, die sie durch ihre Fähigkeiten meist sicher umschiffen können. Die Tragödie, die Wouter Weylandt traf, unterstreicht die Gründe, warum einige von uns mit so viel Bewunderung und Respekt auf die Fahrer – sogar die weniger berühmten – schauen.“

„The Times“: „Die Gefahren von extrem schnellen Abfahrten sind seit langem Teil des professionellen Radsports. Sie fordern von den Fahrern, die sie handhaben müssen, extreme Tapferkeit.“

Thomas Muck

10.05.2011