„Sinnlos, langweilig“ – Villeneuve rechnet mit Formel 1 ab

Der ehemalige F1-Weltmeister Jaques Villeneuve (40) findet harte Worte für die Rennserie: Es sei so langweilig geworden, dass er sich die Rennen „nicht mal mehr anschaue“.

Immer wieder tauchten Gerüchte um ein mögliches F1-Comeback des Weltmeisters von 1997, Jaques Villeneuve, auf. Der Kanadier war zuletzt 2006 für BMW-Sauber in der Motorsport-Königsklasse im Einsatz. Jetzt machte Villeneuve gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters reinen Tisch – und ließ dabei kein gutes Haar an der Formel 1.

Die Rennserie sei für ihn nur noch langweilig: „Ich schaue mir die Rennen nicht einmal mehr an. Das ist nur noch mühsam. Zur Hälfte eines Rennens beginne ich zu gähnen.“

„Keine Spannung mehr“
Das Hauptproblem sei das Überholen, so Villeneuve. Es gebe nicht zuwenig Überholmanöver in einem Rennen, sondern zu viele. Schuld daran sei das Reglement, das es erlaubt, die Heckflügel zu verstellen. „Es interessiert mich nicht, jemanden dank DRS (Drag Reduction System, Anm.) überholen zu sehen. Das ist sinnlos, das hat doch mit Rennsport nichts zu tun. Es gibt keine Spannung mehr; nichts.“

Auch an F1-Dominator Sebastian Vettel vermag den Kanadier nichts zu begeistern. „Vettel muss doch selten gegen jemanden kämpfen. Und wenn er kämpfen muss, dann bricht er zusammen – wie in Montreal.“ Beim GP von Kanada hatte der deutsche Titelverteidiger in der letzten Runde nach einem Fahrfehler den ersten Platz an McLaren-Pilot Jenson Button verloren.

Lewis Hamilton dagegen sehe er gerne, denn dessen Fahrstil „ist Racing“. Der Brite sei sehr aggressiv unterwegs, und manchmal übertreibe er es auch: „Dann kracht er eben in einen anderen. Aber das wollen die Leute doch sehen, richtige Kämpfe. Das macht Spaß, das ist eine Show.“ Diese Fahrweise mithilfe des Reglements zu bestrafen, sei der falsche Weg, sagte Villeneuve.

Der 40-jährige Kanadier fühlt sich in der NASCAR-Rennserie wohl. „Das macht richtig Spaß. Du sitzt im Auto und fährst dein Rennen, und keine sinnlosen Regeln halten dich davon ab. Es ist Mensch gegen Mensch und Maschine gegen Maschine.“

05.07.2011


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