Stephen Komnacki: Wir wollen Spiele gewinnen

American Football, WM, Australien, Stephen Komnacki

Australien ist bei der Football-Weltmeisterschaft der krasse Außenseiter. Sportreport traf den Chef der Mission, Stephen Komnacki, zum Gespräch über Turnier-Erwartungen, die Rolle den Außenseiters und den Star der Mannschaft (NFL-Punter Ben Graham).

Sportreport: Willkommen in Österreich zur American Football-Weltmeisterschaft. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Stephen Komnacki: Österreich ist ein wundervolles Land – zum Verlieben. Beim ‚technical meeting’ haben wir Innsbruck gesehen, und es war einfach toll. Diese Berge rund um die Stadt! Dann natürlich Wien. Eine tolle Stadt, schöne Natur – einfach super!

Sportreport: Was kann man von Australien bei der WM erwarten?
Stephen Komnacki: Die Mannschaft wird viele Erfahrungen sammeln. Es werden knappe, sehr enge Spiele werden. Das wird dem Team gefallen, denn das ist das schöne am Sport. Im ersten Spiel geht es gegen die USA. Im American Football, bei einer WM, gleich gegen die Amerikaner beginnen zu dürfen ist eine tolle Sache. Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel.

Sportreport: American Football wird in Australien von Amateuren gespielt. Im Rahmen des Turniers wird die Mannschaft auch gegen Semi-Profis oder höher eingeschätzte Spieler antreten. Wie wichtig ist der Vergleich gegen die großen Nationen?
Stephen Komnacki: Diese Erfahrung werden die Spieler vielleicht nur einmal im Leben machen. Damit meine ich nicht nur das Spiel gegen die USA. Sie spielen gegen ausgezeichnete Football-Spieler und können lernen, wie sie ihr eigenes Spiel verbessern können.

Sportreport: Australier lieben im Sport die Außenseiterrolle. „Business as usal“ für Team Australien bei der Football-WM?
Stephen Komnacki: (schmunzelt) Ja, das ist eine sehr angenehme Position. Denn der Favorit weiß nicht genau, was ihn erwartet. Wir können nur überraschen. Wir haben ehemalige Coaches aus der NFL-Europe im Trainerstab. Mal sehen, was uns auf dem Spielfeld gelingt. Es wird auf alle Fälle interessant werden.

Sportreport: Australien wird auf einen Punter aus der NFL zurückgreifen können. Wie groß ist der Schub den Ben Graham von den Arizona Cardinals bringen wird?
Stephen Komnacki: Es ist toll für unser Image und natürlich auch für das komplette WM-Turnier. Es gibt uns viel Selbstvertrauen. Aber wir denken hier schon weiter: Es ist eine tolle PR – toll für die Gewinnung möglicher Sponsoren. Sein Engagement bei der WM wird dem Football-Sport sicher helfen.

Sportreport: Was sind eure Ziele?
Stephen Komnacki: Das ist für mich sehr schwierig zu beantworten, denn ich bin nicht der Headcoach – nur der Chef der Mission. Wir kommen aber zum Turnier, um Spiele zu gewinnen. Wir sind definitiv nicht am Start, um das Teilnehmerfeld zu komplettieren. Jeder Spieler möchte Spiele gewinnen! Das ist unser Ziel. Wir schauen von Spiel zu Spiel und nehmen was kommt.

Sportreport: Wann wäre das australische Team am Ende des Turniers zufrieden?
Stephen Komnacki: Wenn die Coaches sagen, dass sich die Spieler gut geschlagen haben. Wenn sie Erfahrung gewonnen haben und am oberen Limit ihres Leistungsvermögens gespielt haben. Natürlich wäre ich persönlich zufrieden wenn es keine – oder nur sehr wenige – verletzte Spieler gibt. Für uns geht es darum, Erfahrungen gewinnen und eine gute Zeit zu haben. Natürlich wäre es schön wenn wir noch das eine oder andere Spiel gewinnen könnten.

Das Gespräch führte Thomas Muck

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06.07.2011